Gegen die Eisbären werden 17.000 Zuschauer in der Lanxess-Arena erwartet. Trainer Uwe Krupp und seine Profis müssen unbedingt punkten.
Wieder 17.000 Fans erwartetDas Phänomen Kölner Haie - Zuschauerrekorde trotz Niederlagen
Wer die Kölner Haie in der Hauptrunde der aktuellen Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) noch in einem Heimspiel sehen will und noch keine Karten hat, der muss am Mittwoch zur Partie gegen die Eisbären Berlin in die Lanxess-Arena kommen. Es sind noch gut 1500 Tickets im Verkauf, erwartet werden 17.000 Besucher. Eine andere Möglichkeit besteht in der Hauptrunde nicht mehr. Die letzte Heimbegegnung am 8. März gegen die Adler Mannheim ist bereits mit 18.600 Zuschauern ausverkauft, zum sechsten Mal im Eishockey-Jahr 2023/24 wird die Halle komplett voll sein.
Der KEC ist in dieser Hinsicht ein Phänomen. Die Leistungen der Profis auf dem Eis sind mal begeisternd, mal schwach, insgesamt nicht mehr als gehobenes Mittelmaß, was der siebte Tabellenplatz im DEL-Klassement perfekt widerspiegelt. Die Zuschauer stört das jedoch offenbar nicht, sie scheinen den Sport und das Event so sehr zu mögen, dass Misserfolge sie nicht vom Kommen abhalten. Die Arena war sogar am vergangenen Freitag ausverkauft, als der KEC gegen Frankfurt antrat und der 1. FC Köln gleichzeitig in der Fußball-Bundesliga gegen Werder Bremen antrat.
Apropos Frankfurt: Gegen die vom Abstieg bedrohten Löwen erkämpften sich die Haie nach 0:2-Rückstand glorreich einen 3:2-Erfolg nach Penaltyschießen. Am Sonntag verloren sie dann jedoch beim Spitzenteam Straubing Tigers mit 1:3 – nach 1:0-Führung. Es war eine für die Haie typische Partie, in der sie zwar einige gute Ansätze, Kampfgeist und Konzentration zeigten, sich aber auch leichte Fehler erlaubten, die zu Gegentoren führten.
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Uwe Krupp sah mitgenommen aus
Trainer Uwe Krupp sah mitgenommen aus, als er auf der Pressekonferenz nach der Begegnung konstatierte: „Wir hatten im zweiten Drittel gute Möglichkeiten, das 2:0 zu machen, vielleicht auch das 3:0.“ Doch sie vergaben die Chancen, die Tigers hingegen trafen. So stand es nach dem zweiten Drittel schon 1:2 und am Ende 1:3. „Das waren wieder zu viele individuelle Fehler, auch von mir vor dem ersten Gegentor. Wir müssen wieder besser werden, Fehler abschalten. Vor allem gegen Berlin“, sagte Stürmer Justin Schütz.
Geschäftsführer Philipp Walter kommentierte: „Wir schauen nach vorne. Für uns geht es darum, dass wir uns auf das Spiel gegen Berlin fokussieren und die richtigen Stellschrauben finden, um erfolgreich zu sein.“ Diese Stellschrauben muss Krupp finden, der als Trainer für die chronische Wankelmütigkeit der Kölner Mannschaft verantwortlich – und deshalb im Verein nicht mehr unantastbar ist. Oder anders ausgedrückt: Eine Blamage gegen die Eisbären, deren Coach Krupp von 2014 bis 2018 war, könnte ihn im schlimmsten Fall sogar den Job kosten. Auch, wenn der Verein das noch dementiert.
Die Eisbären sind Tabellenführer in der DEL und Angstgegner der Haie. Seit Krupps Rückkehr nach Köln im Februar 2020 war der KEC insgesamt nur vier Mal gegen das Team aus der Hauptstadt erfolgreich. Das erste Heimspiel der aktuellen Saison gegen die Eisbären gaben die Kölner Anfang Oktober mit 2:5 ab. Es folgten in der Hauptstadt ein 1:0 n.P. der Haie und ein 4:5 n. V.
Anspruchsvolles Programm für Haie
Und es geht für den KEC anspruchsvoll weiter: Nach der Berlin-Partie spielen die Kölner noch in Düsseldorf (25.2.), in Wolfsburg (1.3.), in Ingolstadt (3.3.) – und schließlich gegen die Adler Mannheim, die zurzeit in der Tabelle mit 71 Punkten auf Tabellenrang acht liegen, zwei Punkte hinter dem KEC auf Rang sieben, der wiederum zwei Punkte Rückstand auf den Sechsten Wolfsburg hat. In dieser engen Konstellation ist es gut möglich, dass es am letzten Spieltag zu einem Duell zwischen den Haien und Mannheim um die direkte Playoff-Qualifikation kommt. Nichts für schwache Nerven.
Falls die Haie es nicht unter die ersten Sechs schaffen sollten, müssten sie sich wie zuletzt 2021/22 in den Pre-Playoffs bewähren, in denen der Siebte gegen den Zehnten und der Achte gegen den Neunten um die restlichen zwei Plätze im Viertelfinale spielen. Vor zwei Jahren setzten sich die Kölner in zwei Partien gegen den ERC Ingolstadt durch – und scheiterten im Viertelfinale an Berlin. Die Pre-Playoffs werden nur im Modus „Best of 3“ gespielt, in allen anderen Runden gilt „Best of 7“, womit vier Erfolge zum Weiterkommen nötig sind.