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Claudia Greven-Thürmer im Gespräch„Die Hallen Kalk bleiben ein Thema“

Lesezeit 5 Minuten
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Claudia Greven-Thürmer, Kalks Bezirksbürgermeisterin, vor den Abenteuerhallen Kalk

Kalk – Treffpunkt Abenteuerhallen Kalk. Die SPD-Politikerin Claudia Greven-Thürmer hat im Herbst 2019 das Amt der Bezirksbürgermeisterin von Marco Pagano übernommen, der aus beruflichen Gründen vorzeitig ausgeschieden war. Bei den jüngsten Kommunalwahlen wurden die Sozialdemokraten auch in Kalk ordentlich gerupft, konnten aber eine hauchdünne Mehrheit vor Bündnis 90/Die Grünen behaupten. Von der Kalker Bezirksvertretung wurde Greven-Thürmer daraufhin mehrheitlich als Bezirksbürgermeisterin bestätigt. Den Ort für das Gespräch hatte sie nicht zufällig gewählt, er wird auch in den kommenden fünf Jahren für Diskussionen und Gesprächsstoff sorgen.

Abenteuerhallen sind geschlossen

„Die Abenteuerhallen sind natürlich auch geschlossen, aber ob das so gut ist?“, sagt Greven-Thürmer zur Begrüßung. „Wir müssen auch in der Pandemie mehr an die Kinder und Jugendlichen denken und sie aus der Vereinzelung herausholen. Sie sollten nicht alleine zuhause vor dem Fernseher oder dem PC sitzen. In vielen Familien brodelt es auch – diese mögliche Gefährdung bereitet den Jugendämtern Sorge. Und die Abenteuerhallen sind so groß, da müsste man doch unter Einhaltung der Abstandsregeln etwas anbieten können.“

Zur Person

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 Claudia Greven-Thürmer auf dem Alten Friedhof Kalk

Claudia Greven-Thürmer (63) wurde in Kleve am Niederrhein geboren und wohnt im Stadtteil Merheim. Die Bezirksbürgermeisterin ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter. Von Beruf ist sie Sozialarbeiterin, sie arbeitet als Sozialraumkoordinatorin, aktuell für die Stadtteile Buchheim und Holweide. Greven-Thürmer ist seit 1999 Mitglied der SPD. Seit 2014 ist sie für die Sozialdemokraten Bezirksvertreterin in Kalk.

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Gleich gegenüber befindet sich der beliebte Dirt Park für BMX-Fahrer, der nun einem Schulneubau weichen muss, das ist derzeit doppelt bitter.Es war so mit das Traurigste in der vergangenen Wahlperiode, dass wir es nicht geschafft haben, einen geeigneten Ersatzstandort in der Nähe zu finden. Nun ist ein Grundstück in Gremberg im Gespräch, die Chancen stehen ganz gut. Das wird ein Spagat, weil der Verein Trail 59, der den Dirt Track betreibt, hier in den Abenteuerhallen sitzt. Wegen der räumlichen Distanz braucht es künftig wohl zusätzliche personelle Ressourcen. Das wird nicht ganz einfach.

Die Abenteuerhallen wiederum sind Teil des Großkomplexes Hallen Kalk. Da hat sich in den letzten Jahren relativ wenig getan, obwohl unter Mitarbeit der Bürger vor drei Jahren ein Konzept entwickelt wurde, das allgemein Anklang fand. Mit der Vergabe an die Vereine und Initiativen aber tut sich die Stadt schwer.

Ich habe den Eindruck, dass bei der Verwaltung ein Umdenken einsetzt. Anfang des kommenden Jahres soll ein Gespräch zwischen Vertretern des Liegenschaftsamtes und interessierten Bürgern, zum Beispiel vom Verein Kulturhof, stattfinden. Es wäre schön, wenn eine Zwischennutzung bis zur endgültigen Sanierung möglich würde. Dabei muss selbstverständlich die Sicherheit an erster Stelle stehen.

Greven-Thürmers Wahl

Hund oder Hennes? Hennes

Burger oder Halve Hahn? Halve Hahn

Gondel oder Bimmelbahn? Gondel

Reihenhaus oder Altbauwohnung? Reihenhaus

Beatles oder Bap? Die Stones

Fortuna oder FC? Viktoria, ist doch klar.

Oper oder Loss mer singe? Kasalla im Stadion

Schwarz oder Weiß? Rot

Stunksitzung oder Pripro? Veedelssitzung

Der Verkehr ist stets ein wichtiges Thema in den Bezirksvertretungen. In Kalk redet man seit langem über Verbesserungen für die Kalker Hauptstraße, hier und da wird sogar gefordert, sie sollte zwischen Kalk Kapelle und Rolshover Straße komplett autofrei werden. Wird es darüber in der BV zum Streit kommen?Als Einbahnstraße könnte ich mir die Kalker Hauptstraße schon vorstellen. Die Zustände sind derzeit unerträglich, für Radfahrer genauso wie für die Anwohner: der Lärm, die Abgase. Ich wünsche mir, dass uns die Verwaltung Modelle präsentiert, wie man die Situation verbessern könnte. Dann wüssten wir, was möglich ist und würden sicher zu einer Lösung kommen, die die Mehrheit tragen kann. „Autofrei“ halte ich derzeit für zu ambitioniert, wir müssen auch an die Auswirkungen auf die Straßen in der Umgebung denken, die wären dann überlastet. Außerdem sind von solchen Entscheidungen immer auch die benachbarten Stadtteile betroffen, das darf man nicht aus den Augen verlieren. Es gibt ja nicht nur Kalk-Mitte.

Gute Nachrichten gab es zuletzt aber auch für die „äußeren Stadtteile“ des Bezirks, etwa hinsichtlich der Neugestaltung des Platzes An St. Adelheid in Neubrück.

Wir sind sehr froh über die Mitteilung der Verwaltung, dass diese Maßnahme höchste Priorität hat. Wir reden ja auch schon seit 2014 darüber. Für die Bürger sind solche Treffpunkte sehr wichtig. Aus Rath, Brück oder Merheim zum Beispiel kommen Forderungen nach Räumen, in denen wieder Begegnungen, etwa bei Veranstaltungen, möglich sind. Vielleicht hängt das ja mit Corona zusammen, aber wir sollten diese Anliegen unterstützen, das Zusammengehörigkeitsgefühl ist sehr wichtig. Deshalb hat die Bezirksvertretung ja auch zum Beispiel den Antrag gestellt, dass den Vereinen die Pachtbeträge beziehungsweise die Miete ab März 2020 nachträglich rückerstattet und für 2021 gar nicht erst in Rechnung gestellt wird. Sie haben keine Einnahmen mehr und sind durch die Pandemie teils in ihrer Existenz bedroht.

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In Rath-Heumar wollen die Bezirksvertreter auf dem riesigen Areal zwischen Brück-Rather Steinweg und der KVB-Trasse drei Sportvereinen, die aus dem Rather Zentrum weichen müssen, eine Perspektive bieten. Auch eine weiterführende Schule ist geplant. Nun gibt es das Gerücht, dass auf dem Gelände, teilweise ein Landschaftsschutzgebiet, auch Wohnungen gebaut werden sollen.Die Vereine müssen ja gerade aus dem Ortszentrum fort, weil ihr Betrieb nicht zu den neuen Wohnungen ringsum passt – wegen der Lärmemissionen zum Beispiel. Deshalb wäre es Unsinn, in dem angesprochenen Gebiet Wohnungsbau zu planen. Wir haben das Gebiet nur so großzügig geschnitten, um flexibel zu sein. Wenn Bürger aber solche Fragen oder Sorgen haben, können sie bald wieder zu mir in die Bürgersprechstunde ins Bezirksrathaus kommen, die ich vor der Pandemie einmal im Monat angeboten habe. Danach habe ich das telefonisch weitergemacht, aber das wurde nicht so gut angenommen. Ab Ende Februar oder Anfang März soll die Sprechstunde deshalb wieder stattfinden – im Einklang mit den Hygienevorschriften selbstverständlich. Wir werden uns etwas einfallen lassen, so könnte man bei gutem Wetter zum Beispiel in den Innenhof gehen.