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Ernüchterndes FazitKölner kämpfen um Gedenkstätte für Stadtarchiv-Einsturz

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einsturz

Am 3. März 2009 stürzte das Kölner Stadtarchiv ein. 

Köln – Beharrlichkeit ist ihr Markenzeichen. Seit über zehn Jahren setzen sich die Mitglieder der Initiative „ArchivKomplex“ dafür ein, dass an der Einsturzstelle des Stadtarchivs am Waidmarkt ein würdiger Gedenkort entsteht. Und deshalb nutzten Dorothee Joachim, Günter Otten und zahlreiche Mitstreiter den Tag des offenen Denkmals zur Erneuerung ihrer Forderungen.

Motto für Tag des offenen Denkmals aufgegriffen

„Kultur-Sporen - Ein Fall für den Denkmalschutz“ lautete des Motto des Tages, an dem zahlreiche historische Gebäude für die Öffentlichkeit zugänglich waren. Dorothee Joachim griff das Motto auf.

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„An der Einsturzstelle des Historischen Archivs der Stadt Köln stand einmal ein Gebäude, in dem Kulturspuren aus vielen Jahrhunderten sicher aufbewahrt wurden – bis zum 03.03.2009. An diesem Tag versank das Gedächtnis der Stadt im Schutt. Die Amnesie wird noch viele Jahrzehnte andauern.“

Gespräche mit verschiedenen Dezernenten

Sie hatte auf Rückenwind für ihr Anliegen gehofft, als Oberbürgermeisterin Henriette Reker den Gedenkort zu Beginn des Jahres zur „Chefinnensache“ erklärt hatte. Es habe Gespräche gegeben mit drei Dezernenten. Baudezernent Markus Greitemann, Verkehrsdezernent Ascan Egerer und Kulturdezernent Stefan Charles hätten sich die Ideen des „ArchivKomplexes“ und von „Köln kann auch anders“ angehört.

Greitemann habe wortreich erklärt, dass eine kleine Gedenkhalle, die in die U-Bahn-Station Severinsbrücke integriert werden solle, nicht in Frage käme. Das würde den Betrieb der Nord-Süd-Stadtbahn weitere Jahre aufhalten. Schließlich habe der Kulturdezernent versprochen, sich um die Umsetzung der Ideen zu kümmern. Allein: „Seitdem haben wir leider nichts mehr gehört“, zieht Dorothee Joachim ein ernüchtertes Fazit.