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Rundgang und LageberichtNRW-Innenminister Herbert Reul besucht Kölner Ebertplatz

Lesezeit 3 Minuten
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Seltene Kundschaft: Büdchen-Chef Hayko Migirdicyan schilderte Herbert Reul, Uwe Jacob, Stephan Keller und Florian Weber (v.l.) die jüngsten Vorkommnisse.

Köln – Er galt als Problemplatz schlechthin in Köln: Der Ebertplatz, von der Politik jahrelang vernachlässigt, ein trockengelegter Brunnen, Hot-Spot der Drogen-Szene, Angstraum und Schauplatz von Gewalt-Exzessen, darunter etwa eine tödliche Messer-Attacke im Jahr 2017.

Und heute? Der Brunnen sprudelt wieder und mit ihm das Leben. Zumindest tagsüber fühlen sich viele Kölner wieder wohl und lassen ihre Kinder im Wasser plantschen. Davon machte sich am Samstagvormittag auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) ein Bild.

Rundgang über den Kölner Ebertplatz

Auf Einladung des CDU-Ortsverbandsvorsitzenden Florian Weber begleiteten auch Polizeipräsident Uwe Jacob, Stadtdirektor Stephan Keller (CDU) und Vertreter des Bürgervereins Eigelstein den Minister beim Rundgang, der schließlich auch zum Büdchen-Besitzer in der Zwischenebene der KVB-Haltestelle führte.

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Uwe Jacob, Herbert Reul, Stephan Keller und Florian Weber (v.l.) freuen sich über die Entwicklung des Ebertplatzes – aber es gebe noch genug zu tun, sind sich alle einig.

Doch zuvor gab es einen aktuellen Lagebericht des Polizeipräsidenten: „Es ist besser geworden, aber noch nicht gut“, stellte Uwe Jacob nüchtern fest. Noch immer werde mit Mariuhana gehandelt. Dass aber so viele Dealer der Polizei ins Netz gehen, liege an den häufigen Kontrollen.

Kölns Polizeipräsident: „Ebertplatz-Besucher nicht gefährdet“

Erfreulich sei, dass die Zahl der Körperverletzungs-Delikte zurückgegangen sei. Wenn, dann seien es Attacken innerhalb der Drogen-Szene. Ebertplatz-Besucher seien dabei nicht gefährdet, so Jacob. Der Polizeipräsident dankte dem Minister, dass das Land 250.000 Euro in die Video-Überwachung investiert habe.

Stadtdirektor Stephan Keller lobte unter anderem das bürgeschaftliche Engagement und betonte, man arbeite mit Hochdruck an der Umgestaltung des Platzes, um die Lebensqualität zu steigern.

Innenminister Reul: „Sicherheit ist ein Gemeinschaftsprojekt“

Dann war der Innenminister an der Reihe: „Sicherheit ist immer ein Gemeinschaftsprojekt" sagte Reul. Was allein der sprudelnde Brunnen bewirkt habe, sei wie ein kleines Wunder. Die Entwicklung nannte er „sensationell“ – was der Kölner Büdchen-Mann in der Zwischenebene nicht ganz so sieht.

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„Herr Reul, es hat sich wirklich was getan. Die Atmosphäre ist besser geworden, aber die grundlegenden Probleme sind geblieben“, sprach Hayko Migirdicyan die noch immer existierende Drogen-Szene an. Sie habe sich nun mehr Richtung Theodor-Heuss-Park verlagert, was auch der Polizeipräsident bestätigte.

Kokain-Konsument an Kölner Büdchen

„Ich bin nur der kleine Kiosk-Mann, der viel aus dem Fenster beobachtet", so der 45-Jährige zum Minister. „Die Polizei macht viel, aber es passieren noch immer viele Dinge. Letzte Woche hat sich jemand bei mir vorm Büdchen an einem Stehtisch eine Bahn Kokain zurechtgemacht. Ich bin dann dahin und hab sie dem Typen weggepustet...“ – „Und, wie fand er das“, fragte der Minister. Der Kiosk-Besitzer grinst: „Naja, so semi-gut...“

Am Ende waren sich Reul und der Büdchen-Mann einig: Damit sich die Probleme nicht nur verlagern, müssten die Ursachen bekämpft werden. Für Hayko Migirdicyan völlig klar: „Viele Dealer, die aus Nordafrika stammen, dürfen nicht arbeiten. Die Politik sollte das erlauben, und wenn es erstmal nur auf 450 Euro-Basis ist...“ – „Wobei“, konterte der Minister, „450 Euro verdient so ein Dealer schnell pro Tag.“ Darauf der Kölner Büdchen-Mann: „Ja, leider!“