Was die Anwohner und Geschäftsleute in der Komödienstraße freut, die jahrelang unter dem Ansturm der Busse zu leiden hatten, stört manchen Anlieger am neuen Haltepunkt. Und das nicht nur, weil auf beiden Seiten der Straße zahlreiche Parkplätze wegfallen.
Kölner Kardinal ist sauer auf die Stadt
Sauer auf die Stadt ist vor allem Kardinal Rainer Woelki. Ihn ärgert, dass die Stadt vor dem Historischen Archiv des Erzbistums, vor allem aber direkt neben dem Edith-Stein-Denkmal, das an die von den Nationalsozialisten ermordete Ordensschwester erinnert, eine Reihe mobiler Dixi-Klos platzieren möchte. „Ob es sinnvoll ist, an einem solchen Ort Toiletten aufzustellen, möchte ich in Zweifel ziehen“, sagte er dem WDR. Zumal das Erzbistum als Anlieger überhaupt nicht informiert worden sei.
„Dafür kann ich mich nur im Nachhinein entschuldigen“, sagte Andrea Blome, die zuständige Verkehrsdezernentin der Stadt. Allerdings sei der Standort gesetzt gewesen. „Es hätte also sowieso keine Diskussion mehr geben“, stellte Blome klar.
In der Debatte um die künftige Haltestelle hatte die Stadt bereits mehrfach Gegenwind bekommen. So hatte Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf Anraten der städtischen Verkehrsplaner im Sommer 2019 eine Verlegung an die Goldgasse direkt neben dem Musical Dome angekündigt. Nach heftiger Kritik auch von Busunternehmen zog die Stadt ihre Ankündigung kurzerhand zurück und kündigte im November die Verlegung an die Gereonstraße an.
In einer fernen Zukunft sollen die Touristen gar nicht mehr in die Innenstadt rollen, sondern schon in Niehl in Shuttlebusse umsteigen, die sie in die Innenstadt bringen.
Die bisherige Haltestelle an der Komödienstraße wurde inzwischen mit Baken abgesperrt. Andrea Blome kündigte an, die Straße werde nun „schöner und anspruchsvoller gestaltet“. So sollen unter anderem Bäume gepflanzt und ein Radweg eingerichtet werden.