Der Träger des Jugendzentrums im Kölner Norden hatte eine Stiftung als für die Sanierung gewinnen können. Nun wurden Details für eine Nutzung bekannt.
Sanierung KrebelshofMontagsstifung beteiligt sich an Millionenprojekt in Köln-Worringen
Bereits gegen Ende des vergangenen Jahres war die frohe Botschaft bekannt geworden, dass die Jugendarbeit im Krebelshof auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden kann: Nach zwei Jahren der Verhandlungen hatte die gemeinnützige Gesellschaft für urbane Jugendarbeit (Guja) mbH, Trägerin des Jugendzentrums, eine Stiftung mit ins Boot holen können, die künftig als Partnerin agieren und die Sanierungskosten des Gebäudes übernehmen wird. Denn die Instandhaltungskosten des historischen Gemäuers waren der Guja so über den Kopf gewachsen, dass sie 2021 bereits das Aus für das Worringer Jugendzentrum hatte verkünden müssen und begonnen hatte, sich nach einem neuen Standort umzusehen. Gemeinsam hatten Guja, Politiker des Kölner Nordens und engagierte Bürger dieses unrühmliche Ende letztlich jedoch abwenden können.
Montagsstiftung Urbane Räume steigt als Partnerstiftung ein
Nachdem die Identität der Partnerstiftung während der Verhandlungen noch ungenannt geblieben war, hat die Geheimniskrämerei nun ein Ende: Es handelt sich um die Montagsstiftung Urbane Räume, Teil der in Bonn ansässigen Montagsstiftungen, die als gemeinnützige AG in Partnerschaften mit Kommunen, Verbänden und Initiativen Immobilien entwickelt, die dem Gemeinwohl des jeweiligen Stadtteils dienen sollen. Im Dezember des vergangenen Jahres hatte der Kölner Stadtrat den Weg für die Zusammenarbeit frei gemacht, in dem er das Erbbaurecht für den Krebelshof zugunsten der Stiftung bestellt hatte. Die Stadt bleibt so Eigentümerin der Liegenschaft, im Gegenzug verzichtet sie auf die Erhebung des Erbbauzins, solange die Arbeit der Stiftung im Rahmen der Gemeinnützigkeit bleibt.
Räume für Co-Working, Ateliers oder Sport sollen im Krebelshof entstehen
Ein erstes Ideenpapier der Stiftung skizziert ein Konzept der künftigen Nutzung des Vierkanthofes. Demnach soll dieser in Zukunft nicht nur der Jugendeinrichtung eine Heimstatt bieten, auch öffentlich nutzbare Räume, etwa Büroräume für Co-Working, Ateliers oder für Sportangebote, auch gastronomische Angebote sind angedacht. Der Innenhof des Gebäudekomplexes könnte in Zukunft als Dorfplatz zum öffentlichen Treffpunkt werden, das großzügige Außengelände als Sportfläche oder für Gemeinschaftsgärten genutzt werden.
Alles zum Thema Stadtrat Köln
- Jahresrückblick 285 Millionen Euro großes Finanzloch versetzt Leverkusen in Schockstarre
- Hebesätze So hat der Stadtrat Frechen zur Grundsteuer entschieden
- Keine weitere Belastung Stadtrat beschließt niedrigeren Hebesatz für Grundsteuer in Köln
- Müllgebühren, Hänneschen, Kliniken Diese Entscheidungen hat der Kölner Stadtrat getroffen
- Fähre Kölner Stadtrat sichert Verbindung von Leverkusen-Hitdorf nach Langel für ein Jahr
- Kölner Taxi-Gewerbe kämpft um Existenz „Einen Preiskampf gegen Uber können wir nicht gewinnen“
- Ratsentscheid Köln soll ein virtuelles Bürgerbüro bekommen
Insgesamt geht das Papier für die Sanierung von einem Finanzbedarf von 5,5 Millionen Euro aus. 30 Prozent der Summe trägt die Stiftung, weitere 1,4 Millionen Euro sind demnach für den Aufbau der Gemeinwohlarbeit vorgesehen. Gut 700.000 Euro steuert die Stadt aus eigenen Mitteln bei, der weitere Bedarf, etwa 1,7 Millionen Euro, soll aus Fördermitteln gedeckt werden.
Diese Zahlen sind bislang jedoch nur vorläufig, wie die zuständige Projektentwicklerin der Montagsstiftung Claudia Thaler erläuterte. „Wie hoch die Sanierungskosten sein werden, hängt sehr davon ab, welche Nutzungen wir letztlich mit reinnehmen. Je nachdem, ob ein Teil des Gebäudes zu Wohnungen ausgebaut wird, oder doch nur als Lagerfläche genutzt wird, braucht es vielleicht nur eine minimale, oder eben eine hochwertige Sanierung.“ Im nächsten Schritt werde die Stiftung daher nun ein Machbarkeits- und Finanzierungskonzept erstellen, „dann wird klarer werden, mit welchen Beträgen wir rechnen müssen“.
Auch die Guja und Worringer Bürger sollen an der Erstellung des Konzepts beteiligt sein. „Wir sind unheimlich dankbar, eine renommierte Stiftung gefunden zu haben, die so viel Erfahrung in der Stadtentwicklung soziokultureller Angebote mitbringen kann“, lobt Hans-Josef Saxler, Geschäftsführer der Guja, die Zusammenarbeit und bedankt sich bei der Worringer Öffentlichkeit für die Geduld. „Hinter den Kulissen war es durchaus ein Kraftakt, die verschiedenen Interessen zusammenzubringen und zu halten“, sagt er. Verträge müssten noch geschlossen werden, „aber wir sind sehr zuversichtlich, das Ganze zu einem guten Ende zu führen.“