Köln – Markus Greitemann ist der Dezernent, der „aus den Gummistiefeln“ kommt, wie er selbst sagt, von seinem Herkommen der Mann aus dem operativen Gebäude- und Liegenschaftsmanagement. Seit Februar 2018 leitet er das städtische Dezernat für Stadtentwicklung und das hat sehr viel mit Bauen zu tun, aber auch mit Planen.
Weil sich eine wachsende Millionenstadt leicht verstolpert, wenn sie ihre politischen Baustellen nur von Tag zu Tag managt, erhielt Greitemanns Dezernat im Herbst den Auftrag, gemeinsam mit den 41 Ämtern der Stadt eine Stadtstrategie zu erarbeiten. „Wir brauchen eine Systematik, ein Konzept“, so Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
Nun liegen die „Kölner Perspektiven 2030“ vor, eine Art „Regiebuch“ der Stadtentwicklung, so Greitemann, das aber auch als Leitbild einer „klassischen Verwaltungsreform“ dienen soll. Vorerst nur ein „Zwischenergebnis“, das unter Zuhilfenahme von drei externen Planungsagenturen ein sogenanntes „Zielgerüst“ konstruiert.
Fünf Leitsätze für Politik und Verwaltung
Gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin und Brigitte Scholz, Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung, stellte Greitemann das Papier am Montag der Presse vor. Auf den ersten Blick mutet es wie die größte gemeinsame Schnittmenge an, auf die sich Bürgerschaft und Politik wohl selbst in Köln umstandslos verständigen können sollten.
Es formuliert fünf Leitsätze für Politik und Verwaltung: „Köln sorgt für kompakte und lebenswerte Quartiere“, „Köln schafft Raum für eine dynamische Wirtschaft für vielfältige Arbeitswelten“, „Köln sorgt für Bildung, Chancengleichheit und Teilhabe“, „Köln stärkt seine Rolle als vielfältige vernetzte Metropole“ und „Köln wächst klimagerecht und umweltfreundlich und sorgt für gesunde Lebensverhältnisse“.
Zukunftsforum zur Stadtstrategie
Dahin also sich Köln bis 2030 entwickeln, so der Wunsch Rekers. Greitemann soll daraus Raumstrategien für Gewerbe- und Siedlungsentwicklung erarbeiten. Fragt sich, wie hilfreich ein allgemeines Leitbild ist, wenn es um die konkrete Entscheidung etwa zur Grüngürtelbebauung durch den 1. FC Köln geht? – Die „Kölner Perspektiven 2030“ sollen von Bürgern diskutiert und mitgestaltet werden, wünscht sich Reker.
Deshalb lädt sie am Samstag ab 14.30 Uhr zum „1. Zukunftsforum zur Stadtstrategie Kölner Perspektiven 2030“. Hier soll das Papier vorgestellt und im Rahmen eines Stadtgesprächs diskutiert werden – in der Piazzetta des Historischen Rathauses, Eingang Alter Markt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.