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Flughafen Köln/BonnParker wollen Gebühren umgehen und laufen auf Schnellstraße herum

Lesezeit 3 Minuten

Manche Fahrer – wie im silbernen Wagen rechts – warten vor der Schrankenanlage, bis das betreffende Flugzeug gelandet ist und fahren erst dann zum Terminal, um Parkgebühren zu sparen.

Köln – Die neuen Schrankenanlagen am Flughafen Köln/Bonn haben schon des öfteren Schlagzeilen gemacht. Gleich am ersten Tag etwa fuhren fünf Autofahrer durch die Absperrung, weil sie sie übersehen hatten.

Mittlerweile gibt es neue Probleme: „Seit der Einrichtung der Schrankenanlage erhält die Polizei Köln über den Notruf 110 immer wieder Meldungen, dass Verkehrsteilnehmer vor der Schrankenanlage oder auf dem Seitenstreifen der L 84 anhalten und auch teilweise den nachfolgenden Verkehr blockieren“, so Polizeisprecherin Nicola Osmers. Das sei äußerst gefährlich, denn die L 84 – die Zufahrt zum Flughafen – sei autobahnähnlich ausgebaut und fungiere als Schnellweg.

Autofahrer laufen auf Fahrbahn herum

Dennoch hielten auf den Seitenstreifen viele Autofahrer an und liefen zum Teil auf der Fahrbahn herum. Allein zwischen dem 19. April und 21. Mai gab es laut Osmers 33 Platzverweise, 23 schriftliche Verwarnungen, 202 Verwarngelder sowie 35 Ordnungswidrigkeits-Anzeigen. Im Zusammenhang mit Parkverstößen sei es zudem zu drei Verkehrsunfällen mit Fahrerflucht und einen Verkehrsunfall mit Sachschaden gekommen, so die Polizeisprecherin.

Hintergrund für das fahrlässige Verhalten ist, dass es teuer werden kann, sobald die Schrankenanlage passiert wird. Seit März ist die Zufahrt zu den Terminals nur zehn Minuten lang kostenfrei, eine Aufenthaltsdauer bis 15 Minuten kostet fünf Euro, bis 20 Minuten sind acht Euro fällig, danach werden für jeweils fünf Minuten weitere zwei Euro berechnet.

Gefährliches Verhalten

Etliche Flughafen-Nutzer hatten sich darüber beschwert, dass die zehn Minuten nicht ausreichten, um Angehörige abzuholen oder aussteigen zu lassen. Laut Polizei warten nun viele Autofahrer, bis ihre Angehörigen zum Abholen bereitstehen und fahren dann erst durch die Schranken. Manchmal würden die Angehörigen allerdings auch vor die Schranken zu den illegal abgestellten Fahrzeugen laufen, um einzusteigen, berichtet die Polizeisprecherin: „Das ist einfach nur gefährlich.“

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Um eine dauerhafte Lösung zu finden, ist nun für Mitte Juni ein „Runder Tisch“ geplant. Daran teilnehmen sollen Vertreter der Bezirksregierung, der Polizei, der Stadt Köln, Straßen NRW und des Flughafens. Eine Sprecherin der Bezirksregierung spricht von „massivem Fehlverhalten“. Die Autofahrer müssten offenbar erst lernen, dass sie vor den Schranken nicht stehen dürften.

Auf Einsicht setzt auch der Flughafen. „Wir raten dazu, die legale Variante zu wählen“, sagt Sprecherin Hannah Schneider. Dazu gehöre zum Beispiel die Fahrt ins Parkhaus, wo die Gebühr bei drei Euro pro Stunde liege. Vor den Terminals habe sich derweil die Situation wie erhofft entspannt, so Schneider. Unter anderem werde seltener in zweiter Reihe geparkt, der Verkehr sei sicherer geworden. Zur besseren Sichtbarkeit seien die Schranken jetzt mit Lichtsignalen ausgestattet worden.