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Zeugen sagen im Prozess ausKölner Senior ignorierte alle Warnungen – Sohn soll ihn erstochen haben

Lesezeit 3 Minuten
Der Beschuldigte mit seinem Verteidiger Frank Seebode beim Prozessauftakt im Kölner Landgericht

Der Beschuldigte mit seinem Verteidiger Frank Seebode beim Prozessauftakt im Kölner Landgericht

Ein Kölner Senior hält zu seinem gewalttätigen Sohn. Dann wird er erstochen.

Ein 39-jähriger Kölner soll seinen Vater in der Altstadt mit dem Messer attackiert und ihn sterbend in dessen Wohnung zurückgelassen haben. Nach diversen Zeugenaussagen im laufenden Prozess am Landgericht war es eine Katastrophe mit Ansage. Der Verstorbene soll zuvor alle Warnungen in den Wind geschlagen und immer zu seinem gewalttätigen Sohn gestanden haben.

Kölner Senior ignorierte Warnungen von Freunden

Eine gute Freundin des Opfers sagte am Montag in Saal 5 des Gerichtsgebäudes aus, eindringlich auf den Senior eingeredet zu haben, den Sohn nicht wieder in der Wohnung aufzunehmen. Der saß nach einer Körperverletzung zum Nachteil des Vaters gerade eine Gefängnisstrafe ab. Der Senior soll später berichtet haben, sein Sohn habe ihn aus dem Fenster gehalten und umbringen wollen.

Einmal habe sie ihren Freund mit geschwollenem Gesicht gesehen. „Er sagte mir, dass er sich nur retten konnte, weil der Sohn in den Flur gelaufen ist und er dann die Tür zugeschlagen hat“, sagte die Zeugin. Trotzdem nahm der Senior seinen Sohn wieder zu sich. „Er hat immer gesagt, das ist mein Sohn und den bekomme ich wieder auf die Spur, wir sind auf einem gutem Weg“, so die Zeugin weiter.

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Köln: Vermieter sprach mehrfach Hausverbot aus

Schon viele Jahre würde der Sohn Probleme machen. Er habe zuvor in einem Haus der Eltern im Kreis Düren gewohnt, dreimal das Inventar zerstört und die Mutter bedroht. Die Frau verstarb vor vier Jahren. Im Mehrparteienhaus in der Altstadt habe sich der Angeklagte ebenfalls danebenbenommen, im Treppenhaus „rumgebrüllt“, so berichtete es der alarmierte Vermieter im Zeugenstand.

„Ich habe mehrfach Hausverbote für den Sohn ausgesprochen und ihm den Schlüssel abgenommen“, sagte der Zeuge. Aber immer wieder habe der Vater ihn gebeten, dieses aufzuheben. Dem sei er gefolgt. Nachdem der Senior seinen Sohn nach außen hin offenbar immer verteidigt hatte, kam es jedenfalls am Tattag zum lautstarken Streit in der Wohnung, so berichteten es Nachbarn.

Körper des Opfers war übersät von Stichen und Schnitten

Im Verlauf der Auseinandersetzung soll der 39-Jährige seinen Vater verprügelt, ihm mehrere Rippen gebrochen und schließlich mit einem Küchenmesser attackiert haben. Der Körper des Opfers war übersät von Schnitten und Stichen. Der 83-Jährige blieb schwerverletzt neben seinem Bett liegen. Danach soll der Sohn den Vater unter Kleidung und Schubladen regelrecht begraben haben.

Erinnern wollte sich der Angeklagte an die Attacke nicht, aber er trat den Vorwürfen beim Prozessauftakt auch nicht entgegen. Nach dem Angriff hatte der Angeklagte die Wohnung verlassen, nach der Rückkehr legte er sich schlafen. Von Angehörigen alarmierte Polizeibeamte fanden schließlich den Senior noch lebend. Er erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Der Prozess wird fortgesetzt.