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DFB-PokalDie Werkself dribbelt und schießt sich für den Bundesliga-Start warm

Lesezeit 3 Minuten
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Patrik Schick erzielt nach 77 Minuten sein erstes Tor für Bayer 04 Leverkusen.

Leverkusen – Als der Schlusspfiff durch das auf die ersten Blick fast menschenleere Bay-Arena hallte, war ein wenig Beifall vernehmbar. Die Frage, ob Bayer 04 Leverkusen Probleme damit haben würde, die zweiten Runde im DFB-Pokal zu erreichen, war längst beantwortet. Die Frage, ob 300 Zuschauer ausreichen, um einer Partie in einem zu über 99 Prozent leeren Stadion das Prädikat „Geisterspiel“ zu nehmen, nicht. Das war aber auch nicht so wichtig nach dem 7:0 über die Amateure von Eintracht Norderstedt, denen die Werkself durch ein wenig Schonung in der zweiten Halbzeit ein noch größeres Debakel ersparte.

Trainer Peter Bosz blieb in der Aufstellung gegen den Viertligisten aus dem Süden Schleswig-Holsteins humorlos. Er brachte die Elf auf den Platz, die man derzeit gegen eine unterlegene Mannschaft für die stärkste halten muss. Die Abwehrreihe mit den Bender-Zwillingen, Tapsoba und Sinkgraven, Aránguiz und Demirbay in der defensiven Spielzentrale, davor Wirtz und im Sturm das Trio Bellarabi, Alario und Amiri war in Anbetracht der Umstände eine echte A-Elf. In jedem Fall viel zu viel für den Regionalligisten, der wie die meisten anderen Amateurklubs in der Corona-Zeit auch sein Heimrecht in der ersten Runde abgegeben hatte.

Der Ex-Kapitän eröffnet den Torreigen

Nach zwölf Minuten stand es schon 1:0. Lars Bender hatte die Werkself in seinem ersten Spiel ohne Kapitänsbinde seit mehr als fünf Jahren nach 180 Sekunden aus kurzer Entfernung in Führung gebracht. Nadiem Amiri und Mittelstürmer Lucas Alario brachten die Partie mit ihren Treffern in Windeseile außerhalb jedes Spannungspotenzials. Zu groß war die Überlegenheit des Bundesliga-Spitzenteams, das die Gelegenheit schnell als weitere ernste Trainingseinheit vor dem schwierigen Bundesliga-Auftakt am kommenden Sonntag in Wolfsburg begriff.

Mittendrin im fröhlichen Passen und Dribbeln war der 17-jährige Florian Wirtz, der praktisch an jedem halbwegs gefährlichen Angriff beteiligt war. In der 21. Minute war er der Endpunkt einer schönen Kombination, kam im Strafraum frei an den Ball und ließ dem Torhüter Huxsohl mit einem trockenen Schuss keine Chance. Weil Amiri und der neue Kapitän Charles Aránguiz noch, vor der Pause auf 6:0 erhöhten stand ernsthaft die Möglichkeit eines zweistelligen Sieges im Raum.

Trainer Peter Bosz interessierte sich allerdings auch für eine gleichmäßige Belastungssteuerung innerhalb des Kaders, deshalb nahm er bereits zur Halbzeit zwei Wechsel vor. Patrik Schick (für Alario) und Moussa Diaby (für Amiri) kamen aufs Feld. Damit hatte der Trainer den tschechische Mittelstürmer widerlegt, der am Dienstag bei seiner Vorstellung noch prophezeit hatte, dieses Pokalspiel käme für ihn zu früh. Die zweite Halbzeit dieses längst entschiedenen Spiels war eine wunderbare Aufbaueinheit für den Mann, der gekommen war, um Tore zu erzielen. „Ich weiß, dass das von mir erwartet wird“, hatte er erklärt. Und er ging in seinem ersten Spiel sofort ans Werk. Nach zwei vergebenen Chancen nutzte Schick in der 77. Minute nach einem Eckstoß die Verwirrung im Fünf-Meter-Raum, um den Ball mit dem Kopf aus drei Metern Entfernung ins leere Tor zu befördern.

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300 Zuschauer applaudieren in der BayArena

Damit hatte dieses Spiel für Bayer 04 seinen Zweck erfüllt. Eine Blamage stand nie zur Debatte. 16 Spieler konnten eingesetzt werden. Alle wirkten körperlich den Anforderung an Profi-Fußball kurz vor Saisonbeginn gewachsen. Keiner hat sich verletzt. „Ich bin mit den ersten 45 Minuten und den letzten 15 Minuten zufrieden. Dazwischen nicht. Wenn du 6:0 nach 30 Minuten führst, musst du höher gewinnen. Aber insgesamt war es für uns ein guter Tag“, sagte Peter Bosz. Die 300 handverlesenen Zuschauer machten sich heiter auf den Nachhauseweg.

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