Beim 5:2-Erfolg über den Crefelder HTC gelang Justus Warweg etwas Historisches.
HockeyDieses Kölner Juwel sorgt für einen historischen Moment bei Rot-Weiss
Henrik Siegburg ballte die rechte Hand zur Faust, Elian Mazkour deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger auf den Torschützen und Vorlagengeber Mats Grambusch riss beide Arme in die Höhe. Das Trio des KTHC Rot-Weiss Köln realisierte sofort, dass es sich um einen besonderen Moment handelte, als der Ball die Torlinie überquerte.
Mit dem Treffer zur 3:0-Führung hatte Justus Warweg nicht nur den Weg zum 5:2 (2:0)-Erfolg über den Crefelder HTC geebnet, sondern wohl auch für einen historischen Moment gesorgt. „Ich kann mich jedenfalls an keinen jüngeren Torschützen im Kölner Trikot erinnern“, kommentierte Co-Trainer und RW-Urgestein Wolfgang Kluth den Treffer des Eigengewächses.
Justus Warweg erinnert an Thies Prinz
16 Jahre und 132 Tage alt war Warweg bei seinem ersten Tor im zweiten Bundesliga-Spiel. „Er hat das überragend gemacht, nicht nur wegen seines Treffers“, urteilte Chefcoach Pasha Gademan. „Man merkt einfach, dass Jussi Bock hat auf Hockey. Er tritt ganz unbekümmert auf.“ Mit seiner frechen und trickreichen Spielweise erinnert das Offensiv-Ass an Teamkollege und Nationalstürmer Thies Prinz.
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Laut Gademan hat auch Warweg das Zeug zu einer richtig tollen Bundesliga-Karriere. Dies gelte allerdings auch für Paul Babic (ebenfalls schon zwei Erstliga-Einsätze) und drei weitere deutsche U-18-Nationalspieler: Christopher Monschau, Tom Stahl und Justus Warwegs Cousin Titus. „Trotz unseres Premiumkaders ist Platz für unseren Nachwuchs“, betont Kluth.
2006 ist ein goldener Jahrgang für Rot-Weiss Köln
Er und RW-Akteur Florian Adrians bauen auch als U-18-Trainer auf den „goldenen“ 2006er-Jahrgang. Unter Coach Stefan Menke krönte dieser im Oktober 2022 eine Saison ohne Punktverlust mit dem Gewinn der Deutschen U-16-Meisterschaft.
Wenige Monate später winken zumindest Babic und Justus Warweg bereits die ersten Playoff-Spiele im Herren-Bereich. „Wir müssen abwarten, wie die Personalsituation bis dahin aussieht“, sagt Gademan vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen den ärgsten Verfolger UHC Hamburg (Sa., 14 Uhr) und dem ersten Viertelfinale eine Woche später. „Grundsätzlich hätte ich aber keine Bedenken beide reinzuwerfen. “
Rot-Weiss Köln hat Platz zwei sicher
Am Samstag kehren neben der zuletzt erkrankten Nummer eins Vincent Vanasch auch Theo Barry und Tom Grambusch zurück. Während der belgische Nationaltorhüter von Jean Danneberg glänzend ersetzt wurde, machte sich das Fehlen des verletzten Innenverteidiger-Duos schon eher bemerkbar. „Hätte Krefeld einen Mink van der Weerden im Team gehabt, wäre das Spiel anders ausgegangen“, so Kluth. Der Niederländer erzielte drei Eckentore für Köln.
Platz zwei in der Staffel A hat Rot-Weiss sicher – und damit das Heimrecht für ein eventuelles drittes Viertelfinalspiel. „Das reicht uns aber nicht“, sagt Gademan. „Wir wollen Rang eins verteidigen und der Konkurrenz zeigen, dass wir bereit sind für die Playoffs.“ Justus Warweg scheint es allemal zu sein.