Köln – Die seherischen Fähigkeiten des Franz Wunderlich sind durchaus beeindruckend. Unmittelbar nach dem 2:0 (2:0)-Erfolg im Finale des Fußball-Mittelrheinpokals gegen Alemannia Aachen äußerte der Sportvorstand des FC Viktoria Köln einen sehnsüchtigen Wunsch mit Weitblick: „Für die erste Runde wünsche ich mir jetzt den FC, aber natürlich als Erstligisten.“
Der 57-Jährige konnte zu jenem Zeitpunkt noch nicht wissen, dass der 1. FC Köln einige Stunden später durch ein 5:1 im Relegations-Rückspiel bei Holstein Kiel endgültig dem Abstieg entronnen war.
Auslosung für den DFB-Pokal am 4. Juli
Ob die Höhenberger nach ihrem fünften Endspiel-Triumph seit 2014 tatsächlich auf den Bundesligisten treffen, entscheidet sich am 4. Juli, wenn die erste DFB-Pokalrunde (6. bis 9. August) ausgelost wird.
Auch Olaf Janßen, der Kölner Trainer, freute sich diebisch über einen insgesamt abgeklärten Auftritt seines Teams in der letzten Partie einer langen Saison: „Es war ein rundherum verdienter Sieg, wir haben das Spiel jederzeit im Griff gehabt“, analysierte der Coach. „Dass wir wieder im DFB-Pokal dabei sind, ist natürlich eine tolle Sache.“
Elf Spieler verabschieden sich
Gegen die klassentiefere Alemannia fanden die Rechtsrheinischen gut in die Partie und gingen verdient in Führung. Nach einer Ablage von Albert Bunjaku traf Jeremias Lorch aus 18 Metern zum 1:0 (14.). Der Favorit dominierte den Regionalligisten, ließ die Kugel gefällig zirkulieren und lief die Alemannia früh in deren Hälfte an.
Spätestens nach einer guten halben Stunde schien die Begegnung vorentschieden zu sein: Ein sehenswertes Zuspiel von Kevin Holzweiler, der seine letzte Partie für die Rechtsrheinischen bestritt und fortan bei RW Essen unter Vertrag steht, vollendete Kapitän Mike Wunderlich zum zweiten Treffer des Nachmittags (36.) – die Höhenberger konnten zur Pause beruhigt in die Kabine schlendern.
Mit mehr Schärfe kam Aachen auf den Rasen zurück, Stipe Batarilo drosch den Ball aus elf Metern knapp über den Kölner Kasten (51.), der Außenseiter schien allmählich in Fahrt zu kommen. Auf der Gegenseite hätte FC-Leihgabe Marcel Risse die Begegnung entscheiden müssen, sein Versuch aus kurzer Distanz landete jedoch in den Armen von TSV-Keeper Joshua Mroß (63.). Ein Aachener Anschluss hätte der Viktoria wohl ein Pokal-Drama beschert. Dazu wäre es beinahe auch gekommen, doch ein verschossener Foulelfmeter von André Wallenborn, der an Keeper Sebastian Mielitz scheiterte (88.), ebnete der Viktoria endgültig den Weg zum fünften Pokalsieg am Mittelrhein in den vergangenen sieben Jahren.
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Abends, beim Saisonausklang im Mannschaftshotel, wurden elf Spieler verabschiedet: Neben Holzweiler werden die Torhüter André Weis (Fortuna Köln) und Yannik Bangsow (zurück zu Eintracht Braunschweig), René Klingenburg (wohl zum 1.FC Kaiserslautern), Fabian Holthaus, Bernard Kyere, Luca Stellwagen, Sead Hajrovic, Enes Tubluk, Michael Seaton und André Dej den Verein verlassen. Am 22. Juni beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison.
FC Viktoria: Mielitz - Handle, Schultz, Fritz, May (83. Stellwagen) - Klefisch, Lorch - Risse, Wunderlich, Holzweiler (58. Cueto) - Bunjaku (89. Kyere). – Tore: 1:0 Lorch (14.), 2:0 Wunderlich (36.).