Geforscht werden soll an der Sicherheit von Pflanzenschutzmitteln. Es ist die größte Einzelinvestition in die deutsche Agrarsparte seit 40 Jahren.
ForschungBayer investiert 220 Millionen Euro in Monheim
Gute Nachricht für den Wirtschaftsstandort: Der Leverkusener Bayer-Konzern investiert 220 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung am Standort Monheim. Das sei die größte Einzelinvestition des Unternehmens in sein Pflanzenschutzgeschäft in Deutschland seit der Grundsteinlegung des Monheimer Campus im Jahr 1979, teilte Bayer mit.
Neue Labore und Gewächshaus
Der Schwerpunkt der Arbeiten im neuen Gebäudekomplex werde in der Sicherheit von Pflanzenschutzmitteln für Mensch, Tier und Umwelt liegen, erklärte Bayer. Mit der Investition soll ein neuer Gebäudekomplex mit Laboren, Büros und einem Gewächshaus entstehen, der Platz für rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie eine Nutzfläche von 28.000 Quadratmetern bietet.
Das Ziel soll sein, schädliche Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Umwelt weiter zu verringern. Dazu zählen unter anderem „Expositions- und Effektstudien, zum Beispiel bei Wasser- und Bodenorganismen, Wildvögeln und Säugetieren sowie Bestäubern wie Honigbienen und Hummeln, um ein ganzheitliches Verständnis der Umweltauswirkungen von Pflanzenschutzmitteln zu erhalten“. Bayer will nach eigenen Angaben die Umweltauswirkungen seiner Pflanzenschutzmittel bis 2030 um 30 Prozent reduzieren.
Drei Jahre Bauzeit
Ein flexibles Labordesign erlaube es, so der Konzern, die Labore leicht an künftige regulatorische Anforderungen anzupassen. Voraussichtliche Bauzeit der neuen Gebäude: rund drei Jahre. Die vollständige Inbetriebnahme ist für 2026 geplant.
„Mit Blick auf die Zukunft müssen wir die heutige landwirtschaftliche Produktion radikal umgestalten und auf eine regenerative Landwirtschaft umsteigen, die mit weniger mehr produzieren und gleichzeitig mehr von unseren natürlichen Ressourcen erhalten kann“, sagte Frank Terhorst, Leiter Strategie bei der Bayer-Division Crop Science.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), der Bayer im Rahmen seiner Sommer-Tour besuchte, sagte beim ersten Spatenstich, die Standortentscheidung von Bayer bestätige die Attraktivität Nordrhein-Westfalens für Investitionen und Innovationen. „Gleichzeitig ist sie ein wichtiges Signal auf dem Weg zum klimaneutralen Industrieland.“ Der neue Vorstandschef Bill Anderson betonte, dass Bayer für nachhaltige Innovationen und Zukunftstechnologien stehe. „Mit der neuen Einrichtung am Standort Monheim entsteht ein weiteres Paradebeispiel dafür“, so Anderson.
In den vergangenen drei Jahren hat Bayer laut Mitteilung bereits in seine deutschen Standorte investiert, zum Beispiel 180 Millionen Euro in den Ausbau der Pflanzenschutz-Produktionskapazitäten am Standort Dormagen.
Bekenntnis zum Standort
Die Investition sei ein wichtiger Eckpfeiler des vereinbarten „Zukunftskonzepts“ für den Unternehmensstandort Deutschland. „Die heutige Nachricht ist eine sehr positive Botschaft für alle Beschäftigten von Bayer – in Monheim und weit darüber hinaus“, sagte Heike Hausfeld, Vorsitzende des Bayer-Gesamtbetriebsrats und stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats. „Es zeigt, dass das Unternehmen seinen Worten Taten folgen lässt und dass die chemische Industrie auch in diesen Zeiten und auch am Standort Deutschland in die Zukunft investiert.“