Köln – Die Eisbären Berlin sind achtmaliger Meister der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), in diesem Jahr haben sie schon vor dem Ende der Playoffs einen weiteren Titel gewonnen: Ihr Coach, der Kanadier Serge Aubin (47), ist am Montag zum Trainer des Jahres der DEL gewählt worden. Als Anerkennung für die starken Leistungen seiner Mannschaft, die als Siegerin der Punkterunde neun Plätze vor den Kölner Haien lag und als einziges Team einen Punkteschnitt von mehr als zwei erreichte.
Da in den Playoffs die Uhren wieder auf null gestellt werden, glauben die Haie dennoch weiterhin an ihre Chance in der Viertelfinale-Serie gegen den Topgegner, die am Sonntag mit einer umkämpften 1:2-Niederlage des KEC vor 10.692 Zuschauern in der Berliner Arena am Ostbahnhof begann. „Wir haben ein gutes Eishockeyspiel gesehen, einen guten Auftakt in die Serie“, sagte Haie-Trainer Uwe Krupp, der sich während der Endrunde im Eishockey-Tunnel befindet und möglichst wenig kommentiert. Deshalb blieb auch geheim, warum Verteidiger Maury Edwards am Sonntag fehlte. Er sei „angeschlagen“, hieß es nur.
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Am Dienstag findet in der Lanxess-Arena Spiel zwei der Serie „Best of 5“ statt. „Einsatz und Leidenschaft haben gepasst, das müssen wir am Dienstag so wiederholen“, erklärte Haie-Kapitän Moritz Müller, der auf das Heimpublikum baut: „Man hat es in den letzten Spielen schon gesehen, wie es ist, wenn die Zuschauer da sind, wenn die Halle voll ist. Dann springt der Funke auf die Mannschaft über. Das, was die Berliner am Sonntag auf ihrer Seite hatten, wollen wir am Dienstag auf unserer Seite haben.“ Geschäftsführer Philipp Walter meinte: „Wir spüren große Vorfreude auf dieses Heimspiel. Unsere Fans sind ein toller Rückhalt und bringen großartige Energie in die Halle, auf solche Eishockey-Abende arbeitet man das ganze Jahr hin.“ Walter rechnet mit rund 14.000 Besuchern, was ein sehr guter Wert für einen Dienstagabend wäre.
Physische Stärke, wenig Talent?
Die Eisbären, die am Sonntag nach dem Kölner 1:2-Anschlusstreffer durch David McIntyre im Schlussdrittel unter Druck geraten waren, stellen sich ihrerseits auf einen weiteren harten Fight ein. „Sie werden es wieder ausreizen, ich glaube sogar, dass es noch etwas mehr wird, weil sie zu Hause spielen. Aber das macht es ja auch aus, das ist richtiges Playoff-Eishockey“, sagte der Berliner Leo Pföderl. Der Stürmer spielte damit auf den robusten Stil an, den die Kölner bei den Eisbären aufs Eis brachten. Wie aus Berlin zu hören ist, schätzt man die Haie hinter vorgehaltener Hand als physisch veranlagte Mannschaft ein, die allerdings talentfrei sei. Was nicht ganz stimmt. Zwar sind die Berliner mit mehr Talent (und einem deutlich größeren Etat) ausgestattet als der KEC, in dessen Reihen aber auch technisch starke Spieler wie Landon Ferraro oder Jon Matsumoto stehen.
Wie auch immer es weitergeht, die Haie wären sehr froh, wenn sie es schafften, wenigstens eines der nächsten beiden Duelle mit Berlin zu gewinnen (Spiel drei wird am Donnerstag in der Hauptstadt ausgetragen). Denn dann gäbe es am Ostersamstag ein weiteres Heimspiel gegen die Eisbären in der Lanxess-Arena – und noch einmal ordentliche Spieltags-Einnahmen, die dem KEC zwei Jahre lang gefehlt haben.
Haie hoffen auf weiteres Heimspiel
Die Viertelfinal-Heimpartie gegen Berlin wird das dritte Spiel seit zwei Jahren ohne Publikumsbeschränkungen in Deutz sein – und das zweite ohne Maskenpflicht und 3G-Regel. Die letzte Hauptrunden-Begegnung, das 1:0 n.V. des KEC gegen Ingolstadt am 3. April, fand vor 14.681 Zuschauern statt, das war Saisonrekord der DEL. Das Pre-Playoff-Heimspiel gegen den ERC sahen vergangene Woche Dienstag 10091 Besucher in der Deutzer Halle. Ab einem Wert von ungefähr 10.000 Zuschauern fangen die Begegnungen an, sich wirtschaftlich für die Kölner Haie zu lohnen.