Dortmund – Obwohl Borussia Dortmund weit hinter den eigenen Erwartungen in der Bundesliga hängt, klammert sich Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke an seinen Job – und betreib gleichzeitig fleißig Eigenwerbung. Auch nach der deutlichen Niederlage gegen Bayern München und Absturz auf Tabellenplatz sechs denkt der 61-Jährige fest an eine Fortsetzung seiner Tätigkeit als Vorsitzender der Geschäftsführung bei den Schwarz-Gelben.
„Meine Zukunft beim BVB ist immer da, sonst hätte man ja eine ganz andere Situation“, sagte Watzke in einem Sky-Interview. Insofern habe das auch für ihn „nicht so eine Bedeutung gehabt“.
Hans-Joachim Watzke will weiter an der Macht bleiben
Etliche Personen hätten ihn in den letzten Wochen angesprochen und aufgemuntert angesichts der Pandemie, „aber auch dadurch, dass man bei dem ein oder anderen Klub gesehen hat, was passiert, wenn auf einmal so ein Führungsvakuum entsteht“, weiterzumachen. Es sei mit ihm geredet und gesagt worden: „Jetzt mach doch da bitte noch drei Jahre weiter, damit wir wieder in sauberes Fahrwasser kommen.“
Watzke ist gewillt, seine 15-jährige Geschäftsführer-Tätigkeit beim BVB fortzuführen: „Ich werde mich dem wahrscheinlich auch nicht verschließen, wir werden das aber in aller Ruhe machen. Ich werde irgendwann mal mit Reinhard Rauball (BVB-Präsident, d.Red.) sprechen.“
Er habe mit Freude vernommen, „dass er das erstens begrüßt und zweitens aber auch gesagt hat, dass er dann grundsätzlich auch weiter zur Verfügung steht“. Das sei für ihn wichtig, „weil er schon mein engster Ansprechpartner ist und wir da einfach mal die nächsten Wochen in Ruhe sprechen werden, wie wir den BVB die nächsten vier, fünf Jahre aufstellen“.
Die Borussia sei sein Klub: „Es ist für mich relativ einfach, denn ich stehe nie unter dem Druck, mir über einen Vereinswechsel oder irgendwas Gedanken machen zu müssen. Es gibt für mich nur diesen einen Verein.“
Unter der Woche hatte sich der BVB-Boss einen Fauxpas geleistet. Beim knappen Erfolg bei Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal-Viertelfinale ignorierte er kurzerhand die Corona-Hygieneregeln, indem er seine Maske vom Kopf riss.
„Das war keine Glanzleistung von mir. Ich habe mich darüber aufgeregt, dass wir in die siebte Minute der Nachspielzeit gegangen sind“, sagte Watzke am Mittwoch. Gegen Bayern München setzte es für den Revierklub am Samstagabend im Topspiel der Bundesliga eine 2:4-Niederlage. Dabei starteten die Dortmunder fulminant ins Spiel, verspielten aber eine 2:0-Führung in der Allianz Arena. In der Tabelle belegt der BVB nur den sechsten Rang. (mbr/sid)