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Klima-SubventionLand NRW setzt auf Förderung von E-LKW

Lesezeit 3 Minuten
Mona Neubauer (Grüne), Wirtschaftsministerin in Nordrhein-Westfalen, sitzt in einem batterieelektrischen Lkw. Das Land hat mit einem Förderaufruf die Anschaffung von batterieelektrischen Lkw gefördert und bietet Unternehmen und Flottenbetreibern mit einer neuen Kampagne der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate umfangreiche Unterstützung beim Umstieg an.

Mona Neubauer (Grüne), Wirtschaftsministerin in Nordrhein-Westfalen, sitzt in einem batterieelektrischen Lkw. Das Land hat mit einem Förderaufruf die Anschaffung von batterieelektrischen Lkw gefördert und bietet Unternehmen und Flottenbetreibern mit einer neuen Kampagne der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate umfangreiche Unterstützung beim Umstieg an.

In NRW fahren nicht viele schwere Lastwagen, die mit Strom angetrieben werden. Das soll sich ändern. Erste Fahrzeuge sah sich Ministerin Neubaur an.

Mit einer Infokampagne will die Landesregierung Unternehmen beim Umstieg auf batteriebetriebene Schwerlaster unterstützen. „E-Trucks-NRW“ soll unter anderem Hinweise geben, welche Fahrzeuge sich eignen, wie sich die höheren Anschaffungskosten rechnen oder welche Ladeinfrastruktur benötigt wird. Neben einer zentralen Internetseite solle ein Seminarangebot den Einstieg in den elektrischen Gütertransport erleichtern, berichtete das Wirtschaftsministerium. Gesteuert wird die Kampagne von der Landesgesellschaft NRW-Energy4Climate.

NRW soll Logistikland bleiben
Mona Neubaur, NRW-Wirtschaftsministerin (Grüne)

Im Blick hat die Politik dabei vor allem den Schwerlastverkehr der Logistikbranche. Nordrhein-Westfalen solle auch in einer klimaneutralen Zukunft Logistikland Nummer 1 in Deutschland bleiben, hob Ministerin Mona Neubaur hervor. „Elektrische Antriebe sind ein Schlüssel dazu. Schon heute zeigen Unternehmen, dass der Einsatz von E-Lkw nicht nur machbar, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist“, so die Grünen-Politikerin.

In Nordrhein-Westfalen waren am 1. Oktober rund 121.000 schwere Lastwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als zwölf Tonnen zugelassen. Davon waren nach Angaben des Ministeriums rund 100 batteriebetrieben. Bis zum Jahresende sollen es rund 300 sein.

Eine Firma, die schon mit dem Einsatz von mittleren bis schweren Batterie-elektrisch betriebenen Lastwagen begonnen hat, ist Transgourmet, das zweitgrößte Großhandelsunternehmen nach der Düsseldorfer Metro. Vier der rund 18 Tonnen schweren E-Laster waren am Montag zum Sitz des Wirtschaftsministeriums nach Düsseldorf gekommen und wurden von der grünen Ministerin inspiziert.

Zehn Strom-LKW von Transgourmet in Köln im Einsatz

Einer der größeren Standorte von Transgourmet in Deutschland ist der Großraum Köln. Sie befinden sich in den Kölner Stadtteilen Ossendorf (Butzweilerhof) und Langel (bei Worringen) sowie in Hürth. Aktuell arbeiten in Köln 500 Mitarbeiter mit 127 Lkw. 20 Prozent davon werden mit Biogas betrieben. Nun wurden zehn vollelektrische LKW von Renault angeschafft, die im Laderaum drei Zonen haben: für Tiefgefrorenes, für Gekühltes und für Trockenprodukte wie Nudeln.

Eingesetzt werden sie auf der Strecke Köln-Dortmund und im Lieferverkehr im Ballungsraum Köln. Die Fahrzeuge eignen sich laut Transgourmet besonders gut, da im Lieferverkehr kein besonderes Schnellladeverfahren notwendig ist. Die Fahrzeuge und ihre Fahrer beenden ihre Liefertouren täglich um 13 Uhr, danach ist Zeit bis vier Uhr in der Früh, um die LKW-Batterien wieder vollzuladen.

Die Fahrzeuge verbrauchen laut Transgourmet 130 Kilowattstunden auf 100 Kilometer. Je nach Strom- und Diesel-Preis stellt das schon einen Kostenvorteil gegenüber Verbrennerfahrzeugen dar. Weiterer Vorteil ist, zumindest beim Verkehr auf Autobahnen, dass bei den E-Fahrzeugen eine niedrigere Maut anfällt als beim Diesel.

Allerdings sind die Elektro-Laster heute noch wesentlich teurer als vergleichbare Verbrenner. So kostet ein solcher E-LKW rund 200.000 Euro gegenüber 150.000 Euro für einen Diesel. Hier setzt die Förderung des Landes NRW an. Diese übernimmt 60 Prozent der Mehrkosten des E-Fahrzeugs gegenüber dem passenden konventionellen Fahrzeug. Also 60 Prozent der Differenz von 50.000 Euro, sprich 30.000 Euro je Fahrzeug.