Köln – Der 1. FC Köln hat die Dom-Türme in seinem Logo, Köln-Tourismus, die Industrie- und Handelskammer, Köln-Congress und die städtischen Kliniken auch. Selbst im Signet des Zoos verbergen sich zwischen den Hinterläufen eines Elefanten die Domspitzen, und die Berufsfeuerwehr hat sie Ende 2020 überhaupt erst in ihr Emblem aufgenommen.
Die Köln-Messe wiederum hat 2002 den Dom nach 80 Jahren aus ihrem Emblem gestrichen, was in der Stadt ein mittleres Beben ausgelöst hat. Nun verschwindet die Andeutung von Kölns wichtigstem Bauwerk aus dem offiziellen Signet der Stadtverwaltung. Und wieder ist der Aufschrei groß.
Stadtsprecher: Dom-Türme entfallen nur im Logo
Die Dom-Türme entfallen aber lediglich im neuen Logo der Stadtverwaltung, betont Stadtsprecher Alexander Vogel. Also etwa auf Knöllchen, anderen Amtsschreiben oder den Aufklebern auf Fahrzeugen der Stadt. Und zwar ab kommendem Sommer nach und nach, altes Material wird zunächst aufgebraucht. Eine Markenanalyse inklusive Meinungsumfragen habe ergeben, dass das bisherige 22 Jahre alte Verwaltungssignet „als nicht mehr zeitgemäß beurteilt“ worden sei.
Das gelte auch für den gesamten „Markenauftritt“ der Stadt, der als altbacken empfunden worden sei, sagt die Verwaltung. Deshalb hat die Berlin-Wuppertaler Agentur Boros das Erscheinungsbild überarbeitet. Die Entwicklung allein des neuen Logos der Stadtverwaltung hat nach Angaben der Stadt 10.000 Euro gekostet.
„Neue Rolle“ für den Dom
„Die Domspitzen erhalten eine neue Rolle“, formuliert der Verwaltung. Die stilisierten, von manchen als „Pommesgabel“ bezeichneten Türme der Kathedrale werden also weiterhin zu sehen sein, etwa auf städtischen Plakaten, in Broschüren oder Social-Media-Beiträgen. Um die „Wiedererkennbarkeit zu gewährleisten“ erhielten die beiden kleinen Dreiecke dort „eine neue und prominente Funktion.“
Das könnte Sie auch interessieren:
„Seit ein paar Jahren modernisieren wir die Kommunikation der Stadt Köln, um den Anforderungen an das moderne Informationszeitalter und die Digitalisierung gerecht zu werden“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker. „Nun steht als nächster Schritt eine behutsame Weiterentwicklung unserer Marke an“, kündigt Reker an.
Teil dieser Weiterentwicklung soll auch ein „zukunftsweisendes Motto“ sein. Bei einer Öffentlichkeitsbeteiligung hatte sich unter den Befragten der Slogan „„Köln: Gemeinsam Zukunft gestalten“ durchgesetzt. Die Vorschläge „Köln: Menschen. Machen. Morgen.“ und „Köln: Zusammen zukunftsfähig!“ fielen durch. Ob es das favorisierte Motto auch wird, ist noch unklar.
Noch ein neues Logo
Zudem soll unter Federführung des Presseamts eine „Standortmarke Köln“ entwickelt werden. Auch das ist ein Logo, allerdings bewirbt es die Stadt Köln in seiner Gesamtheit und nicht nur die Stadtverwaltung. Dieses Logo könnte die Stadt bei nationalen und internationalen Messen repräsentieren oder die Oberbürgermeisterin auf ihren Dienstreisen flankieren. Hier dürften die Domtürme wohl kaum verzichtbar sein, heißt es im Rathaus.
Ein solches Marketing-Stadt-Logo hatte bereits 2014 die damalige Wirtschaftsdezernentin Ute Berg präsentiert: Ein roter Strich wie eine Herzfrequenzkurve mit zwei Ausschlägen, der die Dom-Türme darstellte und davor ein geschwungener blauer Strich, der für den Rhein stand. Die Stadt wollte dieses Emblem bei offiziellen Terminen als Werbemittel einsetzen. Auch möglichst viele private Unternehmen, so das Ziel, sollten es aufgreifen. Allerdings setzte sich dieses Logo nicht durch.