Köln – Die Lufthansa-Billigtochter Eurowings hofft auf eine schnellere Rückkehr der Urlaubsgäste in ihre Flugzeuge. Wie Eurowings-Chef Jens Bischof am Mittwoch in einer digitalen Pressekonferenz mitteilte, soll sich die Zahl der Flüge bereits an den Osterfeiertagen verdoppeln. Laut Bischof sollen dann im April 45 Maschinen der Eurowings wieder im Einsatz sein. Laut einem Sprecher der Airline sind aktuell nur 15 bis 20 Maschinen im Flugbetrieb. „Unsere täglichen Buchungseingänge haben sich innerhalb der vergangenen drei Wochen verdreifacht“, sagte Bischof auf Nachfrage.„Mallorca – das für uns wichtigste Ferienziel – steht kurz davor wieder zu öffnen, gegebenenfalls schon für Osterurlaub. Das ist das Signal, das die ganze Branche gebraucht hat“, sagte Bischof.
Mallorca-Buchungen ziehen stark an
Für Mallorca, aber auch für andere Ziele in Südeuropa zögen die Buchungen plötzlich stark an. „Deutschland sitzt auf gepackten Koffern, will endlich wieder weg in Urlaub – egal, welcher Test verlangt wird“, so der Eurowings-Chef. Sobald weitere Reiserestriktionen mit Blickrichtung Sommer fielen, würden enorme Nachholeffekte zu sehen sein. Davon solle Eurowings als inzwischen größter deutscher Ferienflieger profitieren.
Im Sommer will die Lufthansa-Tochter allein zur spanischen Insel Mallorca drei Mal pro Woche abheben, von 24 Flughäfen in Europa. Darunter sind 16 in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
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Eurowings steigt nun auch in den britischen Reisemarkt ein. Ab Ende Mai werde man Mallorca mit den britischen Flughäfen Birmingham und Manchester verbinden, kündigte das Unternehmen in Köln an. Geplant sind jeweils zwei Verbindungen pro Woche. Hintergrund sind die Impf-Fortschritte in Großbritannien und die Öffnung touristischer Einrichtungen in Spanien. Nach entsprechenden Ankündigungen von Premierminister Boris Johnson hatte es einen Ansturm auf Flugtickets und Pauschalreisen gegeben. Eurowings betreibt auf Mallorca eine eigene Basis.
Kommenden Monat stationiert Eurowings drei Flugzeuge am neuen Berliner Flughafen und verlegt damit gut 100 Arbeitsplätze an den Standort. Nach der Eröffnung der neuen Basis mit drei Airbus-Maschinen im April soll es unter anderem täglich bis zu drei Verbindungen mit Köln, Düsseldorf und Stuttgart geben. Geplant sind Flüge am frühen Morgen und am Abend. Die neue Basis ermögliche es vielen früheren Berliner Piloten und Flugbegleitern zurückzukehren, die etwa von der insolventen Air Berlin zu Eurowings gewechselt waren.
Erst 2022 sollen wieder alle Jets in die Luft
Die Lufthansa-Billigtochter plant, erst im Jahr 2022 wieder mit ihren 100 Passagierjets in die Luft zu gehen. Allerdings sollen laut Jens Bischof bereits im Sommer dieses Jahres wieder 80 Maschinen abheben. Mit welcher Auslastung er kalkuliert, ließ er dabei allerdings noch offen.
Aktiv wirbt die Airline aktuell mit einer Art Hygiene-Maßnahme. Bischof teilte mit, dass Passagiere künftig bereits ab zehn statt bisher 18 Euro einen freien Mittelsitz neben sich für ihren Flug buchen können. Kundenbefragungen hätten gezeigt, dass sich Fluggäste derzeit vor allem umfassende Sicherheits- und Hygienekonzepte an Bord und Boden sowie mehr Abstand zu ihren Sitznachbarn wünschen. Gleichzeitig betonte Bischof, dass es in der gesamten Lufthansa-Gruppe keinen Fall von Corona-Ansteckungen unter Passagieren gegeben habe.
15 bis 20 Maschinen in Köln/Bonn stationiert
Nach dem Hochfahren aller Flieger 2022 will Eurowings 15 bis 20 Maschinen am Flughafen Köln/ Bonn stationieren. 30 sollen ihre Basis am Düsseldorfer Flughafen haben. Die Zahl der Jets mit Heimat in Berlin steige dann auf sechs.
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Eurowings hat im Rahmen der Krise einen radikalen Sparkurs hinter sich. Die Zahl der Verwaltungsmitarbeiter wurde von 1000 auf 750 gesenkt. Insgesamt schrumpfte laut Bischof die Zahl der Beschäftigten von mehr als 4000 auf nunmehr 3000. Mittelfristig soll sie aber auf etwas mehr als 3000 steigen.
