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„Ich hoffe, er ist am Ende so gut wie Josip“Nordi Mukiele zwischen Fehlstart und Matchwinner

Lesezeit 3 Minuten
Nordi Mukiele bejubelt seinen Treffer gegen Mailand

Nordi Mukiele bejubelt seinen Treffer gegen Mailand

Leverkusen-Leihgabe Nordi Mukiele war vergangene Woche Matchwinner. Der Anfang im Rheinland war jedoch schwer.

Es war ein holpriger Start für Nordi Mukiele bei Bayer Leverkusen. Der französische Rechtsverteidiger, der als Leihgabe von Paris Saint-Germain die Lücke des nach Italien verliehenen Odilon Kossounou schließen sollte, war von immer wiederkehrenden Verletzungen gebremst.

Schlechtes Leverkusen-Debüt

Sein Debüt für die Werkself, ein spektakulärer 4:3-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg, geriet für Mukiele persönlich zum Fehlstart: Ein unglückliches Eigentor und eine insgesamt wackelige Defensivleistung ließen Zweifel daran aufkommen, ob er die Erwartungen in Leverkusen erfüllen könnte. Einen ähnlichen Eindruck gewährte Mukiele selbst vor kurzem: „Der Anfang war nicht einfach. Ich habe die Vorbereitung nicht mitgemacht, auch kein Testspiel. Als ich hier ankam, war das Team bereit für die Bundesliga, ich war es nicht“, erklärte Mukiele im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung.

Als ich hier ankam, war das Team bereit für die Bundesliga. Ich war es nicht.
Nordi Mukiele, über seine Anfangszeit in Leverkusen

Der 27-Jährige, in seiner Zeit bei RB Leipzig einer der vielversprechendsten Rechtsverteidiger der Bundesliga (2018-2022), konnte in der Anfangsphase seiner Leverkusener Leihe nicht an frühere Glanzleistungen anknüpfen. Zwar zeigte Mukiele bei PSG und Leipzig, dass er auf höchstem internationalen Niveau bestehen kann. Doch seine Leistungen in der Werkself-Hintermannschaft blieben zunächst weit hinter diesen Standards zurück. Die Zweifel wuchsen, ob der Franzose wirklich ein adäquater Ersatz für den robusten Kossounou sein könnte.

Doch in den Wochen nach diesem schwachen Start deutete sich eine Wende an. Irgendwo zwischen Heidenheim und Mailand begann Mukiele, das Vertrauen seines Trainers Xabi Alonso zurückzuzahlen – mit konstant verbesserten Leistungen, die schließlich im Startelfeinsatz gegen Inter Mailand gipfelten. In dem wegweisenden Champions-League-Duell zeigte Mukiele nicht nur seine bislang stärkste Defensivleistung. Er avancierte mit seinem entscheidenden Treffer auch zum Matchwinner.

Alonso mit Stanisic-Vergleich

Leverkusens Trainer Xabi Alonso zog jüngst daher einen interessanten Vergleich: „Hoffentlich kann Nordi so gut sein, wie es Josip Stanisic am Ende der Saison war. Er hatte einen großen Einfluss in der zweiten Saisonhälfte.“ Stanisic, Leihgabe des FC Bayern in der vergangenen Saison, war eine starke Alternative in Leverkusens erfolgreichem Kampf um nationale und internationale Meriten. Ähnliches könnte Mukiele gelingen, wenn er weiterhin verletzungsfrei bleibt und an seine jüngsten Leistungen anknüpfen kann.

„Nordi ist noch in seiner Entwicklung,“ betont Alonso, der Mukiele zuletzt für dessen Fortschritte lobte: „Sein Einfluss ist groß, seine Qualität und Physis stechen hervor. Und er bleibt jedes Spiel konzentriert. Das ist für ihn besonders wichtig. Wenn er das schafft, spielt er auf hohem Niveau. So wollen wir Nordi sehen.“

Hoffentlich kann Nordi so gut sein, wie es Josip Stanisic am Ende der vergangenen Saison war. Er hatte großen Einfluss.
Xabi Alonso zieht den Mukiele-Stanisic Vergleich

Tatsächlich verfügt Mukiele über all jene Attribute, die ihn in Leverkusens System zu einer Schlüsselrolle prädestinieren. Mit seiner Athletik, seiner Schnelligkeit und seinem unermüdlichen Einsatzwillen – selbst nach Ballverlusten – bringt er jene Eigenschaften mit, die Xabi Alonso von seinen Verteidigern verlangt. Die Frage bleibt, ob der Franzose sich dauerhaft auf diesem Level stabilisieren kann und verletzungsfrei bleibt.

Sollte dies gelingen, könnte Mukiele am Ende nicht nur die Erwartungen erfüllen, sondern sie möglicherweise übertreffen – und in die Fußstapfen seines Leih-Vorgängers Stanisic treten, dessen Wert für die Werkself in der Doublesaison unbestritten war. Der Wendepunkt scheint greifbar, doch der Weg zu nachhaltiger Konstanz bleibt ein Prüfstein für Mukiele und sein verletzungsanfälliges Erbe. Eine Kaufoption für den Franzosen hat Leverkusen jedoch nicht.