Es kam bei Ford in Köln nicht ganz so schlimm, wie ursprünglich befürchtet. Jetzt kommt es darauf an, Ideen für den europäischen Markt zu entwickeln, kommentiert Corinna Schulz.
Kommentar zum Ford-StellenabbauEs wird weiter Überzeugungskraft brauchen
Es kam am Ende nicht ganz so schlimm, wie befürchtet. In harten Verhandlungen haben sich die Ford-Führung unter ihrem neuen Chef Martin Sander und der Gesamtbetriebsrat unter Benjamin Gruschka geeinigt. Der völlige Kahlschlag ist ausgeblieben.
Das Unternehmen kann deutliche Kosteneinsparungen realisieren, 900 Jobs mehr als ursprünglich befürchtet, werden gerettet. Der Jobabbau soll für die 2300 Betroffenen sozialverträglich und mit höheren Abfindungen in den nächsten drei Jahren erfolgen. Der Rest ist für zehn Jahre vor betriebsbedingten Kündigungen sicher.
Ford-Stellenabbau: Es darf nicht zu Schließung ganzer Segmente kommen
Mit dem Ergebnis können beide Verhandlungsspitzen, die sich ja persönlich noch nicht so lange kennen, Substanzielles vorweisen – und das auch unter dem Druck der US-Konzernführung. Die Arbeitnehmervertreter haben dabei alles ins Rennen gebracht, was zur Verfügung stand. Ende des Jahres soll in Köln das erste europäische E-Auto vom Band rollen. Ohnehin spät am Markt, konnte es nicht im Sinne auch der US-Konzernführung sein, dass sich die Modelleinführung verzögert.
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Entscheidend für die Perspektive des Standortes Kölns ist aber, dass in der Produktentwicklung alle zukunftsnotwendigen Bereiche erhalten bleiben und es nicht zur Schließung ganzer Segmente kommen wird. Trotzdem wird das gesamte Team um fast die Hälfte geschrumpft. Das ist bitter und wird die Bedeutung des Standortes Köln möglicherweise schmälern.
Es hängt jetzt vieles davon ab, welche Ideen für den europäischen Markt hier am Standort entwickelt werden. Aber vor allem auch, wie diese Ideen bei Ford in den USA Gehör finden. Dafür wird es gute Vermittlungsarbeit und starke Überzeugungskraft brauchen.