Der Drittligist setzt sich gegen den Landesligisten mit 3:1 durch.
MittelrheinpokalViktoria Köln siegt in der hitzigen Atmosphäre von Pesch souverän
Am Ende eines hitzigen Pokalabends war Olaf Janßen einfach nur erleichtert und offenbar auch äußerst froh, die dritte Runde des Mittelrheinpokals erreicht zu haben.
Denn die Bedingungen an diesem nasskalten Mittwochabend im nördlichen Stadtteil Pesch schienen im Grunde maßgeschneidert für eine Überraschung, wie Viktorias Trainer nach dem letztlich verdienten 3:1 (1:0)-Erfolg seiner Mannschaft beim Landesligisten bemerkte: „Es waren wirklich erschwerte Voraussetzungen“, befand Janßen. „Ein Kunstrasenplatz mit wenig Licht und dazu noch ein hoch motivierter Gegner.“
Dass die Höhenberger beim FC Pesch nicht gestrauchelt waren, hatte nach Einschätzung des Coaches vornehmlich an einem seriösen Vortrag des Drittligisten in der ersten Halbzeit gelegen: „Mit der ersten Hälfte war ich top zufrieden“, meinte der 57-Jährige später. „Da hätten wir aber ruhig noch mehr Tore machen können.“
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Gerade im ersten Abschnitt lief es erfreulich für den Favoriten, was vorab nicht unbedingt anzunehmen war: Das letzte Wochenende und auch die Tage zuvor hatten nämlich durchaus Spuren hinterlassen beim FC Viktoria. Mit dem besten Torschützen Luca Marseiler (Muskelfaserriss), Donny Bogicevic (Knieprobleme), Jeremias Lorch (Infekt), Christoph Greger (Adduktorenprobleme), Moritz Fritz (Meniskusverletzung), Simon Handle (Gehirnerschütterung) sowie dem Rekonvaleszenten Bryan Henning (Kreuzbandriss) waren gleich sieben Leistungsträger ausgefallen. Personelle Nöte, die auch gegen einen Vertreter aus der sechsten Liga nicht unbedingt im Nu zu kompensieren sind.
Jeremias Lorch steht vor seinem Comeback bei Viktoria Köln
Zumindest Lorch, mit seiner Umsicht ein wichtiger Faktor im Kölner Aufbauspiel, könnte in der letzten Heimpartie des Jahres am Sonntag (19.30 Uhr, Sportpark Höhenberg) gegen den SC Freiburg II wieder in den Kader zurückkehren. Alle anderen Fußballer müssen sich bereits jetzt in die kurze Winterpause verabschieden und werden (außer Henning) erst am 20. Januar in der ersten Begegnung des Jahres gegen den 1. FC Saarbrücken wieder eine Rolle spielen. Mit Sicherheit aber im Viertelfinale des Verbandspokals, das Mitte Februar ausgetragen wird.
Bei den kernigen Peschern traf Valdrin Mustafa früh zur Höhenberger Führung (11.), nach Mustafas zweitem Tor unmittelbar nach Wiederanpfiff (48.) deutete ziemlich viel auf ein unbeschwertes Weiterkommen der Rechtsrheinischen in diesem Kölner Derby hin.
Spätestens nach einer Stunde wurde es jedoch allmählich ungemütlich für die Viktoria: Kevin Rauhut, im Pokal für Stammkeeper Ben Voll im Tor aufgeboten, wehrte zunächst einen Foulelfmeter ab und hielt anschließend auch den Nachschuss (66.); danach brachte Peschs Marcel Dawidowski den Underdog mit einem verwandelten Handelfmeter aber wieder heran (75.). Dass es aus Sicht des Drittligisten nicht zu einer möglichen Überraschung kam, lag in den Schlussminuten an Stefano Russo, der ebenfalls vom Elfmeterpunkt erfolgreich war und für den Einzug der Höhenberger ins Viertelfinale sorgte (89.).
Trainer Olaf Janßen füllt seinen Kader gegen Freiburg mit U-19-Spielern auf
Am Sonntag nun gastiert die Zweitvertretung des SC Freiburg im Kölner Osten. Die Breisgauer stehen bereits zum Abschluss der Hinrunde mit dem Rücken zur Wand, haben gerade einmal neun Zähler auf dem Konto und schon einen beträchtlichen Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen.
Olaf Janßen ist durchaus überrascht über die aktuelle Form des talentierten Freiburger Nachwuchses und meint: „Inhaltlich machen sie es eigentlich weiterhin gut. Es ist schon seltsam, dass sie so weit unten stehen.“ Wie auch in Pesch wird der Trainer nicht umhinkommen, den ramponierten Kader mit Aktiven aus der eigenen U 19 aufzufüllen. Im Pokalspiel standen gleich sechs Fußballer aus der Jugend im Kader, mit dem erst 18-jährigen Hassan Ali feierte eines der Talente gar sein Profidebüt.