Köln – Nach den chaotischen Zuständen am Flughafen Köln-Bonn in den vergangenen Wochen will die Bundespolizei am Airport ein zweites Sicherheitsunternehmen mit der Passagierkontrolle beauftragen. Bislang ist das Unternehmen Securitas allein für die Sicherheit verantwortlich. Allerdings ist es aufgrund fehlenden Personals und hoher Krankenstände immer wieder zu erheblichen Schlangen und Wartezeiten von bis zu zehn Stunden gekommen.
Nach Angaben der Bundespolizei läuft die Suche nach einem zusätzlichen Sicherheitsunternehmen. Bis zum kommenden Sonntag können sich Firmen für die Passagierkontrolle am Flughafen Köln-Bonn bewerben. Laut Bundespolizei kann bereits im August der Auftrag vergeben werden.
Weitere Maßnahmen dringend erforderlich
Der Flughafen begrüßte die Entscheidung. „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte ein Sprecher. Bis das Unternehmen seine Arbeit aufnehmen könne, seien aber kurzfristig weitere Maßnahmen dringend erforderlich, um die Abläufe zu verbessern.
Securitas begründete die teilweise chaotischen Zuständen am Flughafen damit, dass „die Krankheitsquoten coronabedingt bei allen prozessbeteiligten Unternehmen bzw. Institutionen weiterhin deutlich erhöht sind“. Das Unternehmen aktiviere derzeit alle verfügbaren Personalreserven für die Spitzenzeiten der Abfertigung, teilte Securitas auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit.
Flugpläne werden reduziert
Bereits im vergangenen Jahr habe man Schritte zur Aufstockung des Personalstandes eingeleitet. Seit Beginn des neuen Jahres würden daher Mitarbeitende nach ihrer Ausbildung den Dienst antreten. Das Team am Standort Köln-Bonn werde in den kommenden Wochen weiter verstärkt. Zudem würden auf bestimmten Positionen wie etwa Aufleger und Wannenrückführer zusätzlich auch Hilfskräfte eingesetzt.
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Als Reaktion auf die chaotischen Zustände will der Airport nun die Flugpläne reduzieren. Welche Flüge möglicherweise ausfallen, ist derzeit offen. „Die Gespräche mit den Airlines dauern noch an“, sagte ein Flughafensprecher. Eine solche Flugplanumstellung kostet laut Brancheninsidern allerdings Zeit. Nahe gelegene Flughäfen wie Dortmund oder Weeze müssen die Routen übernehmen.
Entscheidend ist zudem, dass alle Airlines am Standort mitziehen, damit die Verlegung für alle vergleichsweise gerecht verteilt wird. Reisende brauchen während der NRW-Sommerferien also weiterhin starke Nerven beim Start in den Urlaub.