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Existenz der Kölner Haie bedrohtDEL-Klubs aus NRW richten Hilferuf an Laumann

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Philipp Walter

Philipp Walter

Köln – Die vier DEL-Vereine aus NRW hadern mit den Corona-Maßnahmen der Landesregierung, die ihnen weiterhin untersagt, vor großem Publikum zu spielen. In einem offenen Brief an Ministerpräsident Hendrik Wüst und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann kleiden die Geschäftsführer der Kölner Haie, der Düsseldorfer EG, Krefeld Pinguine und Iserlohn Roosters ihren Ärger in deutliche Worte und werfen den Politikern sogar Willkür vor. „Insgesamt wirken die Regelungen zunehmend widersprüchlicher und teilweise auch willkürlich. Sie scheinen mehr politischem Kalkül denn einer Evidenz zu folgen“, heißt es in dem Schreiben vom Donnerstag.

Die staatlichen Hilfen reichten „bei Weitem“ nicht aus, um den Verlust der Tageseinnahmen der DEL-Spiele zu kompensieren, die bei den Kölner Haien 80 Prozent des Jahresbudget ausmachen. „Warum sind international (England, Niederlande, Dänemark) und demnächst auch national (Bayern) Zuschauer möglich, aber bei uns nicht?“, erklären sie weiter. „Selbst wenn alle Zuschauer geimpft, getestet bzw. geboostert sind und dazu noch Masken tragen?“

Keine Infektionsfälle nach Spielen bekannt

Die Kölner Haie durften in der aktuellen DEL-Saison, die Mitte September begann, zunächst 11 400 Besucher mit 3-G-Regel in die 18 600 Zuschauer fassende Lanxess-Arena lassen, später waren ihren noch 5000 erlaubt mit 2G, danach kein Publikum.

Alles zum Thema Karl-Josef Laumann

Momentan dürfen es 750 Zuschauer sein. Um ein wenig Leben in die Arena zu bringen, spielten die Haie vor dieser Mini-Kulisse. Zu keinem Zeitpunkt in der DEL-Saison sind nach Spielen Infektionsfälle bekannt geworden, die nachverfolgt wurden, oder Beanstandungen seitens der Gesundheitsämter. Es seien „nachweislich funktionierende Konzepte entwickelt“ worden, argumentieren die NRW-Vereine in ihrem Brief. „Sportveranstaltungen waren und sind nachweislich keine Corona-Hotspots. Wir sind Profis. Wir sind in der Lage, verantwortungsvoll sichere Spiele durchzuführen.“

Situation für die Kölner Haie existenzbedrohend

Für die Kölner Haie ist die Situation existenzbedrohend. Pro DEL-Partie macht der KEC laut Geschäftsführer Philipp Walter momentan einen Verlust im sechsstelligen Bereich. Allein die Arenamiete für eine Partie beträgt etwa 50 000 Euro.

An staatlicher Hilfe konnte jeder DEL-Klub in der Coronakrise bisher 1,8 Millionen Euro beantragen – vor allem als Ausgleich für die Verluste in der Spielzeit 2020/21, die eine komplette Geistersaison war. Wahrscheinlich werden nun pro Klub noch einmal 500 000 Euro ausgeschüttet. Für die Haie sind diese Hilfen alles in allem nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.

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Unterdessen hat, wie zuvor der 1. FC Köln, nun auch Bayer 04 Leverkusen die Beschränkungen hart kritisiert. „Wir erwarten endlich eine den sich ändernden Umständen angemessene Behandlung des Sports und insbesondere des Profi-Fußballs, der leider zuletzt vor allem das Opfer einer realitätsfernen Symbolpolitik geworden ist“, erklärte der Klub.