100 Jahre BauhausHier finden Sie Ausstellungen rund um das Bauhaus in NRW
Für das Jubiläum „100 Jahre Bauhaus“ haben sich 2019 drei Institutionen der Designschule und der Bund zusammengeschlossen (Bauhaus-Archiv/ Museum für Gestaltung Berlin, Stiftung Bauhaus Dessau, Klassik Stiftung Weimar). Auch elf Bundesländer sind beteiligt.
Wer sich nicht ausgerechnet im Jubiläumsjahr durch die neuen Museen in Dessau und Weimar drängeln will, kann mit den Bauhaus-Studien ja schon einmal vor der eigenen Haustür in Nordrhein-Westfalen anfangen.
Hier lautet das Motto „100 Jahre Bauhaus im Westen. Gestaltung und Demokratie. Neubeginn und Weichenstellungen im Rheinland und in Westfalen.“
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Aber auch unabhängig von aktuellen Ausstellungen finden sich in NRW viele sehenswerte Reiseziele rund um das Thema, vielerorts gibt es Gebäude mit Bezug zur Architektur der Moderne.
Kunst und Technik
Alleskönner Peter Behrens zum 150. Geburtstag
Die lachende Kaffeekanne von Kaiser’s Kaffee, das AEG-Waben-Logo, der Schriftzug „Dem Deutschen Volke“ am Berliner Reichstagsgebäude – jeder kennt diese Ikonen der Gestaltung. Urheber ist der in Hamburg geborene Künstler Peter Behrens, einer der einflussreichsten Industriearchitekten und –designer seiner Zeit. In seinem Atelier nahmen die Karrieren der Bauhaus-Künstler Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe und Adolf Meyer ihren Anfang. Zu den wichtigsten Bauten von Peter Behrens zählt das Hauptlagerhaus der Gutehoffnungshütte in Oberhausen, das als Peter-Behrens-Bau das Depot des LVR-Industriemuseums beherbergt. Zum 150. Geburtstag widmet das Museum ihm eine Dauerausstellung.
LVR-Industriemuseum Zentrale, Hansastraße 18, 46049 OberhausenAusstellungsort: Peter-Behrens-Bau, Essener Straße 80, 46047 OberhausenBuchungen: 02234 9921555Öffnungszeiten: Di bis Fr 10 bis 17 Uhr, Sa, So und feiertags 11 bis 18 Uhr
Gesellschaft
Vom Frauenwahlrecht zum Frauenmandat
Bis 28. April
Eine Ausstellung im Frauenmuseum Bonn thematisiert den Kampf um politische Partizipation anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Frauenwahlrechts. Ende des 19. Jahrhunderts wurden Stimmen laut, die politische Rechte für Frauen forderten. Die Aktivistinnen mussten Überzeugungsarbeit leisten. Besonders im Rheinland stieß die Forderung nach dem allgemeinen gleichen Wahlrecht auf Skepsis bis Abwehr, außerdem gab es Vereins- und Versammlungsverbote für Frauen.
Im Krausfeld 10, 53111 BonnÖffnungszeiten: Di bis Sa 14 bis 18 Uhr, So 11 bis 18 Uhr
Politische Kultur
Weimar im Westen, Republik der Gegensätze
19. Januar bis 10. Februar
Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. In der Weimarer Republik genossen erstmals alle Deutschen demokratische Rechte und Freiheiten. Gleichzeitig wurde aber in dieser Zeit die Zerbrechlichkeit der Demokratie deutlich, denn es war eine Republik der Gegensätze: Aufbruch und sozialer Fortschritt gingen mit sozialen Konflikten und extremer Gewalt einher. Eine multimediale Wanderausstellung im Landtag Düsseldorf spürt diesen Widersprüchen nach. Auf der einen Seite Aufbruch in die Moderne, auf der anderen Abschottung, Antisemitismus und Ausgrenzung von Andersdenkenden.
Düsseldorf, Landtag NRW, Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf
Mode
Zwischen Kaiserreich, Weltkrieg und Republik
17. Februar bis 17. November
Bubikopf, kurze und schlicht geschnittene Kleider, selbstbewusstes Auftreten – das waren die Kennzeichen der modernen Frau der 1920er Jahre. Die Ausstellung LVR-Industriemuseum Tuchfabrik Müller Euskirchen stellt die „Neue Frau“ in Bezug auf die Kleidung und Mode vor: War das ein Akt der Emanzipation oder praktische Notwendigkeit? Mehr als 130 Originalkostüme und viele historische Exponate lassen diese Zeit wieder lebendig werden. Mode-Klassiker der 1920er Jahre, der sogenannte „Stresemann“ und Charlestonkleider, sind ebenso vertreten wie die Reformkleider der 1910er Jahre, Sportbekleidung für Frauen und ein ausgefallener Autofahrerinnen-Mantel.
LVR-Industriemuseum Tuchfabrik Müller, Carl-Koenen-Straße, 53881 Euskirchen
Keramikkunst
Meister zwischen Werkstatt und Industrie
16. Februar bis 12. Mai
Die beiden Bauhaus-Werkstätten in Dornburg an der Saale haben wie kaum eine andere keramische Ausbildungsstätte des 20. Jahrhunderts auf die Keramikkunst gewirkt. Große Namen wie Gerhard Marcks, Otto Lindig, Theodor Bogler oder Marguerite Friedlaender-Wildenhain sind mit ihnen verbunden. Ästhetisch anspruchsvolle Entwürfe, die in einer seriellen Produktion hergestellt werden konnten, sollten zum Markenzeichen der Bauhäusler werden. Das Hetjens – Deutsches Keramikmuseum Düsseldorf zeigt eine Sonderausstellung, die Wechselwirkungen von Meistern und Gesellen innerhalb der Werkstatt im Spannungsfeld mit der keramischen Industrie thematisiert.
Schulstraße 4, 40213 Düsseldorf
Kino der Moderne
Film in der Weimarer Republik
Bis 17. März
Wie keine andere Kunstform beförderte der Film den Zeitgeist der Moderne: Mode und Sport, Mobilität und urbanes Leben, Genderfragen und das Entstehen der Psychoanalyse spiegeln sich im Kino der 1920er-Jahre. Zugleich professionalisierte sich das filmische Handwerk, Genres wurden ausgebildet und erzählerische Konventionen geprägt. Keine andere Stilepoche des deutschen Films wirkte so prägend auf die internationale Filmästhetik wie das Weimarer Kino. In der Bundeskunsthalle Bonn werden diese Innovationen mit großzügigen Inszenierungen und Medieninstallationen erlebbar.
Museumsmeile Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 4, 53113 Bonn
Fotografie
zum Neuen Sehen in der Gegenwartskunst
Bis 10. März
Welche Rolle spielt die Foto-Avantgarde um 1930 für zeitgenössische Künstler? Natürlich zählt das Bauhaus auch zum festen Bestandteil der Fotografiegeschichte des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung im NRW-Forum Düsseldorf untersucht, wie die Neuerungen durch das Bauhaus auch heute noch zur Weiterentwicklung fotografischer Bildsprachen beitragen. Sie verbindet Arbeiten aus den Bauhausjahren unter anderem von László Moholy- Nagy, Erich Consemuller, Walter Peterhans, Marianne Brandt, Lucia Moholy und Florence Henri mit Künstlern der Gegenwart wie Thomas Ruff, Dominique Teufen, Daniel T. Braun, Wolfgang Tillmans u.a.
Ehrenhof 2, 40479 Düsseldorf
Design
2 von 14 - Zwei Kölnerinnen am Bauhaus
12. April bis 11. August
Die gebürtige Kölnerin Margarete Heymann-Loebenstein aus jüdischer Familie wurde 1920 am Bauhaus zum Vorstudium bei Johannes Itten zugelassen. Auch wenn sie es schon ein Jahr später wieder verließ, um mit ihrem Mann die Haël-Werkstätten zu gründen: Die Bauhaus-Zeit prägte weiterhin ihr Schaffen. Die Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst Köln würdigt das Werk der kreativen Keramik-Künstlerin in Kombination mit Bühnenentwürfen ihrer Cousine Marianne Ahlfeld-Heymann, die ebenfalls am Bauhaus studiert hatte.
An der Rechtschule, 50667 Köln
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