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Lauterbach in Köln„Holweide zumindest als Notfallklinik retten“

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Das städtische Klinikum in Holweide

Köln – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat erneut die Schließungspläne für das Krankenhaus in Köln-Holweide kritisiert. Der ganze Stadtbezirk würde von der Versorgung durch die Klinik profitieren, sagte Lauterbach am Rande einer Wahlkampfveranstaltung am Freitagabend in Köln-Mülheim.

Die Verantwortung übertrug er an seinen NRW-Amtskollegen Karl-Josef Laumann und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Allein die Kommunal- und Landespolitik hätten die Möglichkeit, das angeschlagene Haus als vollwertige Klinik zu retten, sagte Lauterbach, in dessen Bundestagswahlkreis die Klinik an der Neufelder Straße liegt.

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„Hätten wir eine SPD-geführte Landesregierung und einen Sozialdemokraten als Oberbürgermeister, wäre die Situation eine andere“, so Lauterbach. Als Mitglied der Bundesregierung und des Bundestags habe er „keinerlei formale Befugnisse, das Krankenhaus als solches zu erhalten oder dem Land und der Kommune Vorgaben zu machen“, sagte er.

„Krankenhaus Holweide zumindest als Notfallklinik zu halten“

In dem von der schwarz-gelben Landesregierung vorgesehenen Bedarfsplan ist Holweide nicht mehr als vollwertiges Krankenhaus vorgesehen. Es soll dann zum medizinischen Versorgungszentrum abgestuft werden und damit zu einer „Zweigstelle des Klinikums Merheim werden“, wie Lauterbach sagte.

Gegen die Pläne gab es zuletzt Widerstand unter anderem in Form von Demonstrationen und eines Offenen Briefes an Lauterbach. Der SPD-Politiker selbst hatte bei einer der Kundgebungen im September 2021 – also vor seiner Ernennung zum Minister – gefordert, das Krankenhaus zu erhalten.

Nun betonte er, dass Holweide zumindest als Notfallklinik wirtschaftlich tragfähig wäre. In dem Szenario würden zumindest die Abteilungen für Innere Medizin, Chirurgie und Gynäkologie sowie die Geburtshilfe erhalten bleiben. Weitere Spezialkliniken halte das Krankenhaus in Merheim vor, wären also in Holweide nicht unbedingt nötig. Das werde aber „de facto von Stadt und Land nicht gewollt.“