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Kommentar zu Europapokal-TurnierenWarum sich das Format nach Corona nicht halten wird

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Die Champions-League-Trophäe

  1. Die Corona-Krise hat dafür gesorgt, dass auch im Fußball ein Umdenken stattfinden musste. Champions League und Europa League wurden in neuartigem Format ausgetragen.
  2. Der Modus mit je einem K.o.-Spiel pro Runde kam bei Zuschauern gut an. Auch die fußballerische Qualität war hoch.
  3. Allerdings wird sich der Modus auf Dauer nicht durchsetzen können, kommentiert unser Autor.

Köln – Um die Geschichte des Geister-Turniers der Champions League richtig zu würdigen, muss man sich gedanklich noch einmal in den März zurückversetzen, als Europa die Grenzen schloss und auch der Fußball den Betrieb einstellte. Wenig schien damals vorstellbar.

Als die Bundesliga im Mai zu spielen begann, galt das als Sensation, und die Terminierung der Europapokal-Endrunden als Kurz-Turniere in Lissabon und in NRW mutete an wie ein Fantasiegebilde.

Spiele hatten großen Unterhaltungswert

Gänzlich ausgeschlossen schien, dass diese Notfallpläne zu einer sportlichen Erfolgsstory werden könnten. Fußball ohne Zuschauer, so das Axiom, wird immer ohne Legitimation und damit unerträglich bleiben. 14 Spiele und zahlreiche Sensationen später müssen wir konstatieren: Champions League und Europa League hatten höchstes fußballerisches Niveau und großen Unterhaltungswert.

Obwohl die Mannschaften in den unterschiedlichsten Fitness- und Wettbewerbszuständen anreisten, wurden die Resultate nicht ausgewürfelt. Das 8:2 der Bayern über Barcelona hatte ebenso seine Folgerichtigkeit wie das Aus von Manchester City gegen Lyon. Im Finale der Europa League in Köln standen die beiden besten Mannschaften des Wettbewerbs.

Partien in Köln in Sperrzone

Nur ein Gedanke blieb quälend: Wie wäre das alles mit Zuschauern gewesen? Auch die Partien im Rhein-Energie-Stadion fanden in einer für Normalmenschen nicht betretbaren Sperrzone statt. Sogar der Wunsch nach Dabeisein entbehrte der Grundlage. Ohne Corona hätten alle diese Spiele hier nicht stattgefunden, sondern in den Stadien der Teilnehmer und den vorgesehenen Finalorten.

An dieser Stelle wird klar, dass die Diskussion darüber, ob der kurzweilige Ein-Spiele-Modus ein Modell auch für die Zeit nach Corona sein sollte, nicht lange Bestand haben wird. Weder das zahlende Fernsehen, noch die geldgeile Uefa werden bereit sein, in der spektakulärsten Phase des Europapokals auf die Hälfte aller Spiele zu verzichten, auch wenn Uefa- Präsident Ceferin das Format gerade wohlfeil gelobt hat.

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