Jaka Cuber Potocnik und U-17-Weltmeister Fayssal Harchaoui stehen den A-Junioren in den nächsten Monaten nicht zur Verfügung.
Nachwuchsfußball1. FC Köln muss im 2024 auf viele Stammkräfte verzichten
Die fehlende Konstanz und eine nicht ausreichende Chancenverwertung haben der U19 des 1. FC Köln im bisherigen Saisonverlauf mächtig zugesetzt. Sechs Siegen stehen bei drei Unentschieden fünf Niederlagen gegenüber. Die erneute Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft scheint illusorisch.
Nach 14 von 26 Spieltagen belegt der 1. FC Köln in der A-Junioren-Bundesliga West den fünften Tabellenplatz. Nach wechselhaften Darbietungen liegt das Team von FC-Trainer Stefan Ruthenbeck mit 21 von 42 möglichen Punkten deutlich hinter Borussia Dortmund (33 Punkte/zwei Spiele weniger), Bayer Leverkusen (30) und Schalke (27/ein Spiel weniger).
Aus der West-Staffel qualifizieren sich die beiden Erstplatzierten für die Finalrunde. Die Staffelsieger aus dem Norden und Süden komplettieren das Quartett, aus dem der Deutsche Meister ermittelt wird.
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1. FC Köln ohne Chance auf einen weiteren Titel
Nachdem der 1. FC Köln im Frühjahr noch im Halbfinale gestanden hatte und nach Hin- und Rückspiel am späteren Titelträger FSV Mainz 05 gescheitert war, wird diese Spielzeit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für die A-Junioren des 1. FC Köln ohne den Gewinn einer großen Trophäe zu Ende gehen.
Denn auch im DFB-Pokal verabschiedete sich der FC, immerhin amtierender Titelträger der Junioren, recht frühzeitig aus dem Wettbewerb. Nach dem 1:2 in Gelsenkirchen war Anfang Oktober bereits das Achtelfinale beim Vorjahresfinalisten Endstation.
„Die Saison war bislang ein einziges Auf und Ab. In dieser Form ist das für mich ein Novum, aber erklärbar“, so Ruthenbeck über die zurückliegenden Monate. Die fehlende Stabilität habe ihre Ursachen. Aufgrund von zahlreichen Verletzungen und Nationalmannschaftsabstellungen etwa, hätten Prozesse nicht den erwarteten Verlauf genommen. Umso beeindruckender wirkt in diesem Zusammenhang die Personalie Jaka Cuber Potocnik.
Der slowenische Junioren-Nationalspieler stand nach der Transfer-Affäre in den zurückliegenden Monaten beinahe unentwegt im Fokus nationaler und internationaler Medien. Ungeachtet des Gezerres um die genauen Begleitumstände seines Transfers lieferte der 18-Jährige professionell ab. Mit acht Saisontreffern ist er Kölns bester Torschütze. Ein bemerkenswertes Statement des Mittelstürmers.
Nach der Bestätigung der durch die Fifa verhängten Transfersperre sowie viermonatiger Spielsperre für den jungen Slowenen durch den Internationalen Sportgerichtshof Cas, wird der Kölner Torjäger seinem Team nach Aussage Ruthenbecks bis in den April hinein und damit wohl sechs Pflichtspiele fehlen. Im ersten Meisterschaftsspiel des neuen Jahres trifft der FC auf den FC Schalke 04 (4. Februar).
Neben Potocnik wird in diesen und den weiteren Partien auch U-17-Welt- und Europameister Fayssal Harchaoui nicht zur Verfügung stehen. Der Deutsch-Marokkaner laborierte seit geraumer Zeit an Schulterschmerzen, sodass er sich nach seiner Rückkehr vom WM-Turnier in Indonesien und dem torlosen Heimspiel gegen den Wuppertaler SV der geplanten Operation unterzogen hat. Seine Ausfallzeit beträgt voraussichtlich drei Monate.
Mit großer Wahrscheinlichkeit nicht einsatzfähig sein, wird im ersten Pflichtspiel des Jahres in Gelsenkirchen auch Youssoupha Niang. Der 17-jährige Offensivspieler bestritt sein letztes Spiel Ende August gegen Borussia Mönchengladbach (2:1).
Youssoupha Niang würde dem 1. FC Köln weiterhelfen
An dem hoffnungslosen Saisonstart der Kölner mit zehn Punkten aus den ersten vier Spielen hatte er maßgeblichen Anteil. Mit dem Deutsch-Senegalesen verändere sich das Spiel. Er eröffne neue Optionen. Er vereine Wucht und Tempo und verfüge für sein junges Alter schon über ein gutes Kopfballspiel, so Ruthenbeck.
In Anbetracht zahlreicher Unwägbarkeiten und dem Fehlen wichtiger Teamstützen, mache es keinen Sinn, die Zielrichtung Deutsche Meisterschaft aufrechtzuerhalten. „Wir kennen unsere Defizite. Das Thema Chancenverwertung ist dabei sicher das größte. Das gehen wir an. Aber natürlich wollen wir weiter Spiele gewinnen. Aber wir müssen realistisch bleiben. Noch einmal oben heranzukommen, ist eher unwahrscheinlich. Meine Gedanken kreisen also nicht primär um das Erreichen der Endrunde“, sagt der 51-Jährige.
Es gehe vielmehr um Inhalte und Herangehensweisen, um jede der verbleibenden Begegnungen zu nutzen, die Spieler zu entwickeln. Ungeachtet der aktuellen Lage sei eines unumstößlich: Der Auftrag aller Mitarbeiter im NLZ ist klar umrissen. Unabhängig von Titeln und Trophäen. „Die Arbeit ist erst dann getan, wenn unsere Spieler oben (im Profibereich; d. Red.) ankommen.“