Leverkusen – In der Geschäftsführung der Handballerinnen von Bayer Leverkusen kommt es zu einem Generationenwechsel: Renate Wolf, Urgestein des Handballs in der Chemiestadt, bereitet ihren Abschied vor. Mit Christopher Monz ist der Nachfolger bereits seit September im Verein aktiv. Derzeit bilden beide eine Doppelspitze in der Geschäftsführung der Werkselfen, doch spätestens im kommenden Jahr wird der 41-jährige Monz das Zepter alleine übernehmen. Bis dahin soll Wolf ihren Nachfolger noch in alle Gebiete einarbeiten.
Wolf schlägt Nachfolger vor
Der Kontakt nach Leverkusen sei über Wolf zustande gekommen: „Wir kennen uns schon lange.“ Wolf habe Monz als ihren Nachfolger vorgeschlagen – und der Verein habe zugestimmt. Gegenwärtig stimmen sich beide Mitglieder der Handball-Geschäftsführung in den wichtigen Fragen ab, ehe Monz in der näheren Zukunft zum alleinigen Entscheidungsträger aufsteigen wird. „Wann das ist, darauf lege ich ehrlich gesagt nicht so viel Wert. Ich gehe davon aus, dass ich Renate Wolf immer um einen Rat fragen kann und werde.“
Grundsätzlich ist der Nachfolger voll des Lobes für seine Vorgängerin: „Ich habe einen riesigen Respekt davor, was sie hier in Leverkusen aufgebaut hat. Ich möchte ihre erfolgreiche Arbeit fortführen. Bayer Leverkusen ist ein Aushängeschild des deutschen Frauen-Handballs, auch wenn das Team sportlich nicht oben mitspielt.“ Monz wolle in Zukunft den Weg mit unterm Bayer-Kreuz selbst entwickelten Talenten weitergehen: „Die Nachwuchsarbeit ist unser Faustpfand. Wir wollen dort weiter Titel holen und Spielerinnen ins Bundesliga-Team integrieren.“
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Die grundsätzliche Idealvorstellung für Monz lautet so: „Wir wollen den Kader auch mal länger zusammenhalten. Das wirkt sich dann auch auf die sportliche Entwicklung aus.“ Dabei geht es zunächst aber um den Klassenerhalt in der Bundesliga, der in der kommenden Saison noch deutlich schwieriger werden dürfte, da die Bundesliga zur Saison 2024/25 auf zwölf Teams verkleinert wird.
Monz kommt von den Löwen
Monz selbst ist derweil kein Unbekannter im Handball. Der gebürtige Gießener arbeitete zuletzt beim Männer-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen unter anderem als Pressesprecher und Teammanager. Der Frauen-Bereich ist für Monz ebenfalls kein Neuland, so arbeitete er von 2003 bis 2009 beim damaligen Bundesligisten DJK/MJC Trier als Pressesprecher.
Renate Wolf ist das Aushängeschild des Leverkusener Handballs. Die gebürtige Hammerin trug selbst von 1975 bis 1990 das Bayer-Trikot, unterbrochen nur von einem einjährigen Gastspiel bei Borussia Dortmund. 1996 übernahm Wolf das Traineramt bei den Elfen und übte dieses bis 2012 aus. Danach fokussierte sich die 96-fache Nationalspielerin auf ihre Aufgabe als Geschäftsführerin, die sie bereits seit 1999 ausübt. Von 2014 bis 2018, Dezember 2019 bis November 2020 sowie im November 2021 kehrte Wolf nochmals auf die Trainerbank zurück.