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Nach 0:3 bei 1860 MünchenViktoria Köln muss sich auf Abstiegskampf einrichten

Lesezeit 3 Minuten
Vik-Frust

Kölns  Jeremias Lorch mag nach dem Schlusspfiff nichts mehr sehen.  

Köln – Für Aaron Berzel war der Dienstag eine Reise in die jüngere Vergangenheit – am Ende ohne Fortune. Viktorias Verteidiger konnte die 0:3 (0:1)-Niederlage in der Dritten Liga gegen seinen Ex-Klub nicht verhindern und stand schließlich ebenso mit leeren Händen da wie seine Mitspieler. „Wie sagt man so schön: Wir haben aktuell die Scheiße am Schuh“, analysierte der 29-Jährige treffend und ziemlich konsterniert.

Insgesamt drei Jahre hatte der gebürtige Heidelberger für München 1860 die Schuhe geschnürt; offenbar muss sich Berzel in dieser Saison mit seinem neuen Klub auf Abstiegskampf einstellen. Olaf Janßen analysierte die dritte Niederlage in Folge und die insgesamt vierte in fünf Saison-Partien nüchtern: „Ich kann keinem einen Vorwurf machen, auch in Unterzahl haben wir alles versucht“, befand der Trainer nach außen hin aufgeräumt.

Vik60

Viktoria-Spieler Kai Klefisch (Mitte) versucht gemeinsam mit seinen Teamkollegen Aaron Berzel und Christoph Greger, Münchens Niklas Lang zu stoppen. 

Auf der anderen Seite waren dem Fußballlehrer die schweren Aussetzer in seiner Mannschaft aber nicht entgangen: „Was weh tut, sind die Ballverluste und die Tatsache, nach fünf Spieltagen erst einen Punkt zu haben.“

Die Viktoria war mit dem letzten Aufgebot in die bayerische Landeshauptstadt gereist, und beinahe ohne Sturm: Timmy Thiele konnte aufgrund anhaltender Adduktorenprobleme ebenso nicht auflaufen wie Albert Bunjaku (Knieschmerzen) und der junge Nikolaj Möller (Infekt). Seokju Hong, gerade einmal 18 Jahre jung und eigentlich für die U 19 spielberechtigt, begann in der Not als einzige Spitze, mühte sich redlich, war für ausgebuffte Münchener aber schlicht zu unerfahren.

Ordentlicher Beginn der Kölner

Trotz der personell arg angespannten Situation begannen die Gäste ordentlich, Hong hätte für die Führung sorgen müssen, sein Nachschuss strich jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei (25.). Daniel Buballa, am Dienstag im linken Mittelfeld unterwegs, hatte vier Minuten später ebenfalls das 1:0 auf dem Fuß, sein Versuch wurde von 60-Abwehrmann Niklas Lang im letzten Augenblick von der Linie gekratzt. Noch vor der Pause schaffte München die Führung - begünstigt durch zu weit aufgerückte Kölner. Richard Neudecker hatte reichlich Platz, nahm sich aus 17 Metern ein Herz und drosch den Ball unhaltbar in den linken Winkel (40.).

Rossmann sieht Gelb-Rot

Es folgten schlimme Minuten für die Viktoria, denn wenig später sah Abwehrchef Maximilian Rossmann aufgrund seines zweiten Fouls binnen drei Minuten Gelb-Rot (43.) und musste vorzeitig duschen. Dennoch blieben die Höhenberger im Spiel, kämpften vorbildlich und hätten durch Jeremias Lorch beinahe den Ausgleich geschafft (53./Distanzschuss). Ein schnell ausgeführter Freistoß der „Löwen“ brach dem FC Viktoria endgültig das Genick: Dennis Dressel erwischte die unsortierte Kölner Abwehr auf dem falschen Fuß und stellte auf 2:0 (55.).

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Es war der Moment der Entscheidung im stimmungsvollen Stadion an der Grünwalder Straße. In den Schlussminuten (82.) demütigte Merveille Biankadi die Gäste ein letztes Mal; Aaron Berzel, von 2017 bis 2020 für die Sechziger aktiv, blickte am Ende des Abends trotzdem positiv nach vorne: „Wir haben viel Gutes auf den Platz gebracht“, bemerkte der Verteidiger. „Es nützt jetzt nichts, Trübsal zu blasen. Ich bin guter Dinge, dass wir bald belohnt werden.“

Am Samstag gegen Freiburg

Die nächste Möglichkeit, den ersten Sieg in dieser Saison einzufahren, ergibt sich für die Rechtsrheinischen am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg): Gegner ist der SC Freiburg II – ein richtungweisendes Spiel gegen einen Aufsteiger, das unbedingt gewonnen werden sollte.

FC Viktoria: Nicolas – Greger, Berzel (83. Fritz), Rossmann – Buballa, Klefisch (62. Sontheimer), Lorch, Handle – Amyn (62. Philipp), Risse (74. May) – Hong (62. Vieting). - Zuschauer: 4225. – Tore: 1:0 Neudecker (40.), 2:0 Dressel (55.), 3:0 Biankadi (82.). – Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rot gegen Rossmann (43./wiederholtes Foulspiel).