AboAbonnieren

Abgesagtes Winter GameKölner Haie bangen um ihre Freiluft-Party

Lesezeit 3 Minuten
imago0038271104h

Feuerwerk beim Winter Game 2019 in Köln

Köln – Es ist ein großer logistischer Aufwand, eine professionelle Eisfläche in einem offenen Fußballstadion zu installieren. Die Kölner Haie wissen das sehr genau, denn sie haben im Januar 2019 bereits das vierte Winter Game der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) im Rhein-Energie-Stadion organisiert. Der Klub musste dafür eine siebenstellige Summe investieren. Und es rentierte sich, da vor vollen Rängen gespielt werden konnte. 47.011 Besucher sahen damals das 2:3 nach Verlängerung der Kölner gegen die Düsseldorfer EG. Der DEL gefiel das Winter Game der Haie so gut, dass sie es ein zweites Mal nach Köln vergab, diesmal sollen die Adler Mannheim Gegner des KEC sein. Wann und ob diese Partie im Kölner Stadion stattfinden wird, steht jedoch seit Freitag mehr denn je in den Sternen.

Hoffnung auf den Dezember 2022

Aufgrund der unsicheren Corona-Lage, in der erneut Zuschauer-Restriktionen bei Sportveranstaltungen wie ein Damoklesschwert über den Ausrichtern schweben, sagte der KEC das für den 1. Januar 2022 geplante Freiluftspiel in Müngersdorf zum zweiten Mal ab. „Bis zuletzt haben wir gehofft, das Event durchführen zu können. Doch gerade die Dynamik der letzten Tage zwingt uns zu dieser sehr schweren und bitteren Entscheidung“, sagte Haie-Geschäftsführer Philipp Walter.

Ursprünglich hatte die Open-Air-Partie schon Anfang dieses Jahres stattfinden sollen, Corona machte es unmöglich. Walter peilt nun den Dezember 2022 an, die Zeit der Fußball-WM in Katar, in der das Rhein-Energie-Stadion viele freie Termine hat – und die Corona-Krise vielleicht überwunden ist. Die 20.000 bereits verkauften Tickets behalten ihre Gültigkeit. „Wir sind davon überzeugt, dass ein Winter Game nur dann ein würdiges Winter Game ist, wenn es nicht in einem Gefühl der angezogenen Handbremse stattfindet“, erklärte Walter. „Ein solches Event lebt von einem vollen Stadion und Ausgelassenheit.“ Einen neuen Termin für das nunmehr reguläre Heimspiel der Haie gegen Mannheim hat die Liga noch nicht bekannt gegeben.

Das könnte Sie auch interessieren:

Für die Haie-Profis ist die Absage der Veranstaltung kein größeres Problem. Sie spielen im Dezember und Januar fast jeden zweiten Tag, sodass sie sich allein darauf konzentrieren, weiter so erfolgreich zu sein wie in den vergangenen Wochen. Zehn der letzten neun Spiele hat die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp gewonnen. Am Samstag reiste der Kölner Tross im Team Bus nach Augsburg, wo am Sonntag um 14 Uhr eine DEL-Partie bei den Panthern auf dem Programm steht. „Traditionell sind es für uns immer schwere Spiele in Augsburg, und auch bei unserem ersten Treffen in dieser Saison kam eine Entscheidung erst in der Overtime“, sagte Krupp in Anspielung auf den Kölner 3:2-Sieg n. V. vom 19. September in der Lanxess-Arena. Der Haie-Coach weiter: „Durch die Verlegung ihres Freitagspiels werden sie ausgeruht sein, ich erwarte ein enges und intensives Spiel.“

Kölner Haie zweitbestes Powerplay-Team der Liga

Der KEC rangiert seit fünf Spieltagen auf dem fünften Tabellenplatz. Mit einem Auswärtssieg könnten sich die Kölner auf die vierte Position verbessern. In Augsburg dürfte es wie so oft auf die Special Teams ankommen. Die Haie-Profis sind mit einer Powerplayquote von 24,1 Prozent zurzeit die zweitbeste Überzahl-Mannschaft der Liga. Die Augsburger liegen knapp hinter ihnen mit einer Quote von 23,53 Prozent. Haie-Verteidiger Jan Luca Sennhenn prognostizierte: „Augsburg wird uns auch diesmal nichts schenken. Uns erwartet eine hart arbeitende Mannschaft. Das wird wahrscheinlich wieder eine knappe Partie.“