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Sowohl als auchKommentar zur Strategie des Kölner Krisenstabs

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Hotspot Köln Feiern

Vor dem Excorner in der Schaafenstraße stehen zahlreiche Menschen.

Das Nachtleben am langen Fronleichnams-Wochenende war munter, keine Frage. Die Pandemie spielte allenfalls nur noch am Rande eine Rolle bei den Massen, die sich an den Hotspots in der Innenstadt versammelt hatten. Und nicht wenige Gastronomen betrachteten die einschlägigen Regelungen der immer noch gültigen Corona-Schutzverordnung sowie die betreffende Allgemeinverordnung der Stadt lediglich als unverbindliche Empfehlung, deren Einhaltung höchst flexibel zu handhaben ist.

So nachvollziehbar die allgemeine Lockerheit nach monatelangem Stillstand und einem weitgehend verregneten Frühsommer ist – auch der städtische Krisenstab hat durchaus recht, wenn er die neue Feierwut heftig kritisiert. „Verantwortungslos und in höchstem Maße unsolidarisch“ nannte Verkehrsdezernentin Andrea Blome, die Leiterin des Krisenstabs, das Massentreiben rund um die Zülpicher Straße, im Belgischen Viertel und auf der Schaafenstraße.

Deutliche Worte, denen nach der jüngsten Sitzung des Krisenstabes am Montag sicher auch Taten folgten? Sollte man meinen – doch das städtische Corona-Expertengremium entschied sich dafür, künftig weiterhin zu beobachten, aber eher nicht einzugreifen. Die Botschaft von Krisenstabschefin Blome lautet: Es gibt klare Regeln – aber wenn sich niemand dran hält, können wir auch nichts machen.

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Man kann das angenehm liberal finden – aber dann hätte es die markigen Worte am Wochenende nicht gebraucht. Man hätte ein Auge zudrücken können, zum Ruf der Stadt als gnadenlose Feier-Metropole hätte es jedenfalls gepasst. Will die Stadt aber eine Wiederholung der Zustände an den Feier-Hotspots vermeiden, wäre es sinnvoll gewesen, eine harte Linie nicht nur anzukündigen, sondern auch umsetzen.

Möglich ist beides, liberal oder streng. Man muss sich nur für eine Linie entscheiden – und dazu auch stehen. Die nächsten Ausgeh-Abende kommen bestimmt. Bis dahin sollte es Klarheit geben.