„Wat e Theater – wat e Jeckespill“ – nach diesem Motto wird am 11.11. in Köln gefeiert. Doch es gibt einige Regeln zu beachten.
Sicherheit, KVB, VerboteWas Jecke zum 11.11. in Köln wissen müssen
Dieses Jahr fällt der 11.11. auf einen Samstag, es dürfte also mächtig voll werden in der Stadt: wegen jecken Kölnerinnen und Kölnern, aber mutmaßlich auch wegen vieler Auswärtiger, die in der Stadt den Sessionsauftakt feiern wollen. Wo sind eigentlich die Feier-Hotspots? Welches Sicherheitskonzept gilt im Kwartier Latäng? Und wo findet man ein stilles Örtchen? Hier gibt es alle wichtigen Informationen über die größten Partys, Verbote und Sicherheit.
Wie halten es die Kneipen am 11.11.?
In Köln gibt es unzählige Kneipen, in denen traditionell Karneval gefeiert wird. Was konkret den 11.11. angeht, ist das Bild durchwachsen: Manche Kneipenbesitzer haben sich bewusst dagegen entschieden, an diesem Tag zu öffnen, zu übel sei die Situation auf der Zülpicher Straße in der Vergangenheit gewesen. Unter denen, die ihre Türen öffnen, ist die Herangehensweise auch nicht einheitlich: Tickets, keine Tickets, jeder Wirt und jede Wirtin entscheidet für sich.
Wo sind die Party-Hotspots in Köln?
Die traditionelle Karnevalsparty auf dem Kölner Heumarkt mit Bühnenprogramm und zahlreichen kölschen Bands ist schon ausverkauft. Auch für die Feier der Karnevalsgesellschaft „Die Grosse von 1823“ am Tanzbrunnen gibt es keine Tickets mehr. Die Karnevalsfeier „Jecke 11“ in der Lanxess Arena bietet eine Show für alle Altersgruppen – Tickets für diese Veranstaltung gibt es noch zu kaufen, sie kosten ab 37,50 Euro.
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Ansonsten wird natürlich im Kwartier Latäng, auf der Uniwiese und der Zülpicher Straße gefeiert. Für diese Partyzonen gibt es allerdings einiges zu beachten.
Wie gelangt man ins Kwartier Latäng und auf die Kölner Uniwiese?
Nur über die Uni-Mensa sowie über die Roonstraße gelangt man ins Viertel. Sollte das Zülpicher Viertel ausgelastet sein, können sich Feiernde auf der Uniwiese aufhalten. Falls der Zugang Roonstraße gesperrt wird, werden Jecke über die Lindenstraße und Bachemer Straße zur Uniwiese geleitet.
Sollten beide Zugänge zum Studentenviertel wegen Überlastung gesperrt werden, wird es auf der Uniwiese eine temporäre Bespielung der Fläche mit Musik und Getränken geben. In jedem Fall gibt es an beiden Eingangsbereichen versetzt mehrere Kontroll- und Sperrstationen.
Anwohner gelangen mit ihrem Ausweis an allen Zugängen in den gesperrten Bereich. Dasselbe gilt dort für Besucherinnen und Besucher geschlossener Gesellschaften in Gastronomiebetrieben, wenn sie ihre Eintrittskarte vorzeigen. Zum Schutz der Anwohner werden außerdem einige Nebenstraßen rund um Rathenauplatz und Zülpicher Platz, unter anderem die Dasselstraße, die Beethovenstraße und der Zülpicher Wall komplett gesperrt sein.
Welche Areale in Köln sind außerdem gesperrt?
Auch der Heumarkt und der Alter Markt werden aufgrund der Veranstaltung der Willi-Ostermann-Gesellschaft in diesem Jahr wieder abgesperrt sein. Zutritt erhält man nur mit Ticket oder als Anwohner. Da an den Einlasskontrollen mit Wartezeiten zu rechnen ist, wird es zwei exklusive Anliegerzugänge geben, welche im Vorfeld lediglich den Anwohnenden kommuniziert werden.
Die größte Synagoge Kölns, die sich im „Kwartier Latäng“ befindet, wird aufgrund der jüngsten Ereignisse besonders gesichert und mit Gittern abgesperrt, erklärte Frank Wißbaum, Einsatzleiter der Polizei.
Wie sieht das Sicherheitskonzept aus?
Um die Sicherheit aller Feiernden zu gewährleisten werden am 11.11. rund 2000 Mitarbeitende von Polizei, Ordnungsamt und privaten Sicherheitsdiensten in Köln eingesetzt. Rund 800 Sicherheitskräfte werden alleine im Zülpicher Viertel kontrollieren.
Außerdem gilt auch in diesem Jahr unter dem Motto „Mehr Spaß ohne Glas“ wieder ein Glasverbot in der Altstadt, im Zülpicher Viertel und in der Südstadt. Mitgebrachte Glasflaschen müssen die Feiernden an den Kontrollstellen abgeben. Getränke können sie in Plastikbecher umfüllen.
Eine Verbotszone befindet sich in der Altstadt-Nord, zwischen Hohenzollernbrücke und Deutzer Brücke entlang des Rheinufers rund um Neumarkt und Alter Markt sowie der Gürzenicher Straße. Eine weitere Verbotszone ist das Kwartier Latäng mit der Zülpicher Straße, Teilen der Roonstraße und den Uni-Wiesen. Die dritte Verbotszone befindet sich in der Südstadt rund um die Severinskirche und den Chlodwigplatz.
Auch die Leitstelle der Feuerwehr Köln wird personell verstärkt, es werden zusätzliche Rettungswagen in Anspruch genommen. Neben den haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrleuten werden Hunderte ehrenamtliche Kräfte der Hilfsorganisationen im Einsatz sein.
Wo gibt es Toiletten für die Feiernden?
Es werden insgesamt 550 Toilettenhäuschen, 170 Urinale und 25 Toilettenwagen in den Hotspots aufgestellt. Auch die Willi-Ostermann-Gesellschaft wird zwölf zusätzliche Toilettenwagen aufstellen. Dazu kommen die Angebote von Ortsansässigen Gastronomiebetrieben. Wildes Urinieren wird vom Ordnungsamt mit 200 Euro bestraft.
Was plant die KVB?
Wenig überraschend rechnet die KVB am 11.11. mit einem hohen Fahrgastaufkommen. Deswegen ändert das Verkehrsunternehmen die Taktung ihrer Bahnen: Bis 1 Uhr in der Nacht gilt der 15-Minuten-Takt, erst danach greift der für Wochenenden übliche 30-Minuten-Takt, heißt es in einer Mitteilung. Außerdem verstärkt die KVB am 11.11. ihr Sicherheitspersonal. Rund 95 Mitarbeiter sind im Einsatz, hinzu kommen rund 110 externe Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens.
Gleichzeitig komme es durch Straßensperrungen zu zahlreichen Änderungen im Fahrbetrieb. Betroffen sind die Stadtbahn-Linien 1, 5, 7, 9, 12, 15, 16, 17 und 18 sowie die Bus-Linien 106, 132, 133 und 142.
Alle Änderungen im Überblick:
- Linie 5: Ab Samstag um 7 Uhr hält die Bahn nicht mehr an der Haltestelle Rathaus. Fahrgäste der Linie 5 sollen die benachbarten Haltestellen Dom/Hauptbahnhof und Heumarkt zum Ein- und Ausstieg nutzen. Wird es am Heumarkt und am Alter Markt zu voll, wird auch die Haltestelle Heumarkt gesperrt. In diesem Fall leitet die KVB die Linie 5 bereits ab der Haltestelle Dom/Hauptbahnhof zur Haltestelle Reichenspergerplatz um.
- Linien 1,7 und 9: Kommt es zur Sperrung der Haltestelle Heumarkt, halten auch diese drei Bahnen dort nicht. Die Linie 9 fährt noch bis Samstag um 7 Uhr ihren regulären Linienweg über die Zülpicher Straße, danach leitet die KVB die Linie 9 bis Sonntag um 6 Uhr in Richtung Sülz ab der Haltestelle Neumarkt über den Weg der Linie 1 bis zur Haltestelle Aachener Straße/ Gürtel um. Von dort aus fährt sie den Weg der Linie 13 bis zur Haltestelle Zülpicher Straße/Gürtel und im Anschluss bis zur Endhaltestelle Sülz Hermeskeiler Platz.
- Zwischen den Haltestellen Universitätsstraße und Hermeskeiler Platz richtet die KVB bis Sonntag um 6 Uhr einen Pendelverkehr mit Bussen der Linie 109 ein. Sie fahren über die Zülpicher Straße bis zur Haltestelle Universitätsstraße.
- Linie 12 und 15: Von Samstag 9 Uhr bis Sonntag um 3 Uhr entfällt der Halt an der Haltestelle Zülpicher Platz.
- Linie 16: Ab Samstag 10 Uhr bis Sonntag um 3 Uhr fährt die Linie 16 aus Niehl kommend nur noch bis zur Haltestelle Ubierring. Aus Bonn kommend wird die Fahrt ab der Haltestelle Schönhauser Straße auf den Weg der Linie 17 bis zur Haltestelle Severinstraße umgeleitet.
- Linie 17: Die Linie 17 wird ab Samstag um 10 Uhr komplett eingestellt.
- Linie 18: Ab Samstag um 8:30 Uhr bis Sonntag um 3 Uhr trennt die KVB die Linie 18 zwischen den Haltestellen Barbarossaplatz und Weißhausstraße. Bahnen, die aus Thielenbruch kommen, fahren ab dem Barbarossaplatz auf dem Weg der Linie 15 bis zur Haltestelle Ubierring weiter. Aus Bonn kommend endet die Fahrt an der Haltestelle Weißhausstraße. An der Haltestelle Barbarossaplatz steht am 11.11. ein zusätzlicher Bahnsteig zur Verfügung. Außerdem werden von dort aus bis zur Haltestelle Zülpicher Platz Absperrzäune aufgebaut.
- Wo keine Straßenbahnen fahren, verkehrt der Ersatzbus 118 zwischen den Haltestellen Weißhausstraße und Ulrepforte. Fahrgäste haben so Anschluss an die Linien 15, 16 und 18.
- Busse: Die Linien 106, 132 und 133 halten am 11.11. nicht an der regulären Haltestelle Heumarkt, sondern vor der Handwerkskammer. Die Haltestelle Bahnhof Süd kann von Bussen der Linie 142 zwischen Samstag um 8:30 Uhr bis Sonntag um 3 Uhr nicht angefahren werden. Die KVB leitet die Linie zwischen den Haltestelen Weißhausstraße und Pohligstraße um. Die Haltestellen Eifelwall/ Stadtarchiv und Justizzentrum können deswegen ebenfalls nicht angefahren werden.