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Parade, Verkehr, ZeitenAlle Informationen zum CSD-Wochenende in Köln

Lesezeit 3 Minuten

Stolz auf 50 Jahre

Köln – Es war die Nacht auf den 28. Juni 1969. In der Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street im New Yorker Stadtteil Greenwich Village feierten Schwule und Lesben, Transsexuelle, Transvestiten und Drag Queens. Viele Gäste waren aufgewühlt von der Beerdigung der Schauspielerin Judy Garland, die in der Community als Idol verehrt wurde. Da machte eine Polizeirazzia der Feier brutal ein Ende. Statt wie früher so oft ohnmächtig auf die staatliche Willkür zu reagieren, wehrten sich die Gäste diesmal, gewaltsam – und ausdauernd.

Fünf Tage lang dauerte der Stonewall-Aufstand. Es war der spektakuläre Auftakt einer Befreiungsbewegung, die immer mehr Länder erfassen sollte. Ein sichtbarer Ausdruck davon ist der international und alljährlich gefeierte Christopher Street Day (CSD).

50 Years of Pride

In Würdigung der Ereignisse von New York steht das diesjährige CSD-Wochenende in Köln, auch „Cologne Pride“ genannt, unter dem Motto „50 Years of Pride – Viele. Gemeinsam. Stark“. An der Abschlusskundgebung nehmen sogar Zeitzeugen aus New York teil: Tree Sequola, Barkeeper im „Stonewall Inn“, und Martin Boyce, Stammgast der Bar.

Auch 50 Jahre nach Stonewall „zeugen die Zunahme von Hass und homo- und transfeindlich motivierter Gewalt in Deutschland“, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Ähnlich äußert sich der Veranstalter des „Cologne Pride“, der Kölner Lesben- und Schwulentag“ (Klust). Vieles habe sich für Menschen, die sich in ihrer geschlechtlichen Identität und ihrer sexuellen Orientierung von der Mehrheit unterscheiden, zum Besseren verändert, doch immer noch würden sie „in Deutschland, Europa und der Welt in den unterschiedlichsten Formen diskriminiert, schikaniert, verletzt und in vielen Länder sogar ermordet“.

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Ohne die Aktivisten und Aktivistinnen, die in New York „den ersten Stein geworfen“ hätten, wäre vieles nicht erreicht worden, so der Klust, von der Abschaffung diskriminierender Gesetze über die Öffnung der Ehe für alle bis zur Einrichtung von Beratungszentren; nicht zu vergessen: die Organisation der CSD-Feiern wie am Wochenende in Köln. Alle wichtigen Informationen im Überblick.

Straßenfest

Am Sonntag steigt das Straßenfest von 12 bis 22 Uhr. Auf drei Bühnen wird ein Programm mit Kultur, Politik und Tanz geboten, zudem gibt es Informations- und Verkaufsstände.

Parade am Sonntag

Am Sonntag, 7. Juli, startet um 12 Uhr auf der Deutzer Brücke der CSD-Demonstrationszug. Er ist der Höhepunkt der CSD-Feiern. Für den Umzug mit 76 Fahrzeugen und 70 Fußgruppen haben sich rund 6400 Teilnehmer angemeldet. Die Veranstalter rechnen mit über einer Million Zuschauern. Die Wegstrecke: Heumarkt, Kleine Sandkaul, Gürzenichstraße, Schildergasse, Neumarkt, Apostelnstraße, Ehrenstraße, Friesenwall, Magnusstraße, Burgmauer, Komödienstraße. Den Abschluss bildet eine Kundgebung auf dem Heumarkt ab 17 Uhr. Seit 1992 veranstaltet der Klust die Demonstration, um die Gleichberechtigung und die Akzeptanz von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgendern einzufordern.

Verkehr

Wegen des CSD-Straßenfests und der Parade am Sonntag kommt es insbesondere in der Altstadt zu umfangreichen Einschränkungen für den Verkehr. Von Freitag, 10 Uhr, bis Montag, 5 Uhr, sind die Gürzenichstraße zwischen Heumarkt und Quatermarkt sowie Heumarkt und Alter Markt einschließlich der unmittelbar angrenzenden Altstadtgassen gesperrt. Die Zufahrt in die Altstadt ist aus Richtung Norden über Trankgasse, Am Domhof und Kurt-Hackenberg-Platz möglich. Wegen der Parade wird die Deutzer Brücke am Sonntag von etwa 8 Uhr bis 15 Uhr gesperrt. Von etwa 13.30 Uhr an ist der Hauptbahnhof nur noch vom Breslauer Platz aus erreichbar. Veranstalter, Stadt und KVB empfehlen dringend die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wie in den vergangenen Jahren bietet der Verkehrsverbund Rhein-Sieg ein vergünstigtes CSD-Ticket an.