AboAbonnieren

Nach Terrorwarnungen um WeihnachtenTaschenkontrollen am Kölner Dom auch zu Ostern

Lesezeit 2 Minuten
Wegen eines befürchteten Anschlags kontrollierte die Polizei Weihnachten alle Besucher des Doms.

Wegen eines befürchteten Anschlags kontrollierte die Polizei Weihnachten alle Besucher des Doms.

Nach Anschlagsplänen am Kölner Dom zu Weihnachten gibt es auch an den Kar- und Ostertagen Taschenkontrollen und Polizeipräsenz.

An Weihnachten führten Terrorwarnungen rund um den Kölner Dom zu Sicherheitsmaßnahmen. Nun wird es auch zu Ostern Taschenkontrollen geben. Das sagte Dompropst Guido Assmann im Interview mit dem Kölner Internetportal domradio.de.

Domschweizerinnen und -schweizer führen Kontrollen fort

„Als die Lage zu Weihnachten und Anfang des Jahres so akut war, war die Polizei in großer Stärke vor Ort und hat die Kontrollen eingeführt. Die Domschweizerinnen und -schweizer führen diese nun fort“, so der Priester.

Assmann lud dazu ein, sich nicht abschrecken zu lassen und zu den Osterfeierlichkeiten den Dom oder andere Kirchen zu besuchen. Die Polizei sei um den Dom herum sehr präsent, auch in Zivil. „Wir wissen, dass wir nicht im Stich gelassen oder alleingelassen sind. Wir wissen, dass es eine gute Sicherheit gibt“, so Assmann.

Alles zum Thema Kölner Dom

Dom-Besucher müssen mit Wartezeiten rechnen

Das Domkapitel stehe in engem Kontakt mit den Behörden und sei gut über die Sicherheitslage informiert. Zu den gut besuchten Kar- und Ostergottesdiensten im Dom müssten Besucher wegen der Kontrollen derzeit mit Wartezeiten rechnen. Assmann riet dazu, lieber eine Viertelstunde früher zum Gottesdienst zu kommen. Ansonsten sei die Kathedrale regulär von 6 bis 20 Uhr geöffnet.

Domprobst Guido Assmann bei einer Pressekonferenz zur Einsatzplanung und Sicherheit in Köln und am Dom im Dezember (Archivbild).

Domprobst Guido Assmann bei einer Pressekonferenz zur Einsatzplanung und Sicherheit in Köln und am Dom im Dezember (Archivbild).

Aktuelle Sicherheitsbestimmungen finden sich auf der Internetseite des Doms. Ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Innenministeriums sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur am Dienstag, österliche Feiern könnten aufgrund christlicher Symbole ideologische Ziele für Islamisten sein. Konkrete Gefahren seien aber nicht bekannt.

Weiter hohes abstraktes Bedrohungs- und Gefährdungspotenzial

Nach dem Terroranschlag bei Moskau am vergangenen Freitag sind Nordrhein-Westfalens Sicherheitsbehörden zu den bevorstehenden Ostertagen besonders wachsam. Für das Land liege weiterhin ein hohes abstraktes Bedrohungs- und Gefährdungspotential durch Islamisten vor, hatte ein Sprecher des Düsseldorfer Innenministeriums am Dienstag der KNA gesagt. Veranstaltungen aus Anlass des Osterfests stellten allgemein wegen ihrer Symbolik für christliche Werte ein ideologisch geeignetes Ziel für Islamisten dar. Die Kreispolizeibehörden seien sensibilisiert. Hinweise auf konkrete Gefährdungen von Veranstaltungen seien jedoch nicht bekannt.

Ein besonderes Gefahrenpotenzial geht laut Ministerium von der Gruppe „Islamischer Staat Provinz Khorsan“ (ISPK), einem regionalen Ableger der Organisation „Islamischer Staat“ aus. Sie wird für den Terroranschlag bei Moskau am 22. März verantwortlich gemacht. Zugleich soll die Gruppe hinter den Anschlagsplänen auf den Kölner Dom stecken, die kurz vor Weihnachten bekannt geworden waren.

Die Anschlagspläne auf den Kölner Dom hatten bundesweit und auch im Ausland für Schlagzeilen gesorgt. Zum Jahreswechsel waren etwa 1000 Polizeikräfte rund um das auch bei Touristen beliebte Wahrzeichen im Einsatz. (kna)