Bundesligaspieler mühen sich zum Erfolg gegen Schlusslicht Großflottbek und verlieren gegen den UHC Hamburg.
HockeyRot-Weiss Köln lässt die Qualitäten eines Spitzenteams vermissen
Elian Mazkour sprach von einem „Wochenende zum Vergessen“, Sturmkollege Christopher Rühr monierte die Einstellung und Co-Trainer Wolfgang Kluth wunderte sich über „ungewohnt unsouveräne Auftritte“. Im Lager des KTHC Rot-Weiss war man sich offenkundig einig: In den Partien gegen den Großflottbeker THGC (4:3) und UHC Hamburg (4:5 n. P.) spielte der Hockey-Bundesligist keineswegs wie ein Spitzenteam.
Insbesondere im Duell mit dem sieglosen Schlusslicht GTHGC, als Mazkour (58.) und Rühr (58.) erst spät die Blamage auf eigener Anlage abwendeten. Chefcoach Darren Cheesman lobte zwar die Comeback-Qualitäten, legte den Finger aber in die Wunde: „Wir haben den Gegner viel zu häufig und zu einfach in unseren Kreis kommen lassen.“
Serienmeister Rot-Weiss Köln verteidigt zu sorglos
Auch im Duell tags darauf mit dem UHC verteidigte der Serienmeister zu sorglos. „In der Halbzeit haben wir uns vorgenommen, konsequenter zu agieren, um dann nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff das 2:2 zu kassieren“, sagte Rühr. Der Vorsprung dank zweier Eckentore von Paul Glander (15./21.) war dahin. „Sobald der Ball momentan in unseren Kreis kommt, gibt es entweder eine Ecke oder es klingelt sofort.“
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Im Shoot-out zeigte der Favorit Nerven: Mit Thies Prinz, Rühr und Mazkour verschossen die ersten drei Kölner Schützen allesamt, sodass die Treffer durch Justus Warweg (zum 3:4) und Michel Struthoff (zum 4:4) nicht reichen sollten.
Die Niederlage veranlasste Rühr zu einem eindringlichen Appell: „Jetzt sollte auch der Letzte verstanden haben, dass diese Liga verdammt ausgeglichen ist. Gerade durch die vielen internationalen Transfers haben die Gegner mächtig aufgeholt.“ Dies gilt zweifellos auch für den kommenden. „Der TSV Mannheim ist die Mannschaft der Stunde“, sagt der mit sechs Treffern beste RW-Torjäger vor der Partie am Sonntag (14.30 Uhr) beim Zweiten TSV Mannheim. Einem Gegner, der schon fünf Punkte mehr geholt hat als Köln.
Trotzdem stellt Cheesman klar: „Wir haben größten Respekt vor Mannheim, aber Fakt ist: Wenn wir fokussiert sind und unsere Hausaufgaben machen, gewinnen wir dieses Spiel.“
Die Zuversicht ist also längst nicht verloren gegangen, zumal man in dieser Woche endlich wieder in nahezu kompletter Besetzung trainieren kann. Zuletzt fehlten immer wieder Stammkräfte, unter anderem wegen der Urlaubs- und Eventwoche für die Olympia-Silbermedaillengewinner („Club der Besten“) und Rührs Hochzeit mit RW-Spielerin Nike Lorenz. „Wir wussten, dass die ersten Wochen nach Olympia kompliziert werden“, so Cheesman. „Aber unsere Ambitionen haben sich deshalb nicht geändert: Ich bin nach Köln gekommen, um Titel zu holen und diese Mannschaft wieder in die EHL zu führen. Dieser Klub gehört auf die internationale Bühne.“
Trotz des Abgangs von Kapitän Mats Grambusch und Abwehr-Ass Johannes Große sowie des vorläufigen Ausfalls von Tom Grambusch (Handverletzung) versichert Kluth: „Wir haben das Zeug zur Meisterschaft.“ Auch laut Rühr ist das Team „weiter dazu gemacht, die Bundesliga zu dominieren und Titel zu holen“.
Mut machen nicht zuletzt die Zugänge um die beiden U-21-Weltmeister Glander und Jan Cordes sowie das australische Duo Aran Zalewski und Blake Govers. Letzterer soll nach einer Fußverletzung am Sonntag wieder sein Comeback geben – und als einer der besten Eckenschützen der Welt ein weiteres Wochenende zum Vergessen verhindern.