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Start-ups mit SinnDrei Kölner Gründer-Teams gewinnen Hans-Imhoff-Preis

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Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Annette Imhoff, die Gründer-Teams und Susanne Imhoff (v.l.n.r.)

Köln – Zehn Kölner Start-ups haben sich auf die Fahnen geschrieben, mit ihren Ideen soziale Teilhabe und ein würdevolles Leben zu ermöglichen, den Kölnerinnen und Kölnern zu helfen, etwas dazuzulernen oder nachhaltiger zu werden. Sie alle waren für den „Hans Imhoff Start-up-Preis“ nominiert. Nachdem sie am 12. Juni ihre Ideen vor einer Jury präsentiert haben, wurden Dienstagabend die drei Gewinnerteams verkündet.

Die Verleihung fand im Rahmen eines Festakts im Historischen Rathaus in Köln zu Ehren von Hans Imhoff statt, der im März 100 Jahre alt geworden wäre. Mit dem Preis will seine Familie den als Schokoladenkönig bekannt gewordenen Kölner Ehrenbürger und Gründer ehren. Drei Kölner Start-ups werden daher mit insgesamt 100.000 Euro aus dem Familienvermögen zu jeweils gleichen Teilen unterstützt.

Das sind die drei Gewinner-Start-ups:

Amamind

Ludqiw Bolay und Torsten Loth (r.) von Ama Mind

Ama Mind: Auf der Suche nach Hilfe bei psychischen Problemen greifen viele zunächst zur Suchmaschine. Dabei kann es nicht nur zu falschen Erstdiagnosen kommen; die Hilfesuchenden können auch von der Fülle der Angebote und dem Finden des richtigen Kontakts überfordert werden. Das Gründerteam hinter Ama Mind, Ludwig Bolay, Sara Barros und Torsten Loth, will die Hilfsangebote zugänglicher machen.

Alles zum Thema Henriette Reker

Ein wissenschaftlich fundierter Fragebogen und ein mithilfe von Psychologen entwickelter Algorithmus sollen passende Lösungen vorschlagen, um die psychische Situation der Hilfesuchenden zu stabilisieren oder zu verbessern. Der Großteil der Angebote soll kostenfrei oder erstattbar sein.

Die Auszeichnung sei ein Symbol großer Wertschätzung ihrer bisherigen Arbeit, sagt Ludwig Bolay. „Mit dem Preisgeld möchten wir unser Portal weiter ausbauen und speziell die lokalen Hilfsangebote in Köln sichtbarer machen. So können wir den psychisch belasteten Menschen vor Ort noch besser helfen, individuell geeignete Hilfen zu finden.“ Ama Mind habe durch hohes persönliches Engagement und differenziertes Problemlösebewusstsein beeindruckt, so die Jury, und treffe den Nerv der Zeit.

Deutschfuchs

Caro und Simon Aschemeier von Deutschfuchs

Deutschfuchs: Nicht nur mit Lehrkräften oder rein digital, sondern auch durch eine Kombination von beidem sollen Menschen mit Migrationshintergrund oder sprachlichem Förderbedarf bei Deutschfuchs die deutsche Sprache lernen können. Chancengleichheit und Integration zu erreichen, das sei ihr Ziel, laut den Gründern Caro und Simon Aschemeier.

Die Lernplattform ermögliche eine qualitativ hohe sprachliche Bildung, wodurch sie auch dafür sorge, dass weniger Jugendliche die Schule ohne Schulabschluss verlassen müssten. So könne auch der Fachkräftemangel verringert werden. Mehrere Schulen haben die Lernplattform bereits im Einsatz.

„Der Gewinn bedeutet uns extrem viel, da er uns sehr in unserer Arbeit bestätigt. Die Integration und Chancengleichheit von Zugewanderten ist ein unglaublich wichtiges Thema, für das wir uns mit voller Kraft einsetzen“, sagt Caro Aschemeier. „Das Preisgeld hilft uns, in Marketing und Öffentlichkeitsarbeit zu investieren, um unsere Bekanntheit im komplexen Bildungsmarkt zu steigern.“ Das Konzept habe absolut überzeugt, erklärte die Jury, weil es einen Beitrag zur Chancengleichheit leiste und es schließlich eines der größten menschlichen Anliegen sei, verstanden zu werden.

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Pilzling Team

Pilzling-Team

Pilzling: Aus herkömmlichen Abfallprodukten wie Kaffeesatz, Holzspänen und gebrauchten Körnern aus Bierbrauereien wollen die Pilzling-Gründer Pilze züchten. Das sogenannte urbane Pilz-Farming gibt es zwar schon, neu ist aber die Kreislaufwirtschaft dahinter, also die Wiederverwendung der vorhandenen Abfälle. Mit ihrer ersten Pilzling-Farm haben die Gründer Trevor Weiss, Christian Vetter, Fabian Bokel und Vanessa Michaelis bereits erfolgreich Restaurants beliefert, jetzt wollen sie noch mehr Kunden gewinnen und auch mit einer eigenen Küche pilzbasierte Produkte wie Burger-Patties oder Schnitzel als Fleisch-Alternative herstellen.

Für das Team bedeute die Auszeichnung, dass die Gemeinschaft an die Idee von Pilzling glaubt, sagt Trevor Weiss. „Wir nutzen das Geld für Bau, Betrieb und Ausrüstung unserer neuen Farm ‚Pilzling 2.0‘, in der wir im Herbst mit der Produktion beginnen wollen. Außerdem planen wir, unser Team zu erweitern.“ Die Jury attestiert den Gründern von Pilzling „geballte Kompetenz, unglaubliches Engagement und echten Innovationsgeist“.

Welche Start-ups ebenfalls ihre Ideen mit Sinn präsentiert haben, lesen Sie hier.