Die Kölner Hockeyspieler können das erste Mal seit einem halben Jahrhundert den Titel-Hattrick feiern.
Final Four in MannheimRot-Weiss Köln strebt historischen Titel an
Die einen wollen den Titel-Hattrick, die anderen die erste Deutsche Meisterschaft seit 2014. Sowohl die Hockeyspieler des KTHC Rot-Weiss Köln als auch die Vereinskolleginnen greifen beim Final Four auf der Anlage des Mannheimer HC nach dem Blauen Wimpel.
Die Kölner um den frisch gebackenen Papa Mats Grambusch peilen den ersten Titel-Hattrick seit einem halben Jahrhundert an (zuletzt: 1972, 1973, 1974). „Das ist unser Antrieb“, sagt Co-Trainer Wolfgang Kluth. „Wir wollen jedes Jahr aufs Neue beweisen, dass wir hierzulande die Nummer eins sind.“
Eine titellose Saison wäre allerdings auch „keine Schande“. Zumal man bei der Hallen-DM selbst ohne Nationalspieler beinahe in die Endrunde eingezogen und bei der EHL quasi ohne Wettkampfpraxis Vizechampion geworden sei. „Wir reisen also keineswegs nach Mannheim, um eine Saison zu retten“, betont Kluth.
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Schon eher, um einem Quartett einen würdigen Abschied zu bereiten. Während Belgiens Nummer eins Vincent Vanasch (35) zurück in seine Heimat (Brüsseler Orée) wechselt, beenden Moritz Trompertz (27), Florian Pelzner (28) und Mink van der Weerden (34) allesamt ihre Profi-Karriere.
„Damit verliert Hockey herausragende Persönlichkeiten“, sagt RW-Cheftrainer Pasha Gademan. Van der Weerden sei nicht nur ein Weltklasse-Eckenschütze, sondern auch ein „Musterprofi. Ich kann mich an kein Training erinnern, in dem er weniger als 100 Prozent gegeben hat. Er lag nicht einmal auf der Massagebank – ganz einfach, weil er auch jenseits der 30 topfit ist.“
Trompertz beschreibt der Coach als „geschmeidigsten Spieler, den ich je trainiert habe. Er zählt locker zu den Top-Fünf-Mittelfeldakteuren der Welt.“ Mit Pelzner gehe ein „extrem angesehener Spieler. Auf und neben dem Platz. Immer, wenn es um etwas geht, läuft er zur Höchstform auf.“ Hoffentlich auch am Samstag (16.15 Uhr), wenn Rot-Weiss auf den Harvestehuder THC trifft. Am Sonntag (16.15 Uhr) winkt ein Finale gegen den Gastgeber oder UHC Hamburg.
Damen haben Außenseiterchancen auf den ersten Titel seit 2014
Nach neun Jahren wollen die Kölnerinnen den Blauen Wimpel wieder nach Hause holen. Neben Trainer Markus Lonnes ist mit Julia Sonntag (Tor), Kapitänin Rebecca Grothe, Lea Stöckel und Katharina Hüls immerhin ein Quartett aus der letzten Meistermannschaft übriggeblieben.
„2014 waren der UHC Hamburg und wir klar favorisiert“, so der Coach. „Davon kann diesmal keine Rede sein.“ Bereits im Halbfinale am Samstag (14 Uhr) treffe man mit dem Club an der Alster auf die „vermeintlich stärkste Mannschaft und ganz sicher auf die beste Offensive dieser Endrunde“.
Doch ein Jahr 2023 ohne Niederlage und zuletzt vier Zu-null-Siege in Folge – darunter zwei im Viertelfinale gegen den Berliner HC (3:0, 2:0) – haben Rot-Weiss Selbstvertrauen eingeimpft. „Wir sind nicht mehr die Schießbude aus der Hinrunde und haben trotzdem an unserer mutigen Spielweise nach vorne festgehalten“, sagt Lonnes. „Die Mädels haben sich zuletzt titelreif präsentiert und glauben an die Meisterschaft.“
Und das, obwohl die beste Spielerin Pia Maertens (Kreuzbandriss) nur zuschaut. „Wir haben gezeigt, dass wir auch ohne sie Tore schießen können“, sagt Lonnes. „Überhaupt hat das Team den Ausfall sensationell kompensiert.“ Als Kollektiv wohlgemerkt. So will man erstmals seit 2016 wieder in ein Finale einziehen. Dort würden am Sonntag (11.30 Uhr) der MHC oder der UHC Hamburg warten.