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Altbier-Lied im kölschen KarnevalToten Hosen überraschen auf Kölns schrägster Party

Lesezeit 2 Minuten
Marterie und Bleibtroyboy rappen vor Publikum auf der Bühne

Rapper Marteria, hier bei seinem Auftritt im vergangenen Jahr mit DJ Bleibtroyboy im DuMont-Zelt, zählt zu den Stammgästen der Party.

Das war ganz großer Sport: Die Toten Hosen traten überraschend beim Team Rhythmusgymnastik am Köln-Bonner Airport auf.

Eine Karte für diese Kölner Party zu ergattern, ist schwieriger, als im Vorverkauf Tickets für internationale Top-Stars zu bekommen. Schließlich hat sich längst herumgesprochen, dass beim „Karnevalsport 2024“ des Teams Rhythmusgymnastik selbst das Unmögliche möglich ist. Zum Beispiel, dass die Toten Hosen aus Düsseldorf nach Köln kommen, um hier Karneval zu feiern.

Köln: Karnevalssport-Party mit den Toten Hosen

Über ein Gastspiel der Punkrockgruppe war bereits im vergangenen Jahr spekuliert worden, als die Party noch im DuMont-Zelt in Niehl stattgefunden hatte. Doch die Fans mussten sich ein Jahr gedulden. Diesmal gastierten die Rhythmusgymnastiker am Köln-Bonner Flughafen, wo Sänger Campino und Co. plötzlich in Hippie-Outfits mit Schlaghosen und Co. auf der Bühne standen.

Die Band spielte nicht nur Klassiker wie „An Tagen wie diesen“, „Bonnie und Clyde“ oder „Alles aus Liebe“. Auch kölsches Liedgut, wie „Mer losse d'r Dom en Kölle“ wurde von den Bläck Fööss gecovert. Wie Teilnehmende der Party berichten, gab es jedoch einen leicht abgeänderten Refrain: „Mer losse d'r Dom en Kölle, denn do jehört hä hin. Wat sull dä dann in Düsseldorf, dat hät doch keine Senn.“

Was im Gürzenich noch unvorstellbar wäre, passierte im Festzelt am Airport: Das „Altbier-Lied“ aus der „verbotenen Stadt“ wurde von Kölschen wie Düsseldorfern und Imis gefeiert: „Helaaf!“

Toten Hosen kommen in Frieden nach Köln

Auf Facebook postete die Band nach dem Auftritt in Köln ein Foto. Dazu schreiben sie: „Wir kommen in Frieden! Fünf Düsseldorfer in Köln: Helau und Alaaf! Team Rhythmusgymnastik, es war herrlich bei euch! Jetzt wird gefeiert.“ Bemerkenswert: Die Düsseldorfer Band spielte eine Version des Ärzte-Songs „Schrei nach Liebe“, den die Berliner Band 1994 herausbrachte und der sich gegen Rechtsextremismus wendet – den Text kannte, so klang es, jeder der am Airport Anwesenden.

Was die Party so besonders macht, ist die Tatsache, dass die auftretenden Künstler bis zuletzt geheim bleiben. Und der Stilmix scheint keine Grenzen zu kennen: Kölsche Tön und traditioneller Fasteleer mischen sich mit Rap, Rock und Schlager. Bereits mehrfach zu Gast war etwa das Korps der Altstädter – auch Dr. Alban, Gottlieb Wendehals, Jan Delay oder Clueso standen hier schon auf der Bühne.

Als Stammgast gilt dagegen Rapper Marteria. „9 Jahre Karnevalssport! Für immer Liebe“, schrieb er zu seinem Beitrag auf Instagram. Andere Künstler, die bei der Party auftraten, waren unter anderem Kasalla und Oli P., der unter anderem eine Version seines Herbert-Grönemeyer-Covers „Flugzeuge im Bauch“ spielte.