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IHK KölnUnternehmen der Region glauben nicht mehr an Energiewende

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Sonnenuntergang über einem Windenergiepark

Der Sonnenuntergang leuchtet über einem Windenergiepark.

Fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit in der Energiepolitik sehen Firmen im Rheinland und der Region als größtes Hemmnis. Das sagt die Kölner IHK-Führung dazu.

Die Unternehmen in Deutschland verlieren offenbar zunehmend ihren Glauben an die Energiewende und denken zunehmend über Produktionsverlagerungen ins Ausland nach. „Nie waren die Sorgen um die eigene Wettbewerbsfähigkeit größer“, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Achim Dercks, in Berlin.

Der Dachverband berief sich auf eine aktuelle Umfrage auf Basis der Antworten von knapp 3600 Betrieben bundesweit. 52 Prozent der Firmen gaben dabei an, die Energiewende hin zur Klimaneutralität wirke sich bei ihnen negativ oder sogar sehr negativ auf das eigene Geschäft aus. Nur 13 Prozent machen eine positive oder sehr positive Wirkung aus. In der energieintensiven Industrie sehen sich sogar drei Viertel der Betriebe negativ oder sehr negativ betroffen.

Sorge vor Energieknappheit

„Während früher die Unternehmen auch Chancen in der Energiewende gesehen haben, überwiegen nun in der Einschätzung der gesamten Wirtschaft die Risiken“, sagte Dercks. Weite Teile der Wirtschaft treibe stark die Sorge um, dass es auch mittel- und langfristig eine mangelhafte Energieversorgung geben könne. „Das ist eine insgesamt besorgniserregende Entwicklung.“

Die IHK Köln hat die Ergebnisse der bundesweiten Erhebung für die Region aufgearbeitet. Knapp 600 Firmen aus dem Kammerbezirk nahmen an der Befragung teil. „Diese Werte sind alarmierend“, sagt Claudia Eßer-Scherbeck, Co-Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt und Energie der IHK Köln. „Selbst in Branchen, die unmittelbar von Aufträgen im Rahmen der Energiewende profitieren, wie in der Bauwirtschaft oder bei Dienstleistungen, trübt sich die Stimmung weiter ein.“ Deutschlandweit bemängeln fast zwei Drittel der Betriebe vor allem fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit in der Energiepolitik als größtes Hemmnis bei der notwendigen Transformation ihrer Unternehmen. Bei den Unternehmen aus dem Kammerbezirk Köln wird die hohe Bürokratielast bei diesem Thema sogar als ein noch größeres Problem gesehen.

Verlagerung ins Ausland

„Die Unternehmen sehen sich zunehmend mit Vorgaben konfrontiert, die in der Praxis kaum umsetzbar sind. Hinzu kommen Vorhaben wie das Energieeffizienzgesetz mit Einsparzielen, von denen niemand sagen kann, wie sie ohne ein Herunterfahren der Produktion erreicht werden können“ sagt Uwe Vetterlein, IHK-Hauptgeschäftsführer. Eine Folge laut Kammer: Fast ein Drittel der Industriebetriebe in Deutschland plant oder realisiert die Verlagerung von Kapazitäten ins Ausland, beziehungsweise die Einschränkung ihrer Produktion im Inland. Auch die Zahlen aus der Region Köln bestätigten diesen Trend.