Polizei und AWB schaffen nach Ende der Besetzung 16 Tonnen Baumaterial aus dem Wald.
Gremberger Wäldchen in KölnBaumbesetzer klagen gegen Räumung durch die Polizei
Nach der Räumung des Gremberger Wäldchens haben Polizei und Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) am Mittwoch bis in die späten Abendstunden ein Baumhaus abgebaut, vier Platttformen in Baumkronen sowie zwei Hütten mit Küche und WC entfernt. Außerdem wurde Inventar aus weiteren Hütten und elf Zelten abtransportiert. Das teilte die Polizei mit.
Köln: Zuspruch für Baumschützer von Fridays for Future
Laut AWB handelte es sich um insgesamt 16 Tonnen Material. 23 Waldbesetzer oder deren Unterstützer hätten Platzverweise bekommen, es wurden Ordnungswidrigkeitsanzeigen geschrieben und strafrechtliche Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet.
Die Umweltaktivisten hatten seit fast drei Wochen unter anderem mit einer Mahnwache gegen die bevorstehende Teilrodung des Waldes für den geplanten Autobahnausbau am Kreuz Gremberg demonstriert. Die Polizei hatte die Versammlung am Mittwoch wegen drohender Unfallgefahren etwa durch herabfallendes Totholz aufgelöst. Dagegen hätten Unterstützer der Waldbesetzer einen Eilantrag bei Gericht eingereicht, teilte die Gruppe „Grembi bleibt“ mit.
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Die Räumung des Waldstücks sei „nicht das Ende unseres Protests“, schreiben die Aktivisten. „Wir werden weiterhin für den Erhalt des Gremberger Wäldchens kämpfen.“ Für Donnerstagabend hatten sie eine Demonstration in Kalk angekündigt.
Zuspruch und Solidarität erhalten die Besetzer unter anderem von Fridays for Future Köln. Die Klimabewegung fordert den Erhalt des bedrohten Waldes. „Der Grembi ist der letzte natürliche Wald in Köln und eigentlich Teil des städtischen Renaturierungsprogramms. Dass wir hier Bäume roden, um Autobahnen auszubauen, entspricht nicht der Ernsthaftigkeit, mit der wir unserer Lebensgrundlagen schützen müssten“, sagt Enya Schöche von Fridays for Future. Weil der Ausbauplan der A4 auf jahrzehntealten Verkehrskonzepten beruhe, fordern die Klimaaktivisten eine „gründliche Prüfung der Projekte“.
Polizeidirektor Jürgen Mehlem, der die Räumung im Wald koordiniert hatte, äußerte sich „dankbar“, dass die Auflösung der Versammlung und die Räumung „geordnet und vor allem friedlich“ abgelaufen sei. Der Rückbau der Baumhäuser in teilweise bis zu 16 Metern Höhe sei „herausfordernd“ und „nicht alltäglich“ gewesen.
Die letzten verbliebenen Aktivisten, die das große, selbstgezimmerte Baumhaus zunächst nicht hatten verlassen wollen, seien schließlich mithilfe eines Hublifts und der Spezialisten vom Höheninterventionsteam aus Köln und Bochum sicher zu Boden gebracht worden, berichtete Einsatzleiter Mehlem.