Die Kölner U-16-Juniorinnen feiern die Deutsche Meisterschaft, auch das männliche U-18-Team triumphiert.
HockeyHistorischer Nachwuchs-Triumph für Rot-Weiss Köln
Kapitänin Pauline Wenzel reckte den Blauen Wimpel in den Düsseldorfer Himmel, ihre Mitspielerinnen tanzten um sie herum und die mitgereisten Fans sangen „Kölle Alaaf“. Nach dem Gewinn der Deutschen U-16-Meisterschaft herrschte ausgelassene Stimmung im Lager des KTHC Rot-Weiss. „Die Mädels können stolz auf sich sein“, sagte Trainer Markus Lonnes nach dem Finalsieg gegen Harvestehude (3:1 n. P.). „Sie haben das geschafft, was seit Jahrzehnten keiner weiblichen Kölner Nachwuchsmannschaft mehr gelungen ist.“ Zumindest auf dem Feld, denn 2019 krönte sich die U 18 zum Hallen-Meister.
Lonnes hatte den Halbfinal-Krimi tags zuvor gegen Bremen (4:3 n. P.) verpasst, weil er parallel in München an der Seitenlinie stand. Dort sollten seine Bundesliga-Spielerinnen dem MSC die erste Saisonniederlage in der regulären Spielzeit zufügen – und zwar dank des goldenen Tores von Lynn Krings (50.). „Ich bin sofort danach die Heimreise angetreten, um meine U-16-Mädels vernünftig aufs Finale vorbereiten zu können“, so Lonnes.
Ein Finale, in dem erneut Nervenstärke gefragt war. Nachdem es nach 60 Minuten 1:1 gestanden hatte, entschärfte Louise Herbst sämtliche fünf Penalty-Versuche des Gegners. Die Auszeichnung zur besten Torhüterin des Final-Four-Turniers war die logische Konsequenz. „Sie hat sich unglaublich weiterentwickelt, vor allem in mentaler Hinsicht“, so Lonnes. Am Ende habe sich „die spielerisch beste Mannschaft durchgesetzt. Wenn man fast ausschließlich mit dem jüngeren Jahrgang antritt, kann man auch nur so bestehen.“
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U-18-Team von Rot-Weiss Köln verteidigt Meistertitel
Während Wenzel & Co. eine lange Durststrecke beendeten, verteidigten die U-18-Vereinskollegen ihren Titel von 2023. Nachdem die Rot-Weißen den Final-Four-Ausrichter Zehlendorf bezwungen hatten (2:1), setzten sie sich im Endspiel gegen Großflottbek mit 3:2 (1:1) durch. „Das ist ein eingeschworener Haufen, der einfach nie aufgibt“, sagte Trainer Wolfgang Kluth nicht zuletzt angesichts des frühen Rückstands im Finale (2.). Anschließend war es vor allem Justus Warweg, der mit zwei Toren Comeback-Qualitäten bewies. Mit dem Stürmer und Paul Babic (Mittelfeld) erhielten am Ende zwei Kölner Bundesliga-Akteure eine MVP-Auszeichnung.
Trotz des knapp verpassten Titel-Hattricks – die U-16-Spieler von Rot-Weiss verloren das „Finale daheim“ gegen Mülheim (1:3) – resümierte Kluth: „Wir können mit Stolz behaupten, dass wir mittlerweile zu den größten Talentschmieden des Landes gehören.“ In erster Linie ein Verdienst der beiden Coaches Lonnes und Stefan Menke, die für den weiblichen beziehungsweise männlichen Bereich verantwortlich sind.
Paul Glander leitet die Kölner Wende ein
Auch Fabio Seitz und Phillip Holzmüller tragen als U-18-Co-Trainer zum Erfolg des Nachwuchses bei: Beide hatten einen Tag vor der Titelverteidigung beim 4:1 (0:1)-Erfolg der Bundesliga-Mannschaft in München auf dem Feld gestanden. Chefcoach Darren Cheesman freute sich nach zuvor drei sieglosen Spielen „vor allem über die Leistung. Die Jungs haben sich kaum eine Schwächephase erlaubt und wurden dafür belohnt.“
Zwar waren die Gäste kurz vor der Halbzeit kalt erwischt worden (27.), doch Paul Glander (37., KE), Christopher Rühr (51., 57.) und Thies Prinz (54.) krönten die Aufholjagd beim Comeback von Tom Grambusch. „Es ist nicht zu leugnen: Wenn er auf dem Platz steht, herrscht eine ganz andere Präsenz und Struktur auf dem Platz“, sagte Cheesman über seinen Abwehrchef. Ein Sonderlob ging jedoch an Glander, der mit seinem sechsten Saisontor die Wende eingeleitet hatte: „Seine Abgebrühtheit in den entscheidenden Momenten ist schon bemerkenswert für einen 19-Jährigen.“
Die letzten drei Duelle in diesem Jahr bestreitet Köln nun allesamt zu Hause, das erste davon gegen Alster (So., 14.15 Uhr). Für die Vereinskolleginnen beginnt die Heimspielserie mit den Partien gegen den Mannheimer HC (Sa., 14.15 Uhr) und Alster (So., 12 Uhr). Gegen das nächste Traum-Wochenende hätte Rot-Weiss wohl nichts einzuwenden.