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Bezirksvertretung Köln-PorzIdeen gegen das drohende Chaos in Poll

Lesezeit 3 Minuten

Im Deutzer Hafen soll ein Quartier für bis zu 6900 Menschen entstehen.

Porz – Die erste Sitzung der Bezirksvertretung nach der Sommerpause findet am kommenden Dienstag, 10. September statt. Die Politiker kommen um 17 Uhr zu ihrer öffentlichen Sitzung im Rathaussaal des Bezirksrathauses am Friedrich-Ebert-Ufer 64-70 zusammen. Auf der Tagesordnung steht unter anderem die geplante Umgestaltung des Deutzer Hafens. Die Stadtteilpolitiker beraten über die Ergebnisse der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung. Im April hatten die Bürger ihre Einwände und Vorschläge zu dem umfangreichen Bauvorhaben einreichen können, die in die weitere Planungen mit einfließen.

Zustimmung zur Umgestaltung

Grundsätzlich stoßen die Pläne für die Umgestaltung des mit gut 37 Hektar riesigen Areals rund um das alte Hafenbecken zwischen Siegburger Straße und Alfred-Schütte-Allee auf Zustimmung bei Bürgern und Politikern. Allerdings gibt es auch erhebliche Befürchtungen, dass die ohnehin schon angespannte Verkehrssituation im Stadtbezirk – vor allem in Poll – noch schlimmer wird. Schließlich wird Wohn- und Arbeitsraum für mehrere Tausend Menschen geschaffen.

52 Fußballfelder groß

Auf einer Fläche so groß wie rund 52 Fußballfelder soll ein Quartier für bis zu 6900 Menschen entstehen. Ein Mix aus Wohnen und Arbeiten ist geplant, mit etwa 3000 neuen Wohnungen und Gewerbeflächen für rund 6000 Arbeitsplätze.

Deshalb hatten CDU, SPD, Grüne und FDP schon im Frühjahr des vergangenen Jahrs einen gemeinsamen Antrag verabschiedet, indem sie eine ganze Reihe an zusätzlichen Verkehrsprojekten fordern. Viele davon stehen schon lange auf dem Wunschzettel der Politiker. So gibt es die Idee, um die Siegburger Straße als Stauquelle zu umgehen, die für den Güterverkehr genutzte Hafentrasse für den Straßenbahnverkehr umzurüsten. Auch die Einführung eines Wasserbusses, eine Taktverdichtung der Linie 7 und eine neue Brücke nur für Radfahrer und Fußgänger hatten die Politiker angeregt.

Straßenbahnverbindung von Köln über Niederkassel bis nach Bonn

Ebenfalls auf der Tagesordnung der Sitzung steht ein weiteres schon lange geplantes Verkehrsprojekt. Eine Straßenbahnverbindung von Köln über Niederkassel bis nach Bonn. Eine Stadtbahn, die von Lülsdorf bis in die Kölner Innenstadt nur rund 25 Minuten braucht – das schwebt den Politikern des Rhein-Sieg-Kreises vor. Dafür plant der benachbarte Kreis eine Trasse, die von Bonn Beuel kommend Niederkassel und Lülsdorf passiert, in der Nähe von Langel auf einer neuen Brücke den Rhein quert und im Linksrheinischen dann auf den Schienen der KVB-Line 16 in die Innenstadt fährt.

Pläne des Rhein-Sieg-Kreises

Die entsprechenden Pläne haben Vertreter des Rhein-Sieg-Kreises den Porzer Bezirksvertretern im Mai vorgestellt. Die Kölner Verwaltung hat nun eine Beschlussvorlage erarbeitet, in der sie die Pläne der Nachbarn begrüßt und ihre Unterstützung zusichert.

Eine direkte Anbindung an die Linie 7, die in Zündorf endet, ist nicht Bestandteil der Pläne des Rhein-Sieg-Kreises. Deshalb hatten die Porzer Bezirksvertreter gefordert, die Stadt solle das fehlende Stück nötigenfalls selber planen und bezahlen. Im Antrag der Kölner Verwaltung heißt es dazu lediglich: „Gleichzeitig wird die Planung der Verlängerung der Linie 7 soweit entwickelt, dass die notwendigen Flächen freigehalten werden.“