AboAbonnieren

Kölner HaieKEC rüstet nach – Jugend-Konzept auf dem Prüfstand?

Lesezeit 3 Minuten
9F5668DE-DA53-4166-97AD-59C9E7697649

Trainer Uwe Krupp (hinten) beobachtet das Spiel seiner Kölner Haie.

Köln – Immerhin ein Punkt – so in etwa lautete die Kurzform des Fazits, das die Kölner Haie nach der 3:4-Niederlage nach Penaltyschießen gegen Iserlohn zogen, die sie am Montagabend in der Lanxess-Arena kassiert hatten. Die ausführlichere Version von Kapitän Moritz Müller hörte sich so an: „Wenn man sich den Verlauf des Spiels anschaut, wir waren 1:3 hinten – unter diesen Umständen nehmen wir den Punkt gerne mit. Uns hat ein bisschen die Leichtigkeit gefehlt, wir waren verkrampft.“ Und außerdem nicht sicher in der Abwehr, zwei der Iserlohner Treffer fielen nach Kontern, davon einer bei Kölner Überzahl. Für die Haie traf zunächst nur James Sheppard, und so stand es kurz vor Ende 3:1 für die Gäste aus dem Sauerland. Aber die Haie gaben nicht auf.

In der Schlussphase schlug erst Moritz Müller zu, Marcel Müller erzielte sieben Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit das 3:3, der Punkt war gerettet. „Du brauchst auch ein bisschen Glück, und das war heute auf Seiten der Iserlohner“, meinte KEC-Trainer Uwe Krupp. Nach der torlosen Verlängerung traf im Shoot-out nur Sheppard für die Haie, das Siegtor gelang Roosters-Stürmer Taro Jentzsch. Krupps Bilanz: „Wir haben gekämpft und nicht aufgegeben. Am Ende sind wir für die Arbeit mit dem Ausgleich belohnt worden.“ Gleich am Mittwochabend, wenn die Haie im Iserlohner Eisstadion am Seilersee antreten (20.30 Uhr, MagentaSport), haben die Chance, sich mit mehr Punkten zu belohnen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Noch nicht dabei sein wird Stürmer Landon Ferraro, den die Kölner vom Zweitligisten Frankfurt Lions verpflichten wollen. Der Wechsel soll in dieser Woche aber abgewickelt werden, damit der 29-jährige Kanadier den KEC möglichst am Sonntag im Heimspiel gegen Bremerhaven (19.30 Uhr) verstärken kann. Der Transfer kam über Krupps Kontakte zustande. Landon Ferraro ist der Sohn von Ray Ferraro, mit der Coach Anfang der 90er Jahre für die New York Islanders in der NHL spielte.

Nach Angreifer Mike Zalewski (28/USA), der im Dezember zu den Haien stieß, ist Ferraro der zweite Spieler, den die Kölner nachverpflichten. Das Konzept, den Kader mit Nachwuchskräften von den Junghaien aufzufüllen, wollen die Haie laut Geschäftsführer Philipp Walter trotzdem nicht aufgeben: „Wir haben eine Verantwortung gegenüber den jungen Spielern, wir müssen sie behutsam einsetzen. Die Belastungen in den kommenden Wochen werden deutlich höher als zuletzt sein.“

Nicht alle Junghaie können schon wichtige Rollen übernehmen

Haie-Trainer Krupp sagt: „Es wird sicher eine Rotation stattfinden, sodass die jungen Spieler gleichmäßig ihre Chancen bekommen. In dieser Entwicklungsphase kommt es auch drauf an, gute Entscheidungen zu treffen.“ Soll heißen: Nicht alle Junghaie sind so weit wie etwa der tschechische Angreifer Marcel Barinka (19), der in der ersten Sturmreihe zum Einsatz kommt. Oder Jan-Luca Sennhenn (20), der in der Defensive einen sehr soliden und ruhigen Part spielt. Andere sind noch nicht in der Lage, wichtige Rollen zu übernehmen.