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„Das war eine Erfahrung fürs Leben“Stürmer Tim Wohlgemuth sieht Wechsel nach Köln als neue Chance

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Tim Wohlgemuth will beim KEC in der kommenden Saison angreifen.

Tim Wohlgemuth will beim KEC in der kommenden Saison angreifen.

Der 24-Jährige Stürmer, der aus Mannheim gekommen ist, will in Köln wieder glücklich Eishockey spielen.

Tim Wohlgemuth (24) ist der Typ Spieler, der in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) besonders begehrt ist: Jung, deutsch, talentiert und ambitioniert. Dass es dem KEC gelang, den Stürmer aus Mannheim nach Köln zu lotsen, war die Kölner Eishockey-Überraschung des Sommers. „Ich habe mich gefreut, dass es mit Köln geklappt hat, dass ich die Chance bekomme, ein neues Kapitel zu beginnen“, sagt Wohlgemuth.

Möglich wurde der Transfer, da er bei den Adlern, für die er zwei Jahre lang gespielt hatte, so unglücklich war, dass er sich mit ihnen nach der Saison auf eine Vertragsauflösung einigte. Der KEC war zur Stelle und bot ihm einen Zweijahresvertrag an, den der Profi unterschrieb. Das war im Juni, und Anfang der Woche, am 7. August, ist Wohlgemuth mit dem KEC in die Vorbereitung auf die DEL-Saison 2023/24 gestartet, bereits seine sechste als Profi in der Liga.

Tim Wohlgemuth: „Ein Jahr mit ihm, das war eine Erfahrung fürs Leben.“

Vor dem Engagement in Mannheim spielte er drei Jahre in Ingolstadt. „Ich habe in den fünf Jahren schon einiges erlebt, an Erfahrungen mangelt es mir nicht“, meint er – und fügt in Anspielung auf den kanadischen Exzentriker Bill Stewart, seinen letzten Coach in Mannheim, hinzu: „Ein Jahr mit ihm, das war eine Erfahrung fürs Leben.“

Wohlgemuth, aufgewachsen in Kaufbeuren, spricht trotz seiner Allgäuer Herkunft reines Hochdeutsch. Bei allem, was er sagt, wirkt er recht überlegt und nachdenklich. „Ich hoffe, dass ich in Köln wieder zu 100 Prozent an meine Leistungen und meine Erwartungen herankomme. Ich bin der Meinung, dass ich letztes Jahr unter meinen Möglichkeiten gespielt habe.“, erklärt er. In Mannheim kam er zuletzt in 51 Spielen der regulären Saison auf zehn Tore und 14 Vorlagen kam, in den Playoffs, in denen Mannheim den KEC im Viertelfinale in sechs Spielen besiegte, steuerte er in zehn Partien einen Treffer bei.

Als Angreifer ist Wohlgemuth schnell, er kann ein Spiel lesen, will, wie er unlängst sagte, seine Zweikampfstärke verbessern. Und er gilt als ein Profi, der sich unbedingt wohlfühlen muss, um gut spielen zu können. In dieser Hinsicht scheint in Köln bisher alles in bester Ordnung zu sein, denn Wohlgemuth berichtet: „Ich habe das Gefühl, dass es in der Mannschaft sehr gut passt. Die Jungs sind alle entspannt und trotzdem sehr fokussiert aufs Eishockey. Wir haben im Training ein gutes Tempo, die Spieler, die Trainer – alle geben sich sehr viel Mühe. So muss es sein.“

Tim Wohlgemuth: „Schön, dass der Verein auf junge Spieler setzt“

Dass die Haie ein spezieller Verein sind, mit vielen Fans und sehr großen Erwartungen, sei ihm bewusst, sagt er. Und natürlich wisse er auch, dass der letzte Titelgewinn des KEC 21 Jahre zurückliege. „Ich bin aber kein Fan davon, bei jeder Gelegenheit zu erwähnen, dass man unbedingt deutscher Meister werden will. Aber klar, unser Ziel ist es definitiv, oben mitzuspielen. Mit dem Kader, den wir haben, ist das logisch.“ „Schön“ findet er es, „dass der Verein auch auf junge Spieler setze, es ist ein Zeichen, dass es funktionieren kann und der Weg ist, den die Haie gehen wollen.“

Insgesamt neun Profis, jüngere und ältere, hat Haie-Trainer Uwe Krupp für die Spielzeit 2023/24 verpflichtet, die für den KEC am 15. September mit einem Heimspiel gegen Nürnberg anfängt. Einer der anderen Neuen ist Angreifer Justin Schütz, der mit seinen 23 Jahren bereits einen Platz in der Eishockey-Nationalmannschaft erobert hat. Ein Ziel, das Wohlgemuth, der bei der letzten WM nicht zum Aufgebot gehörte, ebenfalls verfolgt: „Langfristig will ich mich durch gute Leistungen für die Nationalmannschaft empfehlen. Das wäre cool.“ Und kurzfristig? „Mein Ziel ist es, in Köln in einem erfolgreichen Konstrukt eine erfolgreiche Rolle einzunehmen.“