Die Suche nach einem Konzept für ein dezentrales Alternativangebot während der Karnevalszeit im Kwartier Latäng geht weiter. Nun präsentieren die Wirte der Zülpicher Straße eine Idee zur Verbesserung der Situation.
11.11. in KölnWirte wollen „Jeckenville“-Festival als Alternative zum Kwartier Latäng
Die Interessengemeinschaft Gastro Kwartier Latäng hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker und die Politiker im Stadtrat aufgefordert, für die Sessionseröffnung im kommenden Jahr eine Alternativveranstaltung zu organisieren. Diese könnte im Bereich vom Friesenplatz, den Ring entlang zum Rudolfplatz, inklusive der Hahnenstraße bis hinauf zum Neumarkt stattfinden.
„Dieses Areal ist ausreichend weitläufig und hat so gut wie keine direkten Anwohner“, heißt es in einem von Vorstand Markus Vogt unterzeichneten Schreiben an die Verantwortlichen. Der Bereich sei so zentral gelegen, dass man Anreisende direkt dorthin leiten könne, ohne dass diese zuerst das Kwartier Latäng erreichen müssten.
Ringfest, Gamescom und CSD zeigen, wie es gehen könnte
Gleichzeitig liege das Areal nah genug am Kwartier Latäng, so dass sich die Massen, die dort ankommen, mit Hilfe eines Personen-Leitsystems in kurzer Zeit erfolgreich dorthin steuern ließen. Das Ringfest habe dort bereits sechsstellige Besucherzahlen gehabt – die Gamescom, die Messe Digital X und der Christopher Street Day (CSD) seien weitere Beispiele für Großveranstaltungen dort.
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Die Gastronomen schlagen vor, dass sich dort am 11.11. verschiedene Bühnen einrichten ließen. „Diese könnten in enger Zusammenarbeit mit dem Festkomitee auch mit tatsächlich karnevalistischen Inhalten bespielt werden“, so Vogt. Ein solches Areal habe das Potenzial im positiven Sinne ein „Jeckenville“ zu werden – ein Beitrag zu einem Straßenkarneval, wie ihn die Stadt viel eher benötige als das derzeitige Ballermann-Image. „Ich bin sicher, dass eine solche Lösung eine politische Mehrheit in Köln finden könnte und Sicherheit gewährleisten würde“, sagt Vogt.
Widerstand im Kölner Stadtrat
Die Stadt hält ein Event auf den Ringen für nicht zielführend, weil das mehr Menschen anlocken könnte. In einem Papier ist hier von „Sorgen der Sicherheitsbehörden“ die Rede. Die Stadt hatte daher zuletzt ein Festival im Grüngürtel als Alternative zum Kwartier Latäng vorgeschlagen. Da es sich um ein Landschaftsschutzgebiet handelt, gibt es allerdings erheblichen Widerstand im Stadtrat.
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Grüne, CDU und Volt fordern die Verwaltung per Dringlichkeitsantrag in der Ratssitzung am morgigen Donnerstag auf, „kreative Ideen zu entwickeln, die die Situation in den Feierhotspots wie dem Kwartier Latäng an den Karnevalstagen 2023 durch ein breiteres dezentrales Angebot entschärfen“ soll.