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Kölsche Weihnachtsfakten„Sujet jiddet nur in Kölle“– Was das Fest in Köln so besonders macht

Lesezeit 5 Minuten
Ansichten des Weihnachtsmarktes auf dem Roncalliplatz am Dom in Köln

Der Weihnachtsmarkt am Kölner Dom zieht jedes Jahr die meisten Besucher an.

Was macht das Weihnachtsfest in der größten Stadt in NRW so besonders? Hier kommen die kölschen Weihnachtsfakten.

Weihnachten ist nicht gleich Weihnachten: Gerade in Köln gibt es mehrere Besonderheiten, die es so in keiner anderen Stadt gibt – oder die hier so zur Geltung kommen wie nirgendwo sonst. Zudem haben wir ein paar „kölsche Weihnachtsfakten“ zusammengetragen. Los geht's mit dem Weihnachtsbaum.

Das ist Kölns größter Weihnachtsbaum

Kölns größter Weihnachtsbaum steht auf dem Roncalliplatz – die Küstentanne aus der Eifel musste von imposanten 37 auf 25 Meter gekürzt werden. Es brauchte zehn Personen, um den 80 Jahre alten Baum aufzustellen, der per Schwerlasttransporter nach Köln gebracht und dann mit einem Kranfahrzeug auf die Bühne des Marktes gehoben wurde. Ach, eins noch: Sollten Sie einen größeren Baum in der Stadt kennen, schicken Sie uns gern ein Foto an ksta@ksta.de.

Der 25 Meter hohe Weihnachtsbaum für den Weihnachtsmarkt am Kölner Dom wird aufgebaut.

Der 25 Meter hohe Weihnachtsbaum für den Weihnachtsmarkt am Kölner Dom wird aufgebaut.

Das ist Kölns größter Weihnachtsmarkt

Von den Besucherzahlen her ist der Weihnachtsmarkt am Kölner Dom der größte, mit rund fünf Millionen Besuchern pro Saison. Die größte Fläche allerdings hat Heinzels Wintermärchen in der Altstadt.

Alles zum Thema Weihnachtsmarkt Köln

Menschen besuchen den Weihnachtsmarkt in der Altstadt. Unser Bild zeigt den Markt im vergangenen Jahr (Archivbild).

Menschen besuchen den Weihnachtsmarkt am Alter Markt und Heumarkt. Unser Bild zeigt den Markt im vergangenen Jahr (Archivbild).

In Köln steht Deutschlands schönste Eisbahn

Eigenbezeichnungen können, auch wenn es Eigenbezeichnungen sind, wahr sein: Die Eisbahn-Macher nennen sie sehr selbstbewusst „schönste Eisbahn Deutschlands unter freiem Himmel“, und wer mal bei klirrkaltem Wetter mit knallheißem Glühwein in der Tasse „Heinzels Wintermärchen“ auf dem Heumarkt besucht hat, wird das exakt so unterschreiben.

Das Bild zeigt die Eisbahn von Heinzels Wintermärchen auf dem Heumarkt (Archivbild).

Heinzels Wintermärchen auf dem Heumarkt (Archivbild)

Weiße Weihnacht in Köln gab es ganze vier Mal

Meteorologe Jörg Kachelmann hat auf seiner Homepage die Weihnachtsfeste seit 1950 in einer Tabelle abgetragen und die Tageshöchst- und tiefsttemperaturen unter anderem für Köln dargestellt: Besonders kalt waren die jeweils ersten Weihnachtsage 1961 und 1996 mit minus 9,2 Grad (Tageshöchsttemperatur 1961: minus 2,2 Grad, 1996: 1,5 Grad).

In die andere Richtung waren die Jahre 1983 und 1997 extrem – mit jeweils 14,4 Grad in der Spitze (Tiefsttemperatur 1983: 9,6 Grad und 1997: 10,9 Grad). Eine geschlossene Schneedecke übrigens gab es in der Zeit, die Kachelmann unter die Lupe genommen hat, nur ganze vier Mal in Köln.

Köln hat einen XXL-Weihnachtschor

Diese Zahl dürfte schwer zu toppen sein: 48.000 Sängerinnen und Sänger stimmten im vergangenen Jahr im Rheinenergie-Stadion im Rahmen von „Loss mer Weihnachtsleeder singe“ gemeinsam stimmungsvolle Songs an. Bastian Campmann von Kasalla formulierte es so: „Das Stadion ist voll und klingt wie der größte Chor des Rheinlands –oder der Welt vielleicht, das wäre dem Kölner noch lieber.“ In diesem Jahr findet das Mitsingkonzert am 23. Dezember um 18 Uhr statt.

Kinder mit Nikolausmützen sind bei „Loss mer Weihnachtsleeder singe“ im Stadion im Jahr 2022.

„Loss mer Weihnachtsleeder singe“ im Stadion im Jahr 2022

Der Dom für zu Hause –Baumschmuck fürs kölsche Hätz

Köln-Liebhaber können sich ihre Stadt in der Adventszeit sehr bequem nach Hause holen: Es gibt Ausstechförmchen für Plätzchen vom Kölner Dom, rote Christbaumkugeln, Dom-Wunderkerzen, Weihnachtstee oder auch den Dom als Holzanhänger (sogar in zwei Ansichten) mit Goldkordel für den Baum: https://der-koelnshop.de/koelsche-vielfalt/weihnachten/?p=2&o=1&n=20

In der Adventszeit nach China reisen – und doch in Köln bleiben

Sechs Wochen lang, vom 19. Dezember bis zum 28. Januar, braucht nicht in den Flieger zu steigen und um den halben Erdball zu fliegen, wer einen Eindruck chinesischer Kultur bekommen will – es reicht der Kauf eines Tickets im Kölner Zoo. China Lights heißt die Veranstaltung, die einen Lichterparcour im asiatischen Stil in den Kölner Zoo bringt. Hunderte leuchtende Tier- und Fantasiefiguren – Pandas, Drachen, Insekten – erhellen den Tierpark samt Gehege.

Schon im November liefen im Zoo Vorbereitungen für China Lights.

Schon im November liefen im Zoo Vorbereitungen für China Lights.

In Köln da steht ein Weihnachtshaus

Das ultimativ weihnachtlich geschmückte Haus Kölns steht in Worringen. Bewohnt wird es von Marcus und Petra Fischer, echte Weihnachtsfans. Jahrelang schon dekorieren und illuminieren sie ihr Haus zur Weihnachtszeit mit Lichterketten, Lichtschläuchen, leuchtenden Schneeflocken, Kerzen, Sternen, Girlanden, Schildern und vielen, vielen Figuren. Das Ganze sieht nicht aus wie einem amerikanischen Weihnachtskitschfilm entsprungen, denn in Worringen gibt es nichts Buntes, nichts Blinkendes, nichts, das flimmert oder grell leuchtet – schließlich sollen auch die Nachbarn nicht genervt sein.

Beleuchtetes Weihnachtshaus von Familie Fischer in Köln-Worringen

Beleuchtetes Weihnachtshaus von Familie Fischer in Köln-Worringen

Köln hat einen Weihnachtszirkus

Seit Anfang Dezember gastiert der „Kölner Weihnachtscircus“ erneut an der Zoobrücke. Zum nunmehr achten Mal wird in der Manege gelacht, gestaunt und geträumt – allein im vergangenen Jahr kamen 80.000 Zuschauer zu dieser besonderen Weihnachtsshow, bei der Clown Jigalov, der einst schon beim Circus Roncalli begeisterte, einer der Stars ist.

Das Duo Kvas macht einen Kopf-auf-Kopf-Stand.

Das Duo Kvas mit seinem berühmten Kopf-auf-Kopf-Stand ist beim Weihnachtscircus eine der Top-Attraktionen.

Köln: Hauptstadt der Weihnachtslieder

Kaum eine andere Stadt hat eine so lebendige Musikszene und in keiner anderen Stadt wird so viel im Heimatdialekt gesungen. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass Köln auch als Hauptstadt der Weihnachtslieder gilt. Zahlreiche kölsche Bands haben gleich mehrere Weihnachtslieder komponiert, zum Beispiel die Bläck Fööss mit „Bethlehem“,„ D'r Weihnachtsmann“, oder„ Unser Bäumche“. Björn Heuser hat vor kurzem gar ein ganzes Album unter dem Titel „ Janz besinnlich“ veröffentlicht. Einige Bands treten sogar mit eigenen Weihnachtsshows auf.

Das älteste Weihnachtsgebäck

Wo und wann der Spekulatius erfunden wurde, ist nicht genau bekannt, der Ursprung wird zwischen Nordrhein-Westfalen, Belgien und Holland vermutet. Fakt jedoch ist, dass das mit Gewürzen verfeinerte Mürbeteiggebäck seit dem 10. Jahrhundert gebacken wird. Vor allem in und rund um Köln, da hier die Schiffe mit den Gewürzen über den Rhein transportiert wurden. Köln war Zollstation und eine der größten Handelsstädte weit und breit. Insofern gilt der Spekulatius als das wohl älteste Weihnachtsgebäck der Stadt.

Teddys bestaunen bei Kaufhof

Blick in ein Schaufenster mit Teddys vor märchenhafter Kulisse

Seit Jahren ein Hingucker, die Schaufenster mit den Steiff-Teddys, hier ein Foto aus dem Jahr 2016

Generationen von Kölnerinnen und Kölnern haben schon fasziniert vor den Schaufenstern des Kaufhofs an der Hohe Straße gestanden. Auch dieses Jahr gibt es wieder diese Kölner Besonderheit zur Weihnachtszeit: Die Teddys der Firma Steiff sind hier so lebendig wie vielleicht nur, wenn mit ihnen im Kinderzimmer gespielt wird. Zwar gibt es die Teddy-Welt im Vergleich zu früher in einer abgespeckten Version, aber einmal mehr haben die Dekorateure zahlreiche kleine Details untergebracht, dass es für Jung wie Alt eine Freude ist.

Bis zu 200 Reisebusse pro Tag

Die Weihnachtszeit ist für Köln zugleich ein Millionengeschäft und ein enormer Tourismusfaktor: Bis zu 200 Reisebusse kommen täglich nach Köln. Sie parken auf dem Messeparkplatz. Shuttlebusse fahren über die Deutzer Brücke, die die Touristen anschließend wieder zu ihrem Reisebus bringen. Zum ersten Mal ist die Brücke an den Adventssamstagen stadteinwärts von 11 bis 18 Uhr für Autos gesperrt.