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AusbaupläneDer 1. FC Köln ist zu groß für das Geißbockheim

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Der FC will mehrere neue Trainingsplätze und Gebäude errichten.

Köln – Die einen gehen in die Defensive, die anderen stürmen begeistert nach vorn. „Eine bessere Investition in die Jugend ist nicht vorstellbar“, jubelt FDP-Fraktionsgeschäftsführer Ulrich Breite. Der FC versuche, seine Pläne sensibel in das Umfeld einzupassen, meint SPD-Ratsmitglied Michael Frenzel. Die Linke will erst „in Ruhe diskutieren“.

FC-Präsident Werner Spinner und Geschäftsführer Alexander Wehrle informierten die Fraktionen in dieser Woche über ihre Pläne. Der Klub will im Rahmen seines „Masterplans Rhein Energie-Sportpark“ expandieren: Vorgesehen sind die Neuordnung der Parkplätze, der Bau von drei neuen Trainingsplätzen nebst Funktionsräumen für die Nachwuchsabteilung im Grüngürtel nordwestlich des Geißbockheims und die Errichtung eines Funktionsgebäudes neben dem Franz-Kremer-Stadion mit Kabinen, Funktionsräumen, Hallen und Büros. Allein für letzteres Gebäude rechnet der Klub mit einer Investition von 15 Millionen Euro.

Die vorhandene Infrastruktur im und um das 1953 errichtete und mehrmals erweiterte Geißbockheim ist aus Sicht des FC überlastet und nicht mehr zeitgemäß. Zu wenige Parkplätze, zu wenige Trainingsplätze, veraltete Kabinen, zu wenig Büroraum, die Halle muffig und klein – der FC ist zu groß geworden für seine angestammte Heimat. Für elf Nachwuchs- und zwei Frauen-Mannschaften stehen nur zwei Trainingsplätze zur Verfügung, insgesamt sind es sechs. Ligakonkurrenten wie Borussia Mönchengladbach, Bayer 04 und Werder Bremen stehen besser da. Das alles kann für den FC zum Wettbewerbsnachteil werden: „Wenn ich mit einem Toptalent hier durchgehe, spürt er gleich die Tradition. Wenn ich aber mit ihm in die Dusche gehe, steht da noch das Shampoo von Hennes Weisweiler“, sagt Geschäftsführer Jörg Schmadtke.

Alles zum Thema Bernd Petelkau

Der FC weiß aber um die Sensibilität des Bau-Projektes, das schließlich im Äußeren Grüngürtel und damit im Landschaftsschutzgebiet umgesetzt werden soll. So behutsam, bürger- und umweltverträglich wie möglich – das ist ein zentraler Punkt der seit März 2014 laufenden Planungen. Es müsse nicht ein einziger Baum gefällt werden, hieß es. Renaturierungsmaßnahmen für den Platzbedarf im so genannten „Sportband“ und „soziale Ausgleichsflächen“ sind geplant: Vier Kleinfeldspiel-Felder neben den drei neuen Plätzen, die von der Öffentlichkeit genutzt werden können. Denkbar sei auch, eines der drei neuen Großfelder werktags nach 19 Uhr und am Wochenende für Hobbyfußballer verfügbar zu machen, beispielsweise für den Spielbetrieb der Bunten Liga. Der Zeitplan sieht vor, mit den Arbeiten am Parkplatzproblem noch in diesem Jahr beginnen zu können. Die weiteren Bauarbeiten sollen zwischen Sommer 2016 und Ende 2017 erfolgen.

Lindenthals Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker (CDU) lobt die Transparenz des Erstligisten. Das angestrebte Bebauungsplan-Verfahren beziehe die Öffentlichkeit mit ein. Trotzdem seien die geplanten Erweiterungen im Grüngürtel „heikel“. Aber der FC müsse in Lindenthal bleiben – ein moderater Ausbau der Infrastruktur müsse möglich sein. Ähnlich sieht es Michael Frenzel: „Es darf nicht sein, dass der Grüngürtel immer mehr zugebaut wird“, so der SPD-Politiker. Der Klub müsse dennoch an seinem jetzigen Standort unterstützt werden.

Auch CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau steht dem Projekt nicht ablehnend gegenüber. Es sei jedoch wichtig, dass Ausgleichsflächen für die neuen Gebäude und Plätze in Lindenthal und nicht anderswo geschaffen würden. Die Grünen sehen noch Klärungsbedarf: „Die Frage des Landschaftsschutzes müssen wir genau abwägen“, sagt Fraktionschefin Kirsten Jahn.

Die Alternative eines Komplett-Umzugs aus dem Grüngürtel nach außerhalb kann sich im Klub niemand vorstellen. Dennoch hört man dort immer wieder: So kann es nicht noch 20 Jahre weitergehen, das Infrastruktur-Problem werde irgendwann existenziell.