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Sperrung der Deutzer Brücke geplantBahnen, Busse, Shuttles: Wie Sie in der Vorweihnachtszeit nach und durch Köln kommen

Lesezeit 4 Minuten
Blick auf die Deutzer Brücke, in der Vorweihnachtszeit wird sie zeitweise für den Verkehr gesperrt.

Blick auf die Deutzer Brücke, in der Vorweihnachtszeit wird sie zeitweise für den Verkehr gesperrt.

Die Vorweihnachtszeit wird für die Stadt Köln wieder eine große Herausforderung. Ein Überblick über die Anpassungen im Verkehr.

Die Stadt Köln sperrt die Deutzer Brücke in der Vorweihnachtszeit teilweise in Richtung Innenstadt. Das hat Susanne Rosenstein vom Amt für Verkehrsmanagement bei einer Pressekonferenz am Montag verkündet. „Die Busspur wurde im letzten Jahr nicht akzeptiert und freigehalten. Das hat dazu geführt, dass wir die Deutzer Brücke in Richtung Innenstadt nun zeitweise komplett sperren“, sagte Rosenstein.

An den Adventssamstagen ist die Deutzer Brücke nun von 11 bis 18 Uhr in Richtung Innenstadt gesperrt. Nur der Linienverkehr, die Shuttlebusse Einsatzfahrzeuge und Taxis dürfen dann fahren. Anbieter wie Uber und Freenow haben ebenfalls keinen Brücken-Zugang. Der Verkehr wird mit einer angepassten Ampelschaltung über die Severinsbrücke auf die Tel-Aviv-Straße umgeleitet.

Blick auf die Deutzer Brücke, in der Vorweihnachtszeit wird sie zeitweise für den Verkehr gesperrt.

Blick auf die Deutzer Brücke, in der Vorweihnachtszeit wird sie zeitweise für den Verkehr gesperrt.

Insgesamt ähnelt das Verkehrskonzept für die Adventszeit dem der vergangenen Jahre. Ordnungsamt und Polizei sind um die Weihnachtsmärkte herum im Dauereinsatz, sodass Straßen bei einer Überfüllung auch kurzfristig gesperrt und falsch geparkte Autos schnell abgeschleppt werden können. Reisebusse dürfen erneut ausschließlich am Parkplatz P22 der Messe halten. Von dort aus geht es für Touristen in Shuttlebussen zum Heumarkt.

Im vergangenen Jahr lag der Tagesrekord bei 144 Reisebussen, die Köln zur Adventszeit ansteuerten. In diesem Jahr rechnet Rosenstein mit bis zu 200, die Stadt hat die Zahl der Shuttlebusse in Richtung Innenstadt noch einmal verdoppelt. Die städtische Gesellschaft KölnTourismus hat rund 1200 Veranstalter und Busunternehmen in ganz Deutschland kontaktiert und sie über die Zufahrt informiert – in der Hoffnung, dass sich möglichst wenig Busse verfahren.

Köln: Einzelhändler hätten mehrere Haltepunkte für Reisebusse präferiert

Die Einzelhändler hatten gehofft, dass die Stadt mehrere Haltepunkte zur Verfügung stellt. „Für uns ist es ein bisschen schade, dass Menschen nur an einer Stelle abgesetzt werden dürfen“, sagte Jörg Hamel vom Handelsverband NRW. „Man kann auch über eine digitale Lösung Slots für Busse an bestimmten Stellen finden, so weit sind wir in Köln aber leider noch nicht.“

Für ihn sei es wichtig, dass die Stadt für alle Menschen gut erreichbar bleibt. „So ist die Haltestelle Heumarkt sehr belastet, die Deutzer Brücke auch – da könnte ich mir eine Entzerrung gut vorstellen.“ Auch der Kölner Verkehrsverein sprach sich am Montag für einen weiteren Haltepunkt aus, auch um mehr Touristen in Richtung der Kölner Museen zu befördern.

Im laufenden Jahr bleibt es jedoch beim Shuttle-System und dem einzigen Haltepunkt in Deutz. In unmittelbarer Nähe soll auch eine Kooperation zwischen den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) und der Lanxess Arena helfen, möglichst viele Autos aus der Stadt herauszuhalten. Wer im Parkhaus der Arena parkt, bekommt ein KVB-Gruppenticket für bis zu fünf Personen kostenlos. „Unser Ziel ist es, möglichst viele Menschen raus aus den Autos und rein in die Busse und Bahnen zu bekommen. Je weniger Autos in der Stadt sind, desto größter ist das Vergnügen für alle“, sagte KVB-Sprecher Stephan Anemüller über die Kooperation, die auch für das Parkhaus am Kaiser-Wilhelm-Ring und den „Park and Ride“-Parkplatz am Haus Vorst gilt.

KVB-Sprecher: „Es ist nicht so, dass wir aus dem Vollen schöpfen“

Die KVB setzt im Vergleich zum Vorjahr zusätzliche Bahnen der Linie 1 am 3. Dezember, dem einzigen verkaufsoffenen Sonntag der Vorweihnachtszeit, ein. Mit Blick auf den ausgedünnten Fahrplan, der auch in der Vorweihnachtszeit noch gelten wird, und die knappe Personaldecke der KVB sagte Anemüller: „Es ist nicht so, dass wir aus dem Vollen schöpfen. Es wird sportlich, dennoch sind wir sicher, dass es funktioniert.“

Auch „go Rheinland“, der Dachverband des VRS, hat Personalprobleme. Und kann den Regionalverkehr deswegen nur wenig ausweiten. „Wir haben das Angebot an den Samstagen erweitert – aber nicht in dem Maße, wie wir es gerne gemacht hätten“, sagte Verbandssprecher Holger Klein. An den Samstagen kommen einige RE-1-Fahrten hinzu, ansonsten bleibt es beim normalen Fahrplan. Immerhin können die Bahnen der RE8, RE22, RB24 und RB48 samstags teilweise mit doppelter Kapazität fahren, die RB48 sogar die kompletten Samstage und auch am 3. Dezember.