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„Musste eine unmögliche Entscheidung treffen“Julia Sonntag ist zurück im Tor von Rot-Weiss Köln

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Neue und alte Nummer eins in Köln: Julia Sonntag

Der Hockey-Bundesligist hatte die Qual der Wahl. Trainer Markus Lonnes hat sich für die 31-Jährige entschieden.

Die Luxusbaustelle ist beseitigt. Trainer Markus Lonnes hat Julia Sonntag zur neuen (und alten) Nummer eins des KTHC Rot-Weiss Köln gemacht. Die 31-Jährige stand zum Rückrundenauftakt der 1. Feldhockey-Bundesliga beim Düsseldorfer HC zwischen den Pfosten und feierte damit ihr Pflichtspiel-Comeback nach fast einem Jahr.

„Ich musste quasi eine unmögliche Entscheidung treffen, weil wir einfach drei unfassbar gute Torhüterinnen haben“, sagte Lonnes nach dem 3:2 (1:2)-Erfolg beim Deutschen Meister. Auch Maja Sielaff (20) und Lisa Höllriegl (22) hätten es „grundsätzlich immer verdient zu spielen“. Beide hatten sich in der Hinrunde abgewechselt, ehe Höllriegl in der Hallen-Saison den Vorzug erhielt.

Corona-Erkrankung machte Julia Sonntag zu schaffen

Doch nun ist Sonntag zurück – und damit eine Torhüterin, die es nach ihrer (nicht zuletzt durch eine Corona-Erkrankung bedingten) Auszeit noch mal wissen will. „Ich hatte wirklich Probleme wieder richtig fit zu werden und habe mich anfangs vielleicht zu sehr unter Druck gesetzt“, so Sonntag. „Jetzt will ich zeigen, dass ich wieder die alte Cupi bin.“

Auch, weil im August die Europameisterschaft in ihrer Geburtsstadt Mönchengladbach ansteht. Dort, wo sie heute als Zahnärztin arbeitet. „Ich werde alles geben, um dabei zu sein und endlich den EM-Titel zu holen“, sagt die zweimalige Vizeeuropameisterin.

Bei den Gegentoren in Düsseldorf war Julia Sonntag machtlos

Ein erster Schritt ist mit der Rückkehr auf die Bundesliga-Bühne getan. „Nach solch einer langen Pause war ich selbst mit 31 ein bisschen aufgeregt“, räumte Sonntag nach ihrem Saisondebüt ein. Bei den beiden Gegentoren war sie allerdings machtlos (11./17.). Lonnes bezeichnete die ersten 20 Minuten als „Katastrophe. Wir waren wie das Kaninchen vor der Schlange und haben nur zugeguckt.“ Der DHC, der in der Euro Hockey League in Amstelveen (Niederlande) unlängst Dritter wurde, drohte die Kölnerinnen regelrecht zu überrollen.

Umso erstaunlicher war die Reaktion der Gäste – und nicht zuletzt die von Rebecca Grote: Die Spielführerin bereitete nicht nur den Treffer von Helena Würker (28.) vor, sondern war in der Schlussphase auch zwei Mal per Ecke zur Stelle – 3:2 (49./51.). „So besorgniserregend unsere Anfangsphase auch war: Die Mädels haben Charakter bewiesen “, so Lonnes.

Lynn Krings feiert starkes Debüt

Neben den beiden Rückkehrerinnen Paula Brux und Antonia Lonnes – das Duo hatte die Hinrunde wegen eines Auslandsaufenthalts verpasst – trug auch Lynn Krings zur Wende bei. Die 17-jährige Neuverpflichtung vom Zweitligisten Crefelder HTC feierte ihr Bundesliga-Debüt und holte die Ecke vor dem 3:2 raus. „Lynn ist eine willkommene Verstärkung“, sagt Lonnes auch im Hinblick auf den Ausfall von Pia Maertens (Kreuzbandriss).

Die schnelle und konterstarke „Zehnerin“ hat gute Chancen auf eine Teilnahme an der U-18-EM im Juli. Das Ticket fürs DM-Viertelfinale im Mai mit Köln hat sie indes sicher. Sonntag will jedoch mehr: „Ich bin aus dem Alter raus zu sagen: Dabei sein ist alles. Ich will ins Final Four und unbedingt den dritten Feld-Titel (nach 2012 und 2014, Anm. d. Red.) holen.“ Der Sommer 2023 soll offensichtlich Sonntags erfolgreichster werden.

Frustbewältigung für die Herren von RW-Köln

Erfolgreiche Frustbewältigung konnten derweil die Herren von Rot-Weiss Köln betreiben: Fünf Tage nach dem verlorenen EHL-Endspiel gegen den HC Bloemendaal (0:1) feierte der Bundesligist ein 7:0 beim Schlusslicht Düsseldorfer HC.

Christopher Rühr (2), Mink van der Weerden (2), Timur Oruz (2) und Florian Adrians sorgten für klare Verhältnisse. Trainer Pasha Gademan hatte auf Tom Grambusch (Schambeinentzündung), dessen Bruder Mats und Thies Prinz (beide angeschlagen) verzichten müssen.