Der Flughafen Köln/Bonn kehrt bei den Passagierzahlen erstmals nach der Corona-Pandemie in den zweistelligen Millionenbereich zurück. Die Fracht ist trotz Wirtschaftsflaute fast auf Vorjahresniveau.
Mehr FluggästeKöln/Bonn knackt erstmals seit Corona die Zehn-Millionen-Marke
Der Flughafen Köln/Bonn hat wieder die zweistellige Millionenmarke bei den Passagieren geknackt, doch vom Vor-Corona-Niveau ist der Airport noch weit entfernt. Im Jahr 2024 starteten und landeten hier mehr als zehn Millionen Fluggäste, erstmals seit 2019 kletterte die Zahl der Reisenden damit wieder über diese Schwelle. Seit dem Ende der Coronapandemie ist die Zahl der Reisenden in Köln/Bonn nach Flughafen-Angaben kontinuierlich gestiegen: Nach 8,8 Millionen im Jahr 2022 und 9,8 Millionen im Jahr 2023 sind es mit mehr als zehn Millionen Fluggästen rund drei Prozent mehr. Diese Marke hatte der Flughafen zuletzt zwischen 2015 und 2019 übertroffen, damals sogar fünfmal in Folge.
Vor Corona waren es noch zwölf Millionen
Im Vergleich zum Vorkrisenniveau von 2019 fehlten am Flughafen 2024 noch rund zwei Millionen Passagiere. Neben den hohen staatlichen Kosten hängt das laut Airport-Verwaltung auch mit dem sehr stark reduzierten Angebot im innerdeutschen Verkehr zusammen. In diesem Segment bieten Airlines heute an allen Flughäfen des Landes deutlich weniger Flüge an als 2019.
„Es freut uns sehr, dass sich der Verkehr auch 2024 positiv entwickelt hat und wir nach der Pandemie erstmals wieder mehr als zehn Millionen Passagiere am Flughafen begrüßen durften. Das ist ein schöner Erfolg, der nicht selbstverständlich ist, da aufgrund hoher staatlicher Standortkosten derzeit viele Chancen am Luftverkehr in Deutschland vorbeiziehen und Fluggesellschaften ihre Maschinen lieber im europäischen Ausland einsetzen“, sagt Thilo Schmid, Chef des Flughafens Köln/Bonn. „Wie das erneute Plus bei den Fluggastzahlen zeigt, ist die Lust auf Reisen bei den Menschen ungebrochen.“
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Besonders beliebt bei den Passagieren waren im vergangenen Jahr touristische Ziele in der Sonne sowie Reisen zu Familien und Freunden. Die meisten Fluggäste flogen in die Türkei und nach Spanien, die beliebtesten Ziele waren Antalya (Türkei), Palma de Mallorca (Spanien), Istanbul (Türkei) und London (Großbritannien), wie der Airport am Freitag auf Nachfrage mitteilte.
Frachtgeschäft leicht rückläufig
Im Frachtgeschäft ging es konjunkturbedingt etwas bergab. Insgesamt wurden rund 840.000 Tonnen Fracht in Köln/Bonn umgeschlagen, 30.000 Tonnen weniger als im Jahr zuvor. „Obwohl die allgemein schwierige Lage in der Weltwirtschaft sowie Kriege und Krisen in Europa und auf der ganzen Welt die Rahmenbedingungen im Frachtgeschäft signifikant erschweren, liegt das Ergebnis nur knapp unter dem aus dem Jahr 2023“, heißt es vom Flughafen.
Das Niveau von 2019, als der Flughafen 815.000 Tonnen Fracht zählte, wird weiterhin übertroffen. „Das anhaltend hohe Niveau im Frachtbereich zeigt deutlich, dass unser Flughafen auch in einem herausfordernden Marktumfeld äußerst robust aufgestellt ist“, sagt Schmid. Köln/Bonn ist der drittgrößte Frachtflughafen der Bundesrepublik.
Für das Jahr 2025 erwartet der Flughafen Köln/Bonn, die Zehn-Millionen-Marke im Passagierverkehr erneut zu übertreffen. Voraussichtlich würden 10,6 Millionen Reisende in Köln/Bonn starten oder landen, prognostiziert Schmid. Im Frachtgeschäft rechnet der Airport mit einem leichten Anstieg des Volumens auf 850.000 Tonnen.
Der Flughafen Düsseldorf knackte am 30. Dezember die Marke von 20 Millionen Passagieren im Jahr 2024. „Das ist ein herausragendes Ergebnis und ein deutliches Zeichen für die Stärke unseres Flughafens“, sagte Lars Redeligx, Chef des Flughafens Düsseldorf. Damit bleibt der größte Airport von NRW noch 5,5 Millionen Passagiere hinter seinem Rekord zurück. Im Vor-Corona-Jahr wurden 25,35 Millionen Fluggäste in Düsseldorf gezählt. Im ersten Corona-Jahr brach der Flugverkehr auf 6,6 Millionen Fluggäste ein, im Folgejahr waren es ebenfalls nur 7,9 Millionen. 2023 wurden in Düsseldorf 19,1 Millionen Passagiere gezählt.